NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz ist die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel gestartet. Übergeordnet stützen weiter die Hoffnungen auf ein moderateres Zinserhöhungstempo durch die US-Notenbank - was am Vortag durch die Erzeugerpreise nochmals geschürt wurde. Daneben steht mit dem Raketeneinschlag im Nato-Land Polen nun der Ukraine-Krieg wieder stärker im Fokus. Auch wenn die Rakete laut polnischen Angaben "höchstwahrscheinlich" aus der Ukraine stammen soll, sorgen die Entwicklungen für leichte Verunsicherung.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,1 Prozent auf 33.618 Punkte. Der S&P-500 büßt dagegen 0,3 Prozent ein und der Nasdaq-Composite gibt um 0,7 Prozent nach.

Keine größere Reaktion rufen die US-Einzelhandelsdaten hervor. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit etwas stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen, heißt es. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Fed im Dezember die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird.

Die Industrieproduktion ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gefallen, während Analysten mit einem Anstieg in gleichem Umfang gerechnet hatten. Zudem wurde der Vormonat nach unten revidiert. Nach der Eröffnung folgen noch die Lagerbestände für September.

Aber auch weitere Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank könnten die Kurse bewegen. So wird sich unter anderem Fed-Gouverneur Christopher Waller äußern.


   Dollar gibt weiter nach - Ölpreise schwach 

Der Dollar tendiert schwächer. Der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent. Kurzzeitig hatten die Entwicklungen um den Raketeneinschlag in Polen dem "sicheren Hafen" Zulauf verschafft. Doch mit den Hinweisen, dass die Rakete wohl nicht von Russland abgefeuert wurde, gab der Dollar die Gewinne wieder ab. Nun belastet weiter die Aussicht auf ein niedrigeres Tempo der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen.

Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. WTI und Brent verlieren bis zu 2,0 Prozent. "Die Sorgen um die Ölnachfrage belasten nach wie vor die Ölpreise", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. "Die Opec hat ihre Prognosen für das Nachfragewachstum in den Jahren 2022 und 2023 in ihrem Monatsbericht um 100.000 Barrel pro Tag gesenkt, vor allem wegen der geringeren chinesischen Nachfrage", ergänzt der Teilnehmer. Dies gilt trotz der Möglichkeit, dass China bald die Corona-Beschränkungen weiter lockern könnte.

Die Renditen am US-Anleihemarkt geben nach einer zwischenzeitlichen Erholung nach und bauen damit die Vortagesverluste noch aus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 5,8 Basispunkte auf 3,71 Prozent nach unten.

Der Goldpreis behauptet seine Vortagesgewinne. Der Preis für die Feinunze zeigt sich kaum verändert.


   Target enttäuscht mit Zahlen und Ausblick - Aktie unter Druck 

Die Aktie des US-Einzelhändlers Target bricht um 14,5 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal deutlich weniger verdient hat als erwartet und für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang prognostiziert hat.

Zudem sind die Blicke auf die Quartalszahlen von Nvidia und Cisco gerichtet, die allerdings erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden. Während Nvidia 3,4 Prozent einbüßen, fallen Cisco um 0,7 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.618,02        +0,1%       25,10      -7,5% 
S&P-500              3.981,60        -0,3%      -10,13     -16,5% 
Nasdaq-Comp.        11.280,39        -0,7%      -78,02     -27,9% 
Nasdaq-100          11.790,93        -0,7%      -80,22     -27,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,34         -0,0        4,34      361,0 
5 Jahre                  3,84         -5,2        3,90      258,3 
7 Jahre                  3,79         -5,1        3,84      235,2 
10 Jahre                 3,71         -5,8        3,77      220,5 
30 Jahre                 3,91         -5,1        3,96      201,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:29  Di, 17:14   % YTD 
EUR/USD                1,0405        +0,6%      1,0385     1,0381   -8,5% 
EUR/JPY                144,74        +0,4%      145,17     144,43  +10,6% 
EUR/CHF                0,9790        +0,2%      0,9808     1,0585   -5,6% 
EUR/GBP                0,8755        +0,4%      0,8759     0,8731   +4,2% 
USD/JPY                139,12        -0,1%      139,77     139,11  +20,9% 
GBP/USD                1,1882        +0,2%      1,1854     1,1886  -12,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,0964        +0,6%      7,0823     7,0475  +11,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.545,45        -1,9%   16.849,73  16.984,50  -64,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,18        86,92       -2,0%      -1,74  +22,0% 
Brent/ICE               92,52        93,86       -1,4%      -1,34  +26,1% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              113,25       124,10       -8,7%     -10,85  +85,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.777,99     1.778,70       -0,0%      -0,71   -2,8% 
Silber (Spot)           21,67        21,63       +0,2%      +0,05   -7,0% 
Platin (Spot)        1.018,05     1.018,35       -0,0%      -0,30   +4,9% 
Kupfer-Future            3,77         3,82       -1,3%      -0,05  -14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 16, 2022 09:46 ET (14:46 GMT)