Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die japanische Börse hat ihre jüngste Rally am Freitag dynamisch fortgesetzt. Bereits den vierten Tag in Folge legte der Nikkei-Index zu, diesmal um 1,5 Prozent auf 35.577 Punkte und markierte im Handelsverlauf ein 34-Jahreshoch. In der Wochenbilanz stieg er um 6,4 Prozent.

Neue Spannungen im Nahen Osten und unerwartet hohe Inflationsdaten aus den USA vom Vortag konnten der guten Stimmung dort nichts anhaben und bewegten auch an den anderen Plätzen der Region kaum. Die für die Zinssenkungsspekulation ungünstigen US-Preisdaten waren derweil bereits an der Wall Street überraschend gut weggesteckt worden.

An den chinesischen Aktienmärkten war die Tendenz knapp behauptet. Etwas besser als erwartet ausgefallene Ex- und Importdaten standen die mit Spannung erwarteten chinesischen Inflationsdaten für Dezember gegenüber. Sie fielen nah an den Prognosen aus und spiegelten das schleppende Wachstum der Inlandsnachfrage aufgrund des anhaltenden Immobilienabschwungs und des angespannten Arbeitsmarktes wider, wie die Marktexperten von Goldman Sachs ausführten.


  Seoul weiter auf Talfahrt 

Der Kospi in Seoul gab nach einem kleinen Plus zum Start um 0,6 Prozent nach. Es war bereits das achte Tagesminus in Folge, auf Wochensicht gab der Index um 2 Prozent nach. Marktteilnehmer verwiesen auf die höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreise als Bremser. Der Kurs des in Zahlungsschwierigkeiten steckenden Bauunternehmens Taeyoung Engineering & Construction brach um 19 Prozent ein. Die Gläubiger haben einem Umschuldungsprogramm zugestimmt. Sydney beendete den Handelstag minimal im Minus. Syrah Resources gewannen 1,9 Prozent. Das Unternehmen hatte den Anlauf der Produktion von Anodenmaterial in einer Anlage in Louisiana für Ende des Monats angekündigt.

In Japan stütze die Erwartung, dass die japanische Notenbank ihre äußerst lockere Geldpolitik beibehalte, sagten Marktteilnehmer. Dazu passend lag die Inflationsrate in Japan zuletzt nur noch ganz knapp über dem von der Notenbank angestrebten Niveau von 2 Prozent. Dazu komme die Schwäche des Yen, die günstig ist für die Exportindustrie des Landes, hieß es. Im Vergleich zur gleichen Vortageszeit zeigte sich der Yen am Freitag allerdings zumindest stabilisiert.

Lazard Asset Management hatte sich kürzlich zuversichtlich gezeigt über die mittel- und längerfristigen Aussichten für japanische Aktien und auf die Verbesserung der Unternehmensführung und den Übergang von der Deflation zur Inflation verwiesen. Die Fortschritte bei der Unternehmensführung hätten sich mit der politischen Initiative der Tokioter Börse im vergangenen Jahr beschleunigt, und es habe marktfreundliche Veränderungen im Managementverhalten gegeben, so Lazard. Morgan Stanley MUFG Securities merkt an, dass die Tokioter nächste Woche eine Liste von Unternehmen veröffentlichen wolle, die Maßnahmen zur Steigerung der Kapitaleffizienz bekannt gegeben hätten oder solche in Erwägung zögen. In der kommenden Bilanzsaison könnten solche Unternehmen mit den Kapitalrenditen positiv überraschen.


  Ölpreise steigen kräftig 

Mit den Ölpreisen ging es im asiatischen Geschäft kräftig nach oben um über 2 Prozent. Hintergrund ist, dass eine von den USA angeführte Koalition mehr als ein Dutzend Angriffe auf Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen unternommen hat. Die damit einhergehende Gefahr einer Eskalation schürt Ängste über Angebotsausfälle auf dem Ölmarkt, unter anderem weil die Huthi-Rebellen vom Ölförderland Iran unterstützt werden. Zudem wollen die Huthi-Rebellen weiter Schiffe im Roten Meer angreifen. Aktien von Unternehmen aus der Ölbranche waren vor diesem Hintergrund in Ostasien und auch in Australien gesucht.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.498,30        -0,1%      -1,2%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     35.577,11        +1,5%      +4,7%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.526,05        -0,6%      -0,6%      07:00 
Schanghai-Comp.         2.881,98        -0,2%      -3,1%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.042,88        -0,5%      -4,3%      09:00 
Taiex (Taiwan)         17.512,83        -0,2%      -2,3%      06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.190,10        -0,4%      -1,2%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.483,42        +0,0%      +1,9%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Do, 8:13  % YTD 
EUR/USD                   1,0966        -0,1%     1,0973     1,0986  -0,7% 
EUR/JPY                   159,27        -0,1%     159,49     159,72  +2,4% 
EUR/GBP                   0,8590        -0,1%     0,8597     0,8602  -1,0% 
GBP/USD                   1,2766        +0,0%     1,2762     1,2771  +0,3% 
USD/JPY                   145,23        -0,1%     145,35     145,37  +3,1% 
USD/KRW                 1.314,14        +0,1%   1.313,18   1.312,90  +1,3% 
USD/CNY                   7,1214        +0,2%     7,1040     7,1015  +0,3% 
USD/CNH                   7,1743        -0,0%     7,1745     7,1672  +0,7% 
USD/HKD                   7,8184        +0,0%     7,8179     7,8163  +0,1% 
AUD/USD                   0,6696        +0,1%     0,6688     0,6722  -1,7% 
NZD/USD                   0,6238        +0,1%     0,6232     0,6255  -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.028,87        -0,8%  46.413,02  46.085,52  +5,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  73,69        72,02      +2,3%      +1,67  +2,2% 
Brent/ICE                  79,16        77,41      +2,3%      +1,75  +2,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.036,45     2.029,28      +0,4%      +7,17  -1,3% 
Silber (Spot)              22,87        22,75      +0,5%      +0,12  -3,8% 
Platin (Spot)             921,05       918,00      +0,3%      +3,05  -7,2% 
Kupfer-Future               3,80         3,78      +0,6%      +0,02  -2,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 12, 2024 02:58 ET (07:58 GMT)