FRANKFURT (Dow Jones)--Positive Vorlagen von der Wall Street stützen Europas Börsen im frühen Handel am Montag nur leicht. Nach drei Tagen mit Verlusten haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Freitag kräftig erholt. Einige Teilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung auf die zuvor gesehenen deutlichen Verluste. Der DAX startet mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent auf 15.058 Punkten in die neue Woche, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 4.125 nach oben.

Im Handel ist man indes skeptisch, ob die zuletzt ins Stocken geratene Rally an den Märkten wieder schnell an Dynamik gewinnen wird. Nach einem fulminanten Jahresauftakt habe den Aktienmarkt die Realität wieder eingeholt, so CMC. Deutlich schwächer als erwartete Konjunkturdaten vor allem aus den USA zeigten eine Abkühlung der Wirtschaft an, gleichzeitig ließen die Notenbanken keine Bereitschaft erkennen, von ihrem restriktiven Kurs abweichen zu wollen.


   Unternehmensgewinne müssen Kursrally rechtfertigen 

Zunehmend Akzente dürfte die Berichtssaison liefern, die langsam an Fahrt aufnimmt. Die bisher vorgelegten Zahlen und Ausblicke sind in einer ersten Einschätzung gemischt ausgefallen. "Jetzt müssen die Unternehmensgewinne die Kursanstiege rechtfertigen. Gewinne sind der Treibstoff an den Börsen. Mit zu vielen zu großen Enttäuschungen in der aktuellen Berichtssaison würde der aktuellen Rally ganz schnell der Treibstoff ausgehen", heißt es bei QC Partners.

Unternehmensnachrichten sind zu Wochenbeginn indes rar. Auch fehlen die Impulse von den asiatischen Börsen - die meisten bleiben zu Wochenbeginn wegen des chinesischen Neujahrsfests geschlossen. Am Devisenmarkt hält die Aufwärtsbewegung des Euro an - die Einheitswährung notiert knapp über der Marke von 1,0900 Dollar. Falkenhafte Kommentare der EZB stützen.

Intesa Sanpaolo erholen sich mit plus 2,5 Prozent. Die italienische Bank war von Berichten gedrückt worden, ihre Risikoaktiva müssten um rund 20 Milliarden Euro zurückgefahren werden. Am Freitagabend veröffentlichte die Bank dann eine Stellungnahme mit angepassten Zahlen. Demnach werde ihre CET1-Kernkapital-Quote für 2022 um 13 Prozent liegen. Analysten zeigen sich daher entspannt.

Secunet steigen um 2,8 Prozent. Das Unternehmen konnte mit einem deutlich stärker als erwartetem Wachstum in 2022 aufwarten. Dass die EBIT-Prognose marginal verfehlt wurde, spiele keine Rolle, sagt ein Händler: "Das geht überwiegend auf Personalkosten zurück und ist eine normale Folge des Wachstums". Operative Probleme seien nicht erkennbar. Allerdings werde ein Ausblick erst mit den finalen Zahlen Ende März vorgelegt.


   Symrise verfehlt Erwartungen 

Nach Zahlen geht es für Symrise mit Abgaben von 7,5 Prozent kräftig nach unten. Nach Einschätzung von Jefferies legt die Gewinnwarnung des Unternehmens nahe, dass die Margenziele im zweiten Halbjahr verfehlt worden seien. Das sei ein Grund zur Besorgnis. Die Analysten schätzen, dass das EBITDA-Ziel um 7 Prozent verfehlt worden sei.

Keinen Druck auf SAP (+0,6%) erwarten Händler angesichts des Einstiegs des aktivistischen Investors Elliott Management bei Salesforce. Das US-Softwareunternehmen habe hauseigene Probleme, mit seinen Massenentlassungen schließe es sich der US-Tech-Industrie an. "In welcher Form sich die Elliott-Beteiligung auf die Unternehmensstrategie und damit die Konkurrenzsituation auswirken wird, ist noch völlig offen", sagt ein Händler.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.129,04        +0,2%          9,14          +8,8% 
Stoxx-50                3.866,86        -0,0%         -0,97          +5,9% 
DAX                    15.057,26        +0,2%         23,70          +8,1% 
MDAX                   28.678,45        +0,7%        201,89         +14,2% 
TecDAX                  3.173,66        +0,6%         20,36          +8,7% 
SDAX                   13.240,63        +0,6%         82,47         +11,0% 
FTSE                    7.786,29        +0,2%         15,70          +4,3% 
CAC                     6.995,29        -0,0%         -0,70          +8,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,16                      -0,01          -0,41 
US-Zehnjahresrendite        3,48                      +0,00          -0,40 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:05 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0891        +0,2%        1,0891         1,0839   +1,8% 
EUR/JPY                   141,53        +0,5%        141,80         140,70   +0,8% 
EUR/CHF                   0,9991        -0,0%        1,0009         0,9978   +0,9% 
EUR/GBP                   0,8783        +0,3%        0,8780         0,8756   -0,8% 
USD/JPY                   129,97        +0,3%        129,97         129,84   -0,9% 
GBP/USD                   1,2428        +0,1%        1,2428         1,2378   +2,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,7742        -0,0%        6,7742         6,7752   -2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                22.736,67        +0,3%     22.736,67      21.182,38  +37,0% 
 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  81,50        81,64         -0,2%          -0,14   +1,3% 
Brent/ICE                  87,15        87,63         -0,5%          -0,48   +1,4% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  64,61        66,90         -3,4%          -2,29   -7,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.922,99     1.926,24         -0,2%          -3,25   +5,4% 
Silber (Spot)              23,86        23,94         -0,3%          -0,07   -0,4% 
Platin (Spot)           1.042,45     1.044,50         -0,2%          -2,05   -2,4% 
Kupfer-Future               4,27         4,25         +0,5%          +0,02  +12,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 23, 2023 03:44 ET (08:44 GMT)