Winterthur (awp) - Der Industriekonzern Sulzer baut gemäss verschiedenen Medienberichten am Hauptsitz in Winterthur weitere Stellen ab. So sei in den vergangenen Wochen Mitarbeitern in der Informatik gekündigt worden, berichteten am Mittwoch der "Tages-Anzeiger" und die "Handelszeitung" (Vorabdruck) übereinstimmend. Die Rede ist dabei von einem halben bis zu mehreren Dutzend Betroffenen.

Sulzer-Chef Grégoire Poux-Guillaume wollte in einem Interview mit der "HaZ" keine Zahl nennen, bestätigte aber geplante Verlagerungen von IT-Bereichen in Billiglohnländer. "Unter dem Strich wollen wir die Kapazitäten in der Schweiz reduzieren und Kapazitäten in Polen und Indien aufbauen", so der CEO. Diesen Weg seien andere schon früher gegangen. Aktuell seien die IT-Kosten bei Sulzer doppelt so hoch wie bei anderen Schweizer Konzernen.

Wie der CEO gegenüber der HaZ ausserdem sagte, sieht er weiteren Handlungsbedarf in der Finanzabteilung. Auch da seien die Kosten zu hoch. Einen Abbau plant der CEO auch in den Segmenten mit Nähe zum Öl- und Gasmarkt, wo die Bestellungen 2016 weiter abnähmen: "Es ist klar, dass wir in diesem Bereich unsere Kapazitäten in diesem Jahr reduzieren müssen."

Schon vor gut zwei Wochen hatte Sulzer einen Stellenabbau in Winterthur bekannt gegeben. Damals ging es um 90 Mitarbeiter in der Produktion der Sparte Chemtech.

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