MANNHEIM (awp international) - Der strauchelnde Biosprit-Hersteller Cropenergies ist ab Ende Februar nicht mehr an der Börse notiert. Mit Ablauf des 28. Februar 2024 werden die Aktien nicht mehr im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, wie das Unternehmen am Freitag in Mannheim mitteilte. Mit dem Aus der Börsennotierung endeten auch wesentliche umfangreiche finanzielle Berichtspflichten.

Auch nach dem Rückzug aus dem regulierten Aktienmarkt wolle die Cropenergies AG an der Wachstumsstrategie festhalten, sagte Unternehmenschef Stephan Meeder. Der Mutterkonzern Südzucker hatte im Dezember erklärt, die Biokraftstofftochter komplett übernehmen und von der Börse nehmen zu wollen. Cropenergies war im September 2006 an die Börse gegangen.

Das Unternehmen stellt nachhaltig erzeugtes, erneuerbares Ethanol her. Nach den ersten drei Quartalen (bis Ende November) des laufenden Geschäftsjahrs stand Cropenergies bei den Umsätzen bei 943 Millionen Euro, nach rund 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis war nach Angaben von Januar mit 61 Millionen Euro deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum (235 Millionen Euro). Das Unternehmen verwies auf ein ausserordentlich starkes Vorjahr. Der Hauptgrund für die jetzigen Zahlen seien deutlich gesunkene Ethanolpreise und planmässige Wartungsstillstände, wegen derer die Produktions- und Absatzmengen deutlich unter dem Vorjahresniveau lägen.

Cropenergies produziert nach eigenen Angaben aus nachwachsender Biomasse jährlich 1,3 Millionen Kubikmeter Ethanol in Deutschland, Belgien, Grossbritannien und Frankreich. Es werde nicht nur als Kraftstoff genutzt, sondern beispielsweise auch für die Getränkeherstellung, Kosmetikprodukte und Desinfektionsmittel./kre/DP/jha