Basel (awp) - Der Dentalimplantatehersteller Straumann gibt sich nach einem nicht ganz einfachen Geschäftsjahr 2023 grundsätzlich zuversichtlich. Eine wichtige Rolle dürften auch weiterhin Währungseinflüsse spielen.

Der starke Franken hat bei Straumann bereits 2023 deutliche Spuren hinterlassen. So wuchs der Umsatz um 3,9 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken.

Organisch - also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen - wuchs Straumann dagegen um 9,8 Prozent und damit im Rahmen der eigenen Zielsetzung. Gegenüber den zweistelligen Wachstumsraten der Vorjahre ist Straumann der Biss aber etwas abhandengekommen.

Für den Firmenchef ist es wichtig, dass Straumann in allen Regionen gewachsen ist. Dabei habe sich das Wachstum vom hohen einstelligen bis in den zweistelligen Prozentbereich erstreckt, sagte Guillaume Daniellot am Dienstag vor den Medien.

Wachstumsmotor China

Dabei war gerade China war zum Start 2023 noch mit einiger Unsicherheit behaftet. Die Aufhebung der Coronabeschränkungen sowie die Umstellung auf volumenbasierte Beschaffung (VBP), wodurch die Kosten für die Konsumenten sinken, haben dann aber für einen kräftigen Schub gesorgt.

Die chinesische Regierung hat diese Umstellung bereits vor einigen Jahren schrittweise begonnen. Ziel ist es, durch eine zentralisierte Beschaffung die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.

Straumann hatte bereits frühzeitig gewarnt, dass die Preise die eigenen Produkte durch die VBP-Initiative klar sinken würden. Wie das vergangene Jahr nun zeigte, konnte sich nun aber auch ein grösserer Patientenkreis Implantate leisten. "Unsere Investitionen haben sich ausgezahlt. Am Ende glichen die deutlich höheren Volumen die tieferen Preise mehr als aus", sagte Daniellot.

Weniger von Erfolg gekrönt war dagegen das Geschäft mit dem im Sommer 2020 übernommenen deutschen Aligner-Spezialisten DrSmile. Weil die Geschäfts schlechter liefen als erwartet, musste Straumann gar einen Abschreiber von 153 Millionen Franken verbuchen.

Sonderfaktoren belasten Gewinn

Dieser machte sich denn bei der Gewinnentwicklung bemerkbar. Sowohl der Betriebsgewinn (EBIT) als auch der Reingewinn lagen mit 411 Millionen bzw. 247 Millionen Franken klar unter den Vorjahreswerten. Auch Währungsverluste lasteten auf dem Gewinn.

Für die eigene Prognose stützt sich Straumann aber auf die Kern-Ergebniszahlen, die diese Sondereffekte ausklammern. Den Kern-EBIT bezifferte die Gruppe auf 606 Millionen, so dass die entsprechende Marge bei 25,1 Prozent zu liegen kam. Straumann selbst hatte sich einen Wert von 26 Prozent vorgenommen. Der Kern-Reingewinn betrug 441 Millionen Franken.

Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen für 2023 eine höhere Dividende von 0,85 Franken je Aktie erhalten. Im Vorjahr waren es 0,80 Franken.

Ähnliches Wachstum wie 2023 angepeilt

Mit Blick nach vorne setzt sich das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und eine Marge von etwa 26 Prozent zu konstanten Wechselkursen zum Ziel. Unter Berücksichtigung der Wechselkurseffekte dürfte die Profitabilität bei 24 bis 25 Prozent liegen.

Aber auch wenn der starke Franken ein Thema war und bleibt, sei es Straumann gelungen, weitere Marktanteile zu gewinnen. Das erwartet Daniellot auch mit Blick nach vorne. "Wir sind vorsichtig optimistisch: Wir sollten auch im 2024 Marktanteile gewinnen", sagte er.

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