Basel (awp) - Beim Dentalhersteller Straumann hat der starke Franken im vergangenen Geschäftsjahr Spuren hinterlassen. Mit Blick nach vorne gibt sich das Unternehmen dennoch zuversichtlich, in etwa im gleichen Tempo wie 2023 weiterzuwachsen. Den Aktionären winkt zudem eine höhere Dividende.

Im vergangenen Jahr setzte Straumann 2,41 Milliarden Franken um, ein Plus von 3,9 Prozent. Organisch - also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen - wuchs Straumann dagegen um 9,8 Prozent (Kern-Wert) und damit im Rahmen der eigenen Zielsetzung. Gegenüber dem Vorjahr, als das Plus bei 15,7 Prozent lag, hat sich das Wachstum damit weiter normalisiert.

Wachstum in allen Regionen

Wie CEO Guillaume Daniellot im Gespräch mit AWP erklärt, war das organische Wachstum nicht zuletzt durch alle Regionen wie getrieben. "Wir haben in allen Regionen ein nachhaltiges Wachstum erfahren." Dabei habe sich das Wachstum vom hohen einstelligen bis in den zweistelligen Prozentbereich erstreckt, so der CEO weiter. 

Ohne Frage sei aber das Wachstum in der Region Asien Pazifik mit 16 Prozent im vergangenen Jahr sehr erfreulich gewesen, sagt Daniellot weiter. "Der chinesische Markt steht für mehr als die Hälfte unserer Umsätze in dieser Region."

In China habe die Umstellung auf volumenbasierte Beschaffung (VBP) vor allem die Kosten für Verbraucher gesenkt. Wie der Straumann-CEO sagt, seien die Preise zwar stark gesunken, dies habe aber dazu geführt, dass mehr Patienten sich für Implantate entschieden.  "Unsere Investitionen haben sich ausgezahlt. Am Ende glichen die deutlich höheren Volumen die tieferen Preise mehr als aus."

Der Betriebsgewinn (EBIT) lag mit 411 Millionen Franken klar unter dem Vorjahreswert von 535 Millionen. Die entsprechende Marge kam bei 17 Prozent (VJ 23,1%) zu liegen. Unter dem Strich blieb ein um annähernd 200 Millionen Franken tieferer Reingewinn von 247 Millionen übrig.

Für die eigene Prognose wiederum stützt sich Straumann auf die Kern-Ergebniszahlen, die also Posten wie etwa Abschreibungen aus Kaufpreisallokation, Wertminderungen, Restrukturierungskosten etc. ausschliessen. Den Kern-EBIT beziffert die Gruppe auf 606 Millionen (VJ 603 Mio), so dass die entsprechende Marge bei 25,1 Prozent zu liegen kam. Straumann selbst hatte sich einen Wert von 26 Prozent zu Ziel gesetzt.

Der Kern-Reingewinn von 441 Millionen Franken liegt unter den von Straumann angepeilten 482 Millionen. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, belief sich etwa der Nettofinanzaufwand auf 54 Millionen Franken. Die sei auf höhere Kosten für Währungsabsicherung sowie Verluste bei Währungen zurückzuführen gewesen.

Erwartungen nur teils erfüllt

Mit diesen Resultaten hat Straumann die Erwartungen der Analysten nur teilweise erfüllt. Während Umsatz, organisches Wachstum und der Kern EBIT in etwa den Erwartungen entsprachen, fiel der Gewinn zum Teil klar tiefer aus.

Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 0,85 Franken je Aktie erhalten. Im Vorjahr waren es 0,80 Franken.

Währungen spielen Rolle

Mit Blick nach vorne setzt sich das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und eine Marge von etwa 26 Prozent zu konstanten Wechselkursen zum Ziel. Unter Berücksichtigung erwarteter Wechselkurseffekte dürfte die Profitabilität bei 24-25 Prozent liegen.

Auch 2024 geht CEO Daniellot davon aus, dass der starke Franken ein Thema für Straumann bleiben werde. "Wir haben deswegen unseren Ausblick auch präzisiert", sagt der CEO. 

"Es ist uns gelungen, in diesem  Umfeld weitere Marktanteile zu gewinnen." Das erwarte er auch mit Blick nach vorne. "Wir sind vorsichtig optimistisch: Wir sollten auch im 2024 Marktanteile gewinnen."

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