TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen haben am Mittwoch moderate Aufschläge überwogen. Anleger hätten sich mehr und mehr mit der Erwartung angefreundet, dass geldpolitische Straffungen in den kommenden Monaten auf der Agenda stünden, hieß es im Handel. Diese Aussicht bremse zwar den Aktienmarkt, andererseits sei unmittelbar wohl noch nicht mit inflationsbremsenden Maßnahmen zu rechnen. Diese Hoffnung stützte derweil die Börsen etwas.

Nahrung erhielten diese Annahmen von Richard Clarida, Vize-Chairman der US-Notenbank. Er erwartet, dass eine Reduzierung der massiven Ankäufe von Staats- und Hypothekenpapieren durch die Fed auf einer der nächsten Sitzungen Thema sein werde. Nach Einschätzung von Fed-Präsidentin Mary Daly aus San Francisco befindet sich die Fed erst in der Anfangsphase ihrer Überlegungen, wie und wann die erheblichen Stimulierungsmaßnahmen zurückgefahren werden sollen.

Die neuseeländische Notenbank stellte gar bereits Zinserhöhungen in Aussicht, allerdings erst im kommenden Jahr. Der Neuseeland-Dollar zog daraufhin kräftig an. Auch der chinesische Renminbi wurde von der chinesischen Notenbank deutlich höher gefixt, er bewegt sich auf dem höchsten Stand seit Juni 2018. Der US-Dollar neigte ganz allgemein zur Schwäche, weil die Fed-Aussagen eher taubenhaft interpretiert werden. Laut Analysten beflügelte der schwache Greenback die regionalen Aktienmärkte.

Während in Singapur und Malaysia feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, stieg der Nikkei-225 in Tokio um 0,3 Prozent. Die Dollar-Schwäche ließ auch den Yen auf Tagessicht etwas anziehen, was die Börsen tendenziell etwas bremste. Im späten Geschäft erholte sich der Greenback aber etwas. Im Finanzsektor zeigten sich nach den in den USA gesunkenen Marktzinsen überwiegend Minuszeichen. Dies wurde kompensiert von Aufschlägen in den Segmenten Eisenbahn und E-Commerce. Auch die begonnenen Massenimpfungen in Japan stützten das Sentiment. Sony will in den kommenden drei Jahren 2 Billionen Yen für strategische Investitionen bereitstellen. Der Kurs gab um 0,5 Prozent nach.


   Nach Vortagesrally schaltet China Gang zurück 

Nach der Rally des Vortages mit dem höchsten Tagesaufschlag seit fast einem Jahr auf ein Dreimonatshoch ging es im chinesischen Kernland etwas gemächlicher zu, der Schanghai-Composite zeigte sich 0,3 Prozent fester. Der Shenzhen schloss knapp behauptet und das Startup-Segment ChiNext 0,9 Prozent tiefer. Stahl- und Biotechnologiewerte präsentierten sich mit Abschlägen. Rohstofftitel neigten indes ebenfalls zur Schwäche. Chinas Regulierungsbehörden wollen die Preiskontrollen im Rohstoffsektor verschärfen.

In Hongkong stieg der HSI mit 0,9 Prozent im späten Geschäft dagegen deutlicher - getragen von Aufschlägen im Technologie- und Konsumsektor. Great Wall Motor zogen um 5,1 6 Prozent an. Die neuen Unternehmensziele lagen signifikant über den bisherigen.

Der Kospi in Südkorea drehte dagegen knapp ins Minus. Händler sprachen von Zurückhaltung vor der Notenbanksitzung des Landes am Donnerstag. Doosan Heavy Industries & Construction sprangen um 9,5 Prozent nach oben, der Bauer von Kernkraftwerken profitierte von einer Abmachung zwischen den USA und Südkorea. LG Chem sanken indes um 6,7 Prozent. Eine Tochter, die Batterien fertigt, wartete mit einem kostspieligen Rückruf auf.

In Sydney sank der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent - belastet vom Eisenerzsektor. Rio Tinto, Fortescue und BHP verloren bis zu 2,4 Prozent mit gefallenen Eisenerzpreisen. Volkswirte warnten indes, die Wachstumsziele des Landes könnten zu ambitioniert sein. Die jüngsten Daten deuteten eher auf ein schwächeres Wachstum hin, als bislang prognostiziert - trotz aktuell guter Baudaten.

Im neuseeländischen Wellington schloss der NZX-50 mit der Zinsentscheidung der Notenbank 0,1 Prozent höher. Die bestätigte ihr Zinsniveau, stellte aber dem dritten Quartal 2022 Anhebungen in Aussicht.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.092,50     -0,32%     +7,67%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.642,19     +0,31%     +4,04%      08:00 
Kospi (Seoul)           3.168,43     -0,09%    +10,26%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.593,36     +0,34%     +3,46%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     29.143,90     +0,81%     +6,19%      10:00 
Taiex (Taiwan)         16.643,69     +0,29%    +12,97%      07:30 
Straits-Times (Sing.)                     Feiertag 
KLCI (Malaysia)                           Feiertag 
BSE (Mumbai)           50.958,89     +0,63%     +6,45%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Di, 9:21h   % YTD 
EUR/USD                   1,2241      -0,1%     1,2250     1,2257   +0,2% 
EUR/JPY                   133,25      +0,0%     133,23     133,13   +5,7% 
EUR/GBP                   0,8658      +0,0%     0,8657     0,8631   -3,1% 
GBP/USD                   1,4138      -0,1%     1,4148     1,4201   +3,4% 
USD/JPY                   108,86      +0,1%     108,76     108,62   +5,4% 
USD/KRW                  1117,48      -0,5%    1122,66    1121,89   +2,9% 
USD/CNY                   6,3956      -0,2%     6,4110     6,4045   -2,0% 
USD/CNH                   6,3862      -0,4%     6,4108     6,3971   -1,8% 
USD/HKD                   7,7625      -0,0%     7,7626     7,7626   +0,1% 
AUD/USD                   0,7776      +0,3%     0,7755     0,7771   +1,0% 
NZD/USD                   0,7307      +1,1%     0,7228     0,7232   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                40.515,51      +6,6%  37.997,51  39.034,51  +39,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  66,26      66,07      +0,3%       0,19  +36,6% 
Brent/ICE                  69,03      68,65      +0,6%       0,38  +34,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.906,24   1.899,40      +0,4%      +6,84   +0,4% 
Silber (Spot)              28,13      28,03      +0,4%      +0,10   +6,6% 
Platin (Spot)           1.204,60   1.195,68      +0,7%      +8,93  +12,5% 
Kupfer-Future               4,54       4,51      +0,5%      +0,02  +28,6% 
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May 26, 2021 03:51 ET (07:51 GMT)