Baar (awp) - Der Bauchemiekonzern Sika hat auch im Geschäftsjahr 2023 ein hohes Wachstumstempo angeschlagen. Vor allem eine grosse Akquisition trieb den Umsatz. Auf der anderen Seite hatten die Innerschweizer mit dem starken Franken zu kämpfen.

Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 11,24 Milliarden Franken, wie Sika am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Währungseffekte schmälerten die Verkäufe aber um deutliche 7,4 Prozent - in Lokalwährungen gerechnet wäre Sika also um 14,5 Prozent gewachsen. Nahezu alle Währungen haben sich gegenüber dem Schweizer Franken stark abgewertet.

Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas höheren Umsatz von 11,41 Milliarden Franken gerechnet. Sika hatte allerdings auch ein deutlicheres Wachstum von mindestens 15 Prozent in Aussicht gestellt.

Der Konzern strich derweil das organische Wachstum von 1,2 Prozent mit seinen Produkten heraus, die etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden. Und das in einem organisch schrumpfenden Markt, wie Sika in dem Communiqué betonte.

Grossübernahme treibt Umsatz

Das wichtigste Ereignis im Berichtsjahr war die im Mai abgeschlossene Übernahme des Mitbewerbers MBCC aus Deutschland. Mit dem früheren Bauchemie-Geschäft von BASF kommt Sika zu einem zusätzlichen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Franken.

Das prägte das Bild in 2023: Den Akquisitionseffekt bezifferte Sika auf 13,3 Prozent. Nicht weniger als 22 Übernahmen hat Sika in den letzten fünf Jahren getätigt, darunter befand sich mit Parex (2019) eine weitere Grossakquisitionen.

Streik der US-Autobauer

Nicht zuletzt dank der MBCC-Übernahme wuchs Sika 2023 in allen drei bearbeiteten Marktregionen um rund 15 Prozent in Lokalwährungen. In der Region Americas (+14,9 Prozent) etwa stamme das Wachstum alleine aus der besagten Übernahme, hiess es.

In den USA habe die Baukonjunktur dank staatlichen Förderprogrammen von Infrastrukturprojekten profitiert, erklärte Sika weiter. Auch in der Region Europa, Mittlerer Osten, Afrika (EMEA +14,8 Prozent) habe das Unternehmen von Programmen zur Konjunkturförderung profitiert. Verhalten liefen die Geschäfte hier aber in Deutschland und Österreich sowie in Nordeuropa.

Das Segment "Global Business", in dem Klebstoffe und Dichtmittel für die Autobauer produziert werden, setzte 10,0 Prozent mehr um. Hier habe zuletzt der Streik in der US-Automobilindustrie die Geschäfte etwas gebremst.

Weiteres Wachstum voraus

Gleichzeitig bestätigt Sika die Gewinnziele für das Jahr 2023. Der Betriebsgewinn EBIT soll, ohne die Akquisition zu berücksichtigen, noch stärker als der Umsatz zulegen.

Sika bestätigte gleichzeitig die mittelfristigen Ziele der "Strategie 2028". Gemäss dieser soll der Umsatz jährlich um 6 bis 9 Prozent wachsen und die Betriebsgewinn-Marge vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) auf 20 bis 23 Prozent steigen (2022: 18,7 Prozent). Der Wechsel zum EBITDA als Kennzahl geschieht, um Verzerrungen aufgrund der Übernahmen zu eliminieren.

Den vollständigen Jahresabschluss wird Sika am 16. Februar vorlegen.

ra/jb