MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens hofft auf Großaufträge aus dem Iran. Beide Seiten wollten über die Verbesserung der Eisenbahn-Infrastruktur reden, sobald die internationalen Sanktionen gegen das Land aufgehoben seien, sagte ein Siemens-Sprecher am Freitag in München. Eine entsprechende Absichtserklärung sei am Mittwoch vereinbart worden. Regionalen Medien zufolge geht es dabei um die Bahnstrecken von Teheran nach Maschar und nach Isfahan sowie um 500 Züge für die iranische Bahn.
Ab 2010 hatte Siemens keine neuen Aufträge aus dem Iran mehr angenommen - das Umsatzvolumen wurde damals auf rund eine halbe Milliarde Euro beziffert. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte nach dem Atom-Abkommen mit dem Iran im vergangenen Sommer erklärt, das Land müsse seine veraltete Infrastruktur erneuern. Der für den Nahen Osten zuständige Siemens-Vorstand Siegfried Russwurm war im November in Teheran./rol/DP/jha
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).