Zwischenmitteilung über das erste Quartal 2024

Telefon-Pressekonferenz

Essen, 15. Mai 2024, 10:00 MESZ

Rede von Dr. Michael Müller, CFO der RWE AG

Es gilt das gesprochene Wort

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

herzlich willkommen auch von meiner Seite zu unserer Pressekonferenz.

RWE ist gut ins Jahr 2024 gestartet.

Im ersten Quartal haben wir ein bereinigtes EBITDA von 1,7 Milliarden Euro erzielt. Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf 800 Millionen Euro.

Wesentlich für unsere Ergebnisentwicklung sind vier Effekte:

  • Erstens: Bessere Windverhältnisse in unserem Offshore-Geschäft
  • Zweitens: Der Kapazitätszuwachs im Bereich Onshore Wind und Solar
  • Drittens: Ein gutes Handelsergebnis und
  • viertens: Eine erwartungsgemäße Reduzierung der Erträge im Segment Flexible Erzeugung. Die Ergebnisentwicklung im vergangenen Jahr wurde durch außergewöhnliche Marktbedingungen getrieben.

Unsere Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr, die wir im November letzten Jahres gegeben haben, bestätigen wir. Und das trotz der inzwischen deutlich niedrigeren Stromgroßhandelspreise.

Wir erwarten 2024 daher, am unteren Rand der Ergebnisbandbreiten abzuschließen.

Für das bereinigte EBITDA erwarten wir zwischen 5,2 und 5,8 Milliarden Euro und für das bereinigte Nettoergebnis zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro.

Seite 1 von 5

Ein Blick auf die Segmentergebnisse im Einzelnen:

Im Segment Offshore Wind erzielten wir in den ersten drei Monaten ein bereinigtes EBITDA von 548 Millionen Euro. Der Anstieg um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist vor allem eine Folge der höheren Windstromproduktion aufgrund besserer Windverhältnisse.

Im Segment Onshore Wind/Solar erreichte das bereinigte EBITDA 341 Millionen Euro. Ein Plus von rund 40 Prozent. Die positive Ergebnisentwicklung ist auf die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks sowie Batteriespeicher zurückzuführen - in Summe 1,6 Gigawatt seit Ende März 2023. Hinzu kommt die Einbeziehung unserer Akquisition in den USA mit vollen drei Monaten.

Auch die gegenüber dem Vorjahr verbesserten Wetterbedingungen wirkten positiv.

Im Segment Flexible Erzeugung erreichte das bereinigte EBITDA 552 Millionen Euro. Die Margen aus Stromterminverkäufen und unsere Erträge aus der kommerziellen Optimierung unseres Kraftwerkseinsatzes reichten erwartungsgemäß nicht an das außerordentliche hohe Vorjahresniveau heran.

Unser Energiehandel ist mit einem bereinigten EBITDA von 251 Millionen Euro gut ins Jahr gestartet. Das Ergebnis lag moderat unter dem Vorjahreswert.

Unser Geschäft mit der Verstromung von Braunkohle und die Rückbauaktivitäten in der Kernenergie führen wir seit diesem Geschäftsjahr unter der Bezeichnung 'Ausstiegstechnologien'. Wir steuern es anhand eines bereinigten Cash Flows. In unserem bereinigten EBITDA und bereinigten Nettoergebnis ist dieses Geschäft nicht mehr enthalten.

Mit unserem Investitions- und Wachstumsprogramm 'Growing Green' kommen wir weiter gut voran. Das zeigt sich auch in unserer Stromerzeugung.

42 Prozent unseres Stroms stammten im ersten Quartal 2024 aus regenerativen Quellen. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Damit entfiel nur noch etwas mehr als ein Viertel unserer Stromproduktion auf Kohle.

Dieser Anteil wird rasch weiter sinken, denn Ende März haben wir im Rheinischen Revier weitere 5 Kraftwerksblöcke mit 2,1 Gigawatt vom Netz genommen.

Seite 2 von 5

Seit Ende 2020 sind damit bereits 12 von insgesamt 20 Braunkohleblöcken stillgelegt worden. Ende des Jahres folgt ein weiterer Block. 2030 schließen wir dieses Kapitel endgültig ab.

Parallel zum Kohleausstieg investieren wir massiv in den Ausbau unseres grünen Erzeugungsportfolios.

Im ersten Quartal waren es 2,3 Milliarden Euro netto.

Rund 1 Milliarde Euro entfiel auf den Erwerb von drei Offshore-Windprojekten von Vattenfall. Die drei Projekte vor der Ostküste Englands sind weit fortgeschritten in ihrer Entwicklung und verfügen zusammen über eine Kapazität von 4,2 Gigawatt.

Für unsere beiden ebenfalls britischen Offshore-Projekte Dogger Bank South haben wir mit Masdar nun einen starken Partner an unserer Seite. Das freut uns sehr. Masdar hat einen Anteil von 49 Prozent übernommen. Gemeinsam treiben wir die weitere Entwicklung der 3-Gigawatt-Projekte voran.

Im Bau haben wir aktuell Projekte mit einer Kapazität von insgesamt 8,3 Gigawatt.

Dazu zählen unsere Offshore-Windprojekte Thor in Dänemark und Sofia in Großbritannien mit insgesamt 2,5 Gigawatt.

Beim Bau von Sofia, rund 200 Kilometer vor der englischen Küste, haben wir die nächste Etappe erreicht: Wir haben mit der Installation der Turbinenfundamente auf der Doggerbank begonnen. In Abhängigkeit der Bedingungen auf See sollen bis zum nächsten Frühjahr alle 100 Fundamente im Wasser stehen. Die Inbetriebnahme des Parks ist für 2026 geplant.

Neben Offshore-Wind bauen wir auch unser Portfolio an Onshore Wind, Solar und Batteriespeichern aus. Derzeit haben wir mehr als 100 Projekte im Bau. Mehr als die Hälfte sind Photovoltaik-Anlagen. Auch hier sind wir auf Kurs.

In kürzester Zeit haben wir unser Solargeschäft auf weltweit 4,4 Gigawatt erweitert. Weitere 3,2 Gigawatt haben wir aktuell im Bau.

  • Allein im Rheinischen Revier realisieren wir aktuell 3 weitere Solarparks. Hinzu kommt die erste Agri-PV-Anlage.
  • In Italien war vor 2 Wochen Baubeginn für unsere erste Solaranlage. Sie entsteht auf Sizilien. Dank eines neuen, beschleunigten Genehmigungsverfahrens konnten wir nach nur 18 Monaten loslegen.

Seite 3 von 5

  • Auch in Griechenland bauen wir kräftig Solaranlagen - gemeinsam mit unserem Partner PPC 9 Photovoltaik-Projekte mit insgesamt rund 880 Megawatt Leistung; unser Anteil beläuft sich auf 50 Prozent.
  • Und im März haben wir in Großbritannien mit dem Bau der ersten 7 Solarparks begonnen. Sie werden zusammen über eine Kapazität von 330 Megawatt verfügen. In Großbritannien gehören wir mittlerweile zu den Top 3 der Solarentwickler.

Kräftig investieren wollen wir auch in wasserstofffähige Gaskraftwerke in Deutschland. Leider fehlt hierfür weiterhin das nötige Regelwerk. Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung zügig die Rahmenbedingungen schafft, so dass vor Jahresende die ersten Auktionen stattfinden können.

Unser Investitionsprogramm 'Growing Green' können wir zu einem großen Teil aus unserem starken operativen Cash Flow finanzieren. Unsere gute Bonität ermöglicht uns zudem, zu attraktiven Konditionen zusätzliche Finanzmittel aufzunehmen.

Das zeigt auch unsere jüngste Emission einer grünen Anleihe.

Im April haben wir unsere erste grüne Anleihe in den USA begeben. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen emittiert über jeweils 1 Milliarde US-Dollar mit einer Laufzeit von 10 beziehungsweise 30 Jahren.

Bei den Anlegern stieß die Emission auf großes Interesse: Das Orderbuch war 3,8-fach überzeichnet.

Das große Interesse zeigt, dass wir einen guten Zugang zu den Fremdkapitalmärkten haben und unsere Wachstumsinvestitionen zu attraktiven Konditionen finanzieren können.

Die Werthaltigkeit unserer Investitionen hat für uns oberste Priorität.

Bei der Entscheidung, welches Projekt wir tatsächlich umsetzen, legen wir strenge Investitionskriterien zugrunde. Über alle Regionen und Technologien hinweg liegt unsere durchschnittliche Renditeanforderung für neue Projekte bei 8 Prozent.

Um die Werthaltigkeit unserer Investitionen sicherzustellen, sichern wir die Lieferkette für unsere Projekte frühzeitig ab.

Ein Beispiel hierfür sind die Rahmenverträge, die wir kürzlich mit Hitachi Energy und Aibel über die Lieferung von drei Offshore-Hochspannungs-Gleichstrom- Übertragungssystemen geschlossen haben.

Seite 4 von 5

Sie sind für künftige Offshore-Windprojekte aus unserer weltweiten Entwicklungspipeline bestimmt, die Anfang des nächsten Jahrzehnts ans Netz gehen sollen.

Wir haben uns zudem die Option gesichert, weitere Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Systeme für künftige Offshore-Projekte von Hitachi Energy und Aibel beziehen zu können.

Ein weiteres Beispiel, wie wir die Lieferkette für unsere Projekte absichern, ist unser mehrjähriger Vertrag mit Nordex. Dieser sieht die Lieferung von Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 800 Megawatt vor.

RWE ist gut ins Jahr gestartet. Unsere Investitionen zahlen sich aus.

Wir haben Projekte mit einer Kapazität von weiteren 8 Gigawatt im Bau. Unser Geschäft bauen wir werthaltig aus.

Unser Aktionäre wollen wir an unserem Erfolg beteiligen. Und bestätigen unser Dividendenziel:

Für das laufende Geschäftsjahr wollen wir 1,10 Euro je Aktie ausschütten, 10 Cent mehr als im Vorjahr.

Und damit freue ich mich auf Ihre Fragen.

Zukunftsbezogene Aussagen

Diese Rede enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen des Managements wider und basieren auf Informationen, die dem Management zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der Gesellschaft haben. Weder die Gesellschaft noch ein mit ihr verbundenes Unternehmen übernimmt eine Verpflichtung, die in dieser Rede enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

Seite 5 von 5

Attachments

  • Original Link
  • Original Document
  • Permalink

Disclaimer

RWE AG published this content on 14 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 May 2024 13:21:16 UTC.