Zürich (awp) - Die Roche-Bons geben am Donnerstag deutlich nach. Grund sind enttäuschende Forschungsdaten zum neuartigen Krebsmittel Tiragolumab. Da die gesteckten Ziele verfehlt wurden, wird Roche die Studie auch beenden und stellt andere Studien auf den Prüfstand.

Um 9.35 Uhr verlieren die Roche-Genussscheine 2,2 Prozent auf 240,70 Franken. Sie sind damit mit Abstand der grösste Verlierer im Leitindex SMI. Roche bremsen den ansonsten grösstenteils positiven Markt deutlich aus und ziehen den SMI (-0,06%) leicht ins Minus. Novartis stehen im Vergleich 0,5 Prozent höher.

Wenig überraschend kamen die Studienergebnisse bei den Analysten nicht gut an. Marcel Brand von der ZKB bezeichnet das Ergebnis als "sehr enttäuschend und unerwartet". Insbesondere die hohen Hazard Ratios (Mass zum Vergleich von Überlebenszeiten) seinen ein starkes Indiz für negative Behandlungseffekte. Die Chancen für das Medikament seien daher deutlich gesunken.

Der zuständige Analyst von Vontobel hebt zudem die negative Vorgeschichte von Tiragolumab hervor, welches schon bei anderen Studien enttäuscht hatte. Da er jedoch schon 2022 den Wirkstoff aus seinem Modell entfernt hatte, belässt er auch das Preisziel unverändert.

Ganz will der Vontobel-Experte den Wirkstoff aber noch nicht abschreiben. So müssten etwa noch die Überlebensraten der Skyscraper-01-Studie abgewartet werden, die im zweiten Halbjahr 2024 erwartet würden.

Barclays sieht derweil weiteres Abwärtspotenzial für Roche. Zwar mache Tiragolumab den Berechnungen des Analysten nur 2 Prozent des Kapitalwerts (NPV) aus, jedoch hätte der Wirkstoff Roche zuletzt unterstützt. So hatte Roche etwa am Pharma Day 2023 die nun gescheiterte Studie noch als "grösste Möglichkeit für Tiragolumab" beschrieben.

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