Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche hat von der EU-Kommission die Marktzulassung für sein Immun-Therapeutikum Tecentriq erhalten. Wie Roche bereits am Freitagabend mitgeteilt hatte, darf Tecentriq künftig als Monotherapie von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierenden nicht kleinzelligen Lungenkrebs verwendet werden. Diese Patienten müssen allerdings zuvor eine Chemotherapie absolviert haben. Die Zulassung erfolgt auf Basis der Resultate einer Studie unter dem Namen "OAK".

Weiter hat die Kommission das Medikament zur Behandlung zweier metastasierenden Blasenkrebsarten zugelassen, ebenfalls als Monotherapie und ebenfalls bei Patienten, die sich zuvor einer Chemotherapie unterzogen hatten.

Tecentriq ist für diese Indikationen bereits in den USA und weiteren Ländern zugelassen.

ZULASSUNG KEINE GROSSE ÜBERRASCHUNG

Im vergangenen Juli bereits hatte ein Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA Tecentriq zur Zulassung bestimmter Formen von Lungen- und Blasenkrebs empfohlen, so dass die jetzige Entscheidung nicht ganz überraschend ist.

So in etwa lautet auch der Kommentar von Analyst Stefan Schneider von Vontobel. Mit einer Zulassung sei nach der positiven Empfehlung zu rechnen gewesen.

Bei der ZKB sieht Analyst Michael Nawrath die Entscheidung der Kommission als leicht positiv. Er begründet dies unter anderem mit dem breiten Label. Zudem habe die Kommission kaum Einschränkungen bei den Zulassungen gemacht, was ebenfalls hilfreich sei. Dennoch schränkt Nawrath ein, dass Roche den Konkurrenten Merck und Brystol-Meyers um ein Jahr hinterherhinke. Da frage man sich, wie Roche da Marktanteile erobern wolle.

Die Genussscheine von Roche gewinnen gegen 10.20 Uhr 0,1% hinzu, nachdem sie zuvor schwächer in den Handel gestartet waren. Der SMI tritt zeitgleich auf der Stelle.

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