Rheinmetall schafft neue Sparte für Militärfahrzeuge
Am 25. Januar 2016 um 12:46 Uhr
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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungs- und Industriekonzern Rheinmetall legt sein Geschäft mit Militärfahrzeugen zusammen. Seit 1. Januar stünden die Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) und die Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV) unter einer gemeinsamen Leitung, teilte der MDax -Konzern am Montag mit. Beide Gesellschaften würden organisatorisch enger zusammenrücken und nach außen gemeinsam auftreten. Die Standorte blieben aber erhalten.
Rheinmetall begründete den Schritt mit dem veränderten Kundeninteresse und der aktuellen Marktentwicklung. Durch die Zusammenlegung entstehe ein Komplettanbieter im Fahrzeugbau, der das gesamte Spektrum Rheinmetalls im Bereich der Rad- und Kettenfahrzeuge sowie der Turmlösungen für Kampffahrzeuge umfasse. Die Sparte, die den Namen "Vehicle Systems" trägt, wird von Ben Hudson und Michael Wittlinger geführt. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte sie einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro erwirtschaften./she/jha/
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).