Kramp-Karrenbauer: Verteidigungsausgaben sind 'offene Flanke'
Am 04. April 2019 um 12:13 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer sieht im Streit um die Verteidigungsausgaben die deutsche Verhandlungsposition gegenüber den USA geschwächt. "Eine der größten offenen politischen Flanken, die wir im Moment in den Debatten mit den Vereinigten Staaten haben, um zum Beispiel Strafzölle auf deutsche Autos abzuwenden, ist der Vorwurf, dass wir eine Vereinbarung, zu der wir uns verpflichtet haben, nämlich in der Nato unsere Ausgaben auf zwei Prozent zu steigern, seit Jahren nicht einhalten", sagte sie der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag).
Die Staats- und Regierungschefs der Nato hatten 2014 vereinbart, dass sich alle Mitgliedstaaten bei ihren Verteidigungsausgaben bis 2024 einem Wert von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts annähern sollen. Deutschland hat 1,5 Prozent bis 2024 fest zugesagt. Dafür gab es wiederholt Kritik von Bündnispartnern. Wie die Bundesregierung ihre Zusage einhalten will, ist bislang vollkommen unklar. Nach dem jüngsten Nato-Jahresbericht lagen die deutschen Ausgaben 2018 bei 1,23 Prozent. Die mittelfristige Planung sieht nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium 1,26 Prozent für das Jahr 2023 vor.
Das Einhalten von Zusagen sei auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, sagte Kramp-Karrenbauer weiter. "In der Nato haben wir von vielen Ländern mit viel schwierigeren Rahmenbedingungen verlangt, dass sie die zwei Prozent erfüllen, bevor sie Mitglied der Nato werden konnten", sagte sie weiter. "Wir haben das zugesagt. Und bisher standen wir und stand Made in Germany immer auch in der Welt dafür, dass wir verlässlich waren."/krk/DP/mis
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).