Brüssel maßregelt fünf EU-Länder wegen Rüstungsaufträgen
Am 25. Januar 2018 um 15:55 Uhr
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BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission geht gegen fünf Länder vor, weil sie ihre eigene Rüstungsindustrie bei Militäraufträgen bevorzugt haben sollen. Italien, Polen und Portugal sollen Aufträge ohne die nötige Ausschreibung direkt an eigene Anbieter vergeben haben. Dänemark und die Niederlande sollen mit Sonderklauseln den freien Warenverkehr beschränkt haben. Gegen alle fünf Länder eröffnete die Kommission am Donnerstag Verfahren wegen Verletzung der EU-Verträge.
Binnenmarkt-Kommissarin Elzbieta Bienkowska betonte die Bedeutung der Beschaffungsregeln, um das Geld der Steuerzahler effizient einzusetzen. Dabei verwies sie auf den 2017 beschlossenen Europäischen Verteidigungsfonds, aus dem bald üppige Gelder für gemeinsame Rüstungsprojekte zur Verfügung stehen sollen. "Mit diesem Instrument könnten ab 2020 jährlich Investitionen von 5,5 Milliarden Euro generiert werden, die der Forschung und Fähigkeitsentwicklung zugutekommen", sagte Bienkowska./vsr/DP/zb
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).