SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Deutschland sollte seine Rüstungsexporte an das Hauptempfängerland Ägypten nach Worten der bekannten Demokratieaktivistin Sanaa Saif einstellen. "Das sind Waffen, die wir uns nicht leisten können und die wir nicht brauchen. Und wenn wir sie jemals brauchen sollten, wird man sie gegen uns einsetzen", sagte Saif am Dienstagabend bei der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich. Sie sprach bei einer Veranstaltung im deutschen Pavillon zum Thema Menschenrechte und über ihren Bruder, den inhaftierten Aktivisten Alaa Abdel Fattah.
Ägypten belegt seit drei Jahren einen Spitzenplatz in den deutschen Rüstungsexportstatistiken. Das sorgte immer wieder für Kritik wegen der Menschenrechtslage und der Beteiligung Ägyptens an Konflikten im Jemen und in Libyen. Ägypten wurde zwischen 2015 und 2019 zu einem der größten Waffenimporteure weltweit. Die ägyptischen Streitkräfte sind zahlenmäßig stark. Sie gelten aber als eher konventionelles Militär und bekommen etwa die terroristische Bedrohung im Nord-Sinai seit Jahren nicht in den Griff./jot/DP/zb
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).