Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Erholung am Vortag sieht es für den Start an den europäischen Aktienmärkten zunächst nach einer knapp behaupteten Tendenz aus. Ein Dämpfer kommt von ersten Inflationsdaten aus Deutschland, konkret Nordrhein-Westfalen. Dort stiegen die Preise im September zum Vorjahr um 10,1 Prozent, deutlich stärker mit 9,4 Prozent geschätzt. Dies ist kein gutes Omen für die Verbraucherpreise für Gesamtdeutschland, die für 14.00 Uhr auf der Agenda stehen. Am Anleihemarkt reagierten die Kurse umgehend und fielen deutlich zurück, die Renditen steigen also.

Auch die Indikationen für die Aktienindizes kommen zurück. Der DAX wird mit 12.151 Punkten 0,4 Prozent tiefer gesehen. Der Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls mit einem kleinen Minus erwartet. Für Verunsicherung sorgen zudem Meldungen, dass bei den beschädigten Pipelines in der Ostsee ein viertes Leck entdeckt wurde.

Positiv nehmen die Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass nach der Bank of England am Vortag, die damit bei Aktien und Anleihen eine Zwischenerholung auslöste, nun auch die südkoreanische Notenbank Anleihen kaufen und damit Liquidität in den Markt pumpen will.


 Porsche-Aktie am oberen Rand der Angebotsspanne gepreist 

Unternehmensseitig steht das Börsendebüt der Porsche AG im Fokus. Nach einer rasanten Zeichnungsphase mit überbordendem Anlegerinteresse wurde der Ausgabepreis wie zu erwarten mit 82,50 Euro je Aktie am oberen Rand der Zeichnungsspanne festgelegt. Im Handel per Erscheinen lag der Kurs zuletzt beharrlich über 90 Euro.

Der Börsengang ist der größte seit der Deutschen Telekom 1996. Auch wenn einige Zeichner auf das schnelle Geld aus sein dürften, sehen Marktteilnehmer Chancen, dass sich der Kurs gut halten wird. Viele Zeichnungswillige hätten die gewünschten Stücke nicht erhalten, weshalb von dieser Seite Kaufinteresse kommen dürfte. Der Aktie werden gute Chancen eingeräumt, schon bald in den DAX aufgenommen zu werden. Die Kurse der Muttergesellschaften VW (+1,1%) und Porsche Holding (+1,8%) legen vorbörslich zu.

Im MDAX werden Rational vorbörslich rund 10 Prozent höher gesehen. Der Großküchenausrüster hat den Ausblick für Umsatz und Gewinn angehoben. Hintergrund sind eine bessere Materialverfügbarkeit und höhere Verkaufspreise.

Als durchwachsen werden neue Geschäftszahlen von Hornbach bezeichnet. Der Umsatz lese sich gut, die Ertragsseite aber etwas schwächer, so eine erste Reaktion aus dem Handel. Den Ausblick hat die Baumarktkette derweil bekräftigt. Erste Indikationen sehen die Aktie fast 3 Prozent höher.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:17 Uhr    % YTD 
EUR/USD           0,9660        -0,8%     0,9735         0,9635   -15,0% 
EUR/JPY           139,73        -0,4%     140,28         139,17    +6,8% 
EUR/CHF           1,0184        -0,2%     1,0248         1,0200    -8,6% 
EUR/GBP           0,8971        +0,3%     0,8942         0,8958    +6,8% 
USD/JPY           144,68        +0,4%     144,10         144,44   +25,7% 
GBP/USD           1,0768        -1,1%     1,0886         1,0754   -20,4% 
USD/CNH           7,2020        +0,6%     7,1585         7,2063   +13,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.301,36        -1,6%  19.610,83      19.414,42   -58,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          81,16        82,15      -1,2%          -0,99   +15,3% 
Brent/ICE          88,48        89,32      -0,9%          -0,84   +19,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.642,05     1.659,70      -1,1%         -17,66   -10,3% 
Silber (Spot)      18,61        18,93      -1,7%          -0,32   -20,2% 
Platin (Spot)     846,78       866,50      -2,3%         -19,73   -12,8% 
Kupfer-Future       3,37         3,37      -0,2%          -0,01   -23,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/smh

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September 29, 2022 02:28 ET (06:28 GMT)