Baar (awp) - Die Coronapandemie hat auch Spuren bei der Partners Group hinterlassen. Das verwaltete Vermögen stieg in den ersten vier Monaten um netto 0,5 Milliarden auf 94,6 Milliarden Dollar per Ende April, wie das auf Privatmarktanlagen spezialisierte Unternehmen am Mittwochabend überraschend mitteilte.

"Angesichts der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Marktunsicherheit haben wir beschlossen, dem Kapitalmarkt diese Zwischenbilanz zur Verfügung zu stellen, um transparent über unsere Aktivitäten zu informieren", erklärte der exekutive Verwaltungsratspräsident Steffen Meister in einem Communiqué.

In den ersten vier Monaten des Jahres habe Partners Group von seinen internationalen Kunden über sämtliche Anlageklassen des Privatmarkts hinweg neue Kapitalzusagen in Höhe von 7,0 Milliarden Dollar erhalten. Davon seien im März und April 3,7 Milliarden Dollar zugesagt worden.

Auf der anderen Seite habe es negative Effekte bei den reiferen Privatmarktprogrammen (-1,3 Mrd Dollar) und Kapitalrückflüsse aus den semi-liquiden permanenten Programmen (-0,8 Mrd) gegeben. Ferner leisteten die Wert- und Investitionsentwicklungen bestimmter Anlageprogramme einen negativen Beitrag in Höhe von -2,6 Mrd Dollar, während Fremdwährungseffekte insgesamt -1,7 Mrd Dollar ausmachten. Dadurch stieg in der Summe das verwaltete Vermögen lediglich noch um eine halbe Milliarde Dollar.

"Wir sehen weiterhin eine solide Nachfrage nach unseren Privatmarktprogrammen und -mandaten", erklärte Co-Chief Executive Officer André Frei. Die Coronakrise habe unter den Kunden jedoch zu Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitpunkts von Kapitalzusagen geführt. In der ersten Jahreshälfte gehe Partners Group von einer stabilen Entwicklung des verwalteten Vermögens aus.

Verkäufe verschoben

Im ersten Halbjahr würden die Gebühreneinnahmen unter der Coronakrise leiden. Die kurzfristigen Marktschwankungen und das allgemein schwache Veräusserungsumfeld aufgrund der Pandemie habe zur Verschiebung zahlreicher Veräusserungsaktivitäten geführt, welche ursprünglich für das erste Halbjahr vorgesehen gewesen seien.

Folglich dürften die Performance Fees nur noch bis zu 5 Prozent der Gesamteinnahmen im ersten Halbjahr 2020 ausmachen nach 19 Prozent im Vorjahressemester. "Unabhängig vom Marktumfeld strebt Partners Group weiterhin eine EBIT-Zielmarge von rund 60 Prozent auf neu generierte Management Fees (bei stabilen Wechselkursen) sowie auf alle Performance Fees an (H1 2019: 63 Prozent). Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass sich die Management Fees insgesamt im Einklang mit der Entwicklung des verwalteten Vermögens verändern werden."

Mit der Bekanntgabe des verwalteten Vermögens zum Ende des ersten Halbjahres am 14. Juli werde man auch eine Prognose zur erwarteten Kundennachfrage für das Gesamtjahr abgeben, erklärte Frei: "Längerfristig erwarten wir, dass der strukturelle Trend steigender Allokationen an den Privatmärkten weiterhin einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum unserer Anlageklassen leisten wird."

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