USA setzen Berlin wg Nord Stream 2 unter Druck - Zeitung
Am 06. November 2021 um 13:37 Uhr
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die USA haben nach Informationen der Süddeutschen Zeitung Deutschland und andere Verbündete in den vergangenen Tagen über diplomatische Kanäle vor der Gefahr einer Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine gewarnt. Die USA wurden demnach Ende der Woche sowohl beim Europäischen Auswärtigen Dienst wie in den Außenministerien in Berlin, Paris und London vorstellig.
In Berlin gerät dadurch sowohl die geschäftsführende Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch das mögliche Ampel-Bündnis unter Führung des Sozialdemokraten von Olaf Scholz (SPD) unter Zugzwang. Die USA dringen darauf, dass Deutschland die Gaspipeline Nord Stream 2, die noch eine Betriebsgenehmigung braucht, gegenüber dem Kreml als Druckmittel einsetzt. Die US-Seite erwartet offenbar von Berlin, dass es das laufende Zertifizierungsverfahren für die Pipeline bei der Bundesnetzagentur stoppt oder zumindest überprüft.
Das Projekt ist unter den Ampel-Partnern umstritten. Während Grüne und FDP eine Inbetriebnahme ablehnen, hält die SPD bislang daran fest.
OMV AG ist der größte Erdöl- und Erdgaskonzern Zentraleuropas. Der Umsatz verteilt sich wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche:
- Raffination und Vertrieb von Kohlewasserstoffen (41,4%). Ende 2022 besaß der Konzern 3 Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien sowie 1.803 Tankstellen in Europa;
- Exploration und Produktion von Rohöl und Erdgas (38,8%): 2022 belief sich die tägliche Produktion von Rohöl und Flüssigerdgas (LNG) auf 392.000 Barrel;
- Herstellung von chemischen Produkten (19,7%): fortgeschrittene Polyolefine, Grundchemikalien, Düngemittel und Kunststoffe;
- Sonstige (0,1%).
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Österreich (23,9%), Deutschland (22,6%), Rumänien (16,3%), Norwegen (2,6%), Belgien (1,6%), Europa (12%), Vereinigte Arabische Emirate (2,6%), Neuseeland (1%), Russland (0,3%) und sonstige (17,1%).