NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Dienstag am ersten Handelstag der Woche mit Abgaben gezeigt. Am Vortag waren Aktien- und Anleihemarkt aufgrund eines Feiertages geschlossen gebieben. Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 38.564 Punkte, S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite gaben 0,6 bzw. 0,9 Prozent ab. Den 1.091 (Freitag 942) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.755 (1.877) -verlierer gegenüber, während 56 (77) Titel unverändert aus dem Handel gingen. Damit setzte der Markt die Abwärtstendenz nach den jüngst höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten fort. Diese hatten nahegelegt, dass eine Zinssenkung der US-Notenbank noch etwas länger auf sich warten lassen könnte. Vor diesem Hintergrund dürfte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung am Mittwoch im Fokus stehen. Hier werden Anleger nach Hinweisen in Bezug auf den künftigen Zinskurs der Notenbank suchen.

Eine zentrale Rolle am Markt spielten die Quartalszahlen von Nvidia am Mittwoch. Angesichts des andauernden KI-Hypes kommt den Geschäftszahlen des Chipherstellers besondere Bedeutung zu. Der Kurs hatte seit Jahresbeginn um 47 Prozent zugelegt, bereits 2023 hatten Nvidia die Nummer eins im Technologiesektor gestellt. Doch nun sauste der Kurs um 4,3 Prozent nach unten, Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Erwartungen seien derart hoch, dass eine "sell on good news"-Reaktion zu erwarten sei. Daher stiegen bereits einen Tag vorher Anleger aus, so eine Stimme aus dem Handel. Im Schlepptau sanken Broadcom und AMD um 1,4 bzw. 4,7 Prozent, der Halbleitersektor im S&P-500 büßte 2,7 Prozent ein.


   Walmart mit Licht und Schatten 

Höhere Abgaben im Dow verhinderten Walmart, die um 3,2 Prozent kletterten. Der Einzelhandelskonzern hatte im vierten Geschäftsquartal bei einem höheren Umsatz weniger verdient, aber die Erlöserwartungen geschlagen. Der Ausblick für das laufende Quartal sah dagegen etwas schwächer aus. Walmart setzte daneben mit einem Zukauf verstärkt auf den Werbemarkt. Der Konzern kauft den TV-Hersteller Vizio für 2,3 Milliarden US-Dollar. Händler wunderten sich etwas über die positive Kursreaktion, und verwiesen auf eine verbesserte Kundenfrequenz. Diese sei für die gestiegenen Erlöse verantwortlich und weniger die höheren Preise.

Für Home Depot ging es um 0,1 Prozent aufwärts. Der US-Baumarktkonzern hatte das abgelaufene Quartal über den Erwartungen abgeschlossen, jedoch einen enttäuschenden Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gegeben. Einen milliardenschweren Zukauf gab es im Sektor der Finanzdienstleister. Hier übernimmt Capital One den Konkurrenten Discover Financial Services für mehr als 35 Milliarden Dollar. Damit gehen zwei der größten Kreditkartenfirmen in den USA zusammen. Während es für die Aktien von Capital One um 0,1 Prozent nach oben ging, schossen Discover Financial Services um 12,6 Prozent empor.


   Dollar leicht erholt 

Der Dollar reduzierte seine Abgaben mit überraschend niedrigen Inflationsdaten aus Kanada. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Die kanadischen Verbraucherpreise hatten sich im Januar nicht mehr verändert, erwartet worden war ein Anstieg um 0,4 Prozent. Die Inflationsrate lag ebenfalls deutlich unter der Prognose.

Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen und erholten sich damit etwas von den jüngsten Verlusten. Anleihen zeigten damit eine nicht unübliche gegenläufige Bewegung zu Aktien. Die Renditen sanken somit. Der Goldpreis stieg etwas dank des schwachen Dollar und nachgebender Marktzinsen.

Die Ölpreise fielen. Es überwogen anhaltende Nachfragesorgen. Denn der Aufschwung in China verläuft weiterhin schleppend. Die jüngste Zinssenkung in China gelte als Eingeständnis der herrschenden Konjunkturschwäche und drücke auf die Erdölpreise, hieß es.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.563,80        -0,2%      -64,19      +2,3% 
S&P-500              4.975,51        -0,6%      -30,06      +4,3% 
Nasdaq-Comp.        15.630,78        -0,9%     -144,87      +4,1% 
Nasdaq-100          17.546,10        -0,8%     -139,88      +4,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,61         -2,5        4,64       19,0 
5 Jahre                  4,25         -2,5        4,28       25,4 
7 Jahre                  4,28         -0,9        4,29       31,5 
10 Jahre                 4,28         -0,5        4,28       39,7 
30 Jahre                 4,45         +1,3        4,43       47,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Di, 8:30  Mo, 17:04   % YTD 
EUR/USD                1,0809        +0,3%      1,0772     1,0765   -2,1% 
EUR/JPY                162,14        +0,2%      161,97     161,66   +4,2% 
EUR/CHF                0,9529        +0,2%      0,9512     0,9494   +2,7% 
EUR/GBP                0,8564        +0,1%      0,8554     0,8551   -1,3% 
USD/JPY                150,02        -0,1%      150,36     150,17   +6,5% 
GBP/USD                1,2621        +0,2%      1,2593     1,2589   -0,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,2020        -0,1%      7,2081     7,2122   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             51.974,60        +0,1%   51.977,30  52.168,16  +19,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,27        79,19       -1,2%      -0,92   +8,4% 
Brent/ICE               82,51        83,56       -1,3%      -1,05   +7,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               23,63        23,59       +0,2%      +0,04  -26,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.024,35     2.018,04       +0,3%      +6,32   -1,8% 
Silber (Spot)           23,01        23,03       -0,1%      -0,02   -3,2% 
Platin (Spot)          905,68       903,00       +0,3%      +2,68   -8,7% 
Kupfer-Future            3,86         3,81       +0,5%      +0,02   -0,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 20, 2024 16:11 ET (21:11 GMT)