Zürich (awp) - Das Pharmaunternehmen Novartis veröffentlicht am Dienstag, 27. April, die Ergebnisse für das erste Quartal 2021. Insgesamt haben 12 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2021E
(in Mio USD)        AWP-Konsens   Q1 2020A   

Umsatz:                                                
- Gruppe              12'382       12'283       
- Innovative Med.      9'955        9'755       
- Sandoz               2'435        2'528       
EBIT (core)            4'028        4'177       
Reingewinn (core)      3'446        3'549        

(in USD)
EPS (core)              1,53         1,56      
      

FOKUS: Da Novartis nach dem Konkurrenten Roche Zahlen vorlegt, dürfte die Finanzgemeinde schon ein wenig vorbereitet sein auf das, was da kommen könnte. So gehen Analysten denn auch davon aus, dass das erste Quartal eher verhalten ausgefallen sein dürfte.

Wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie ist das Patientenverhalten nach wie vor nicht so wie vorher, was den Umsatz mit einigen Mitteln belasten dürfte. So hat der Konzern bereits im vergangenen Jahr wegen der Pandemie speziell im Dermatologiegeschäft gelitten.

Zudem war das Vergleichsquartal im Vorjahr wegen Hamsterkäufen sehr stark ausgefallen, so dass sich dieser Basiseffekt ebenfalls eher negativ bemerkbar machen dürfte.

Zuletzt hatte sich Novartis in puncto Profitabilität auch sehr konkrete Margen-Ziele gesetzt. Hierauf dürften Marktakteure ebenfalls ein Auge haben bei der Zahlenvorlage. SO glauben etwa die Experten von Jefferies, dass eine gute Kostenkontrolle beim Erreichen der Ziele helfen sollte.

ZIELE: Novartis hatte Ende Januar die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 präsentiert und dabei auch einen Ausblick gewagt. Dieser galt seinerzeit bei Analysten als recht vorsichtig. So rechnet der Pharmakonzern damit, 2021 auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu erreichen. Den operativen Kerngewinn will das Unternehmen im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen.

PRO MEMORIA: Zwar ist Novartis nicht mit eigenen Mitteln in die Corona-Bekämpfung eingestiegen, der Konzern hat aber im Laufe des ersten Quartals verschiedene Anstrengungen unternommen, um einen Beitrag zur Bekämpfung zu leisten. So hat sich der Konzern mit verschiedenen Impfstoffherstellern wie etwa Biontech und Curevac auf Produktionshilfen geeinigt. Und auch der Forschungspartner Molecular Partners kommt mit dem gemeinsamen Forschungsprojekt voran.

Im Pharmageschäft hat Novartis seit Januar vor allem auch sein Onkologieportfolio gestärkt und verfestigt. So schloss der Konzern die zu Jahresbeginn angekündigte Einlizenzierung des Wirkstoffs Tislelizumab ab. Lizenzgeberin ist die chinesische Gesellschaft BeiGene.

Auch im Bereich der Radioligandentherapien (RLT) hat Novartis über eine Forschungskooperation mit Artios Pharma das Portfolio gestärkt. Konkret geht es dabei um die Entdeckung und Validierung von sogenannten DNA-Schadensreaktionen (DNA Damage Response, DDR). Zudem legte Novartis erste Daten zum Kandidaten 177Lu-PSMA-617 vor, der bei Patienten mit einer bestimmten Form von metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) eingesetzt wird. Auch 177Lu-PSMA-617 ist eine zielgerichtete Radioligandentherapie.

In Sachen Zulassung machte der Konzern mit der erweiterten US-Zulassung für das Herzmittel Entresto von sich reden. Es darf nun zur Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden.

Die Generika-Tochter Sandoz wiederum wird in Zukunft verstärkt im Antibiotika-Geschäft aktiv sein. Die Generika-Sparte hat sich mit GSK auf die Übernahme des Cephalosporin-Antibiotika-Geschäfts von GSK für 350 Millionen US-Dollar plus Meilensteine geeinigt.

AKTIENKURS: Unter den SMI-Blue Chips gibt es aktuell nur drei Werte, die für den bisherigen Jahresverlauf eine negative Kursperformance aufweisen - Novartis gehört dazu. Damit hinkt der Titel sowohl dem Leitindex hinterher, der annähernd 5 Prozent gewonnen hat. Auch Konkurrent Roche hält sich mit einem kleinen Plus etwas besser.

Homepage: www.novartis.com

hr/rw