Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

N26 - Die Allianz X hat von Plänen, einen Teil ihrer Anteile an der Smartphonebank N26 zu verkaufen, offenbar Abstand genommen. Er habe gehört, dass die Beteiligungsgesellschaft der Allianz den Markt sondiert habe, sagte N26-Co-Chef Maximilian Tayenthal dem Handelsblatt. "Das machen Investoren grundsätzlich regelmäßig. Aber das Unternehmen hat nichts verkauft und der Anteil ist aktuell nicht am Markt." Das habe ihm Allianz-X-Chef Nazim Cetin erst vor wenigen Tagen gesagt. Allianz X wollte sich dazu nicht äußern. (Handelsblatt)

TELEKOM AUSTRIA - Die teilstaatliche A 1 Telekom Austria wird im Herbst ihre Funkturmtochter EuroTeleSites an die Börse bringen. "Wir sind mitten in der Umsetzung. Der Börsengang wird im Laufe des Herbstes an der Wiener Börse erfolgen", sagte CEO Thomas Arnoldner dem Wirtschafts- und Finanzmagazin Focus Money. "Wir sind der Meinung, dass wir für die Eigentümer durch den Börsengang eine Wertsteigerung schaffen können. Dadurch können wir unsere Funktürme als passive Infrastruktur noch besser managen. Für unsere Gesellschafter kreieren wir ein neues, zusätzliches Geschäftsmodell." Der österreichische Telekomkonzern gehört mehrheitlich dem mexikanischen Multimilliardär Carlos Slim. Die Republik Österreich besitzt eine Sperrminorität. (Focus Money)

WIRECARD - Der ehemalige Vorstand des insolventen Zahlungsabwicklers Wirecard, Jan Marsalek, hat sich über seinen Verteidiger schriftlich an das Landgericht München I gewendet und zum aktuell laufenden Strafprozess in Sachen Wirecard Stellung genommen. Das haben Sprecher der Staatsanwaltschaft und des Landgerichts München I gegenüber der Wirtschaftswoche bestätigt. Zum Inhalt des Schreibens wollten sie jedoch keine Stellungnahme abgeben. Nach Informationen der Wirtschaftswoche ist Marsalek in dem Schriftstück nicht konkret auf gegen ihn erhobene Vorwürfe eingegangen. Allerdings hat er sich wohl zum angeblichen, von Wirecard-Partnern betriebenen Geschäft (Drittpartnergeschäft) des Unternehmens geäußert. Er soll zu verstehen gegeben haben, dass dieses - anders als von der Staatsanwaltschaft behauptet - doch existierte. (Wirtschaftswoche)

DANONE/CARLSBERG - Die Beschlagnahme der Russland-Geschäfte der beiden Konzerne wurde durch Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnet, nachdem dem Kreml nahestehende Geschäftsleute, die westlichen Sanktionen unterstehen, Interesse an den Vermögenswerten bekundet hatten, berichtet die Financial Times mit Verweis auf mit der Entscheidung vertraute Informanten. Am Dienstag ernannte die russische Regierung Jakub Zakriev, den tschetschenischen Landwirtschaftsminister, zum Leiter des Danone-Geschäfts und setzte Putin-Freund Taimuraz Bolloev als Direktor der Carlsberg-Tochter Baltika ein. Zakriev ist ein enger Verbündeter von Ramsan Kadyrow; Bolloev, der in den 1990er Jahren bereits Baltika leitete, soll den Milliardären Juri und Michail Kowaltschuk nahe stehen. Die Kowaltschuk-Brüder hatten nach Angaben zweier mit der Angelegenheit vertrauter Personen bereits früher ihr Interesse an Baltika signalisiert. (Financial Times)

NOVARTIS - Mit dem Projekt Data42 wollte der Pharmariese Novartis die durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützte Entwicklung von neuen Medikamenten beschleunigen. Mitte 2022 fiel das ambitionierte KI-Datenprojekt nach Handelsblatt-Recherchen kurz vor dem offiziellen Start einer Sparrunde zum Opfer - ausgerechnet wenige Monate bevor das Start-up OpenAI einen wahren KI-Hype lostrat. Novartis-Finanzchef Harry Kirsch räumte auf Nachfrage ein, das Projekt habe sich als "zu komplex für uns" herausgestellt. (Handelsblatt)

MICROSOFT - Der Streit zwischen mehreren Anbietern von Cloud-Infrastruktur und dem Softwarekonzern Microsoft mündet nach Angaben der Branchenvereinigung CISPE in ein neues EU-Kartellverfahren gegen den US-Konzern. Der Verband, der sich im Namen mehrerer Cloud-Anbieter bei der EU-Kommission über Microsoft beschwert hatte, teilte am Dienstag mit, die Brüsseler Wettbewerbsbehörde werde wohl schon kommende Woche ein Verfahren wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung eröffnen. Es wäre das erste Verfahren gegen Microsoft seit mehr als einem Jahrzehnt. Stein des Anstoßes ist Microsofts Praxis, seine App Teams mit der Bürosoftware Microsoft Office zu verknüpfen. Dadurch bevorzuge das Unternehmen seinen eigenen Cloud-Dienst Azure und benachteilige konkurrierende Cloud-Anbieter. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

POSTBANK - Der IT-Umzug der Postbank in ein "Cloud-basiertes Online- und Mobile Banking" der Deutschen Bank hat Hunderte Beschwerden bei den Verbraucherzentralen nach sich gezogen. Dort gingen laut Bundesverband der Verbraucherzentralen allein im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 583 Kundenbeschwerden ein, wie aus einer Erhebung hervorgeht, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Das seien nur für das halbe Jahr annähernd so viele Beschwerden wie im gesamten Vorjahr. "Verbraucher berichten von unzureichender Erreichbarkeit, Mitarbeitern, die nicht helfen können, oder einem Standardschreiben als einziger Reaktion der Bank", sagt Ramona Pop, Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) der SZ. (Süddeutsche Zeitung)

MICROSOFT - CEO Satya Nadella verteidigte gegenüber der Financial Times die Entscheidung des Konzerns, künftig 30 US-Dollar pro Monat für generative Funktionen der künstlichen Intelligenz in seiner weit verbreiteten Produktivitätssoftware zu verlangen. Sie sei Teil eines Generationswechsels in der Technologie, der einem der Kernprodukte des Softwareunternehmens eine neue Dimension verleihen würde. "Ich würde dies als das dritte Bein" von Office betrachten, sagte er, nach Anwendungen wie Word und Excel sowie Cloud-Diensten wie Teams. Die neuen KI-Funktionen hätten "die gleiche Klasse von Wert", würden Routinearbeiten automatisieren und die Produktivität steigern. (Financial Times)

TATA/UK-BATTERIEWERK - Tata Motors steht davor, Pläne für den Bau einer Vorzeige-Batteriefabrik in Großbritannien bekanntzugeben, um die Elektroautos von Jaguar Land Rover (JLR) zu beliefern. Dies berichtet die Financial Times mit Verweis auf Personen, die mit den Plänen des indischen Konzerns vertraut sind. Tata, Eigentümer von JLR, habe einen Standort in Somerset im Südwesten Englands für die Gigafabrik einem konkurrierenden Standort in Spanien vorgezogen und wird seine Entscheidung voraussichtlich am Mittwoch bekannt geben. (Financial Times)

MCDONALD'S - Der US-Konzern hat sich bei seinen Mitarbeitern in Großbritannien für die erneuten Vorwürfe von sexuellen Übergriffen, Belästigungen und einer toxischen Arbeitskultur in seinen Restaurants entschuldigt - Monate nachdem die Fast-Food-Kette eine rechtlich bindende Vereinbarung mit der Gleichstellungsbehörde unterzeichnet hatte, um ihr Verhalten zu bereinigen. Etwa 100 derzeitige und ehemalige McDonald's-Mitarbeiter im Vereinigten Königreich, einige von ihnen erst 17 Jahre alt, hatten im Rahmen einer BBC-Untersuchung über sexuelle Übergriffe, sexuelle Belästigung und rassistische Übergriffe berichtet. (Financial Times)

ENPAL - Das Greentech hat die Gewinnzone erreicht. Das Unternehmen finanziert sein Wachstum über stark fremdverschuldete Special Purpose Vehicles (SPVs). Finanzchef Jochen Cassel prüft derzeit Lösungen, "um unsere Kapitalbindung in den SPVs zu reduzieren", sagt er der Börsen-Zeitung in einem Interview. (Börsen-Zeitung)

COTY/WELLA - Der US-Kosmetikkonzern Coty gibt weitere Anteile am Darmstädter Haarpflegeunternehmen Wella ab. Das Beteiligungspaket von 3,6 Prozent geht für 150 Millionen US-Dollar nicht an den Mehrheitseigner KKR, sondern an die brasilianische Investmentfirma IGF Wealth Management. Mit dem Closing der Transaktion wird in 2 Monaten gerechnet. KKR muss dem Deal aber noch zustimmen. (Börsen-Zeitung).

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July 19, 2023 01:27 ET (05:27 GMT)