Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA bestellen weitere 1,4 Mio Einheiten Corona-Tabletten von Merck & Co 

Der US-Pharmakonzern Merck und sein Partner Ridgeback Biotherapeutics werden noch mehr Einheiten ihres neuen Corona-Medikaments in Tablettenform ausliefern. Wie die Konzerne mitteilten wird die US-Regierung die Option für weiter 1,4 Millionen Einheiten im Volumen von 1 Milliarde US-Dollar ziehen. Zunächst muss die US-Arzneimittelbehörde das Medikament allerdings noch zulassen. Damit hat sich die US-Regierung bereit erklärt, insgesamt 3,1 Millionen Einheiten von "Molnupiravir" für 2,2 Milliarden Dollar abzunehmen. Sie hat weitere Optionen auf 2 Millionen Einheiten.


Ampel-Parteien legen Katalog mit Corona-Regeln vor 

Die Ampel-Parteien haben einen neuen Corona-Maßnahmenkatalog vorgelegt. Der Gesetzentwurf sieht die Rückkehr zu Gratis-Tests, eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz und eine Testpflicht für Beschäftigte sowie Besucher von Einrichtungen mit vulnerablen Bevölkerungsgruppen vor. Damit sollen die Corona-Schutzmaßnahmen auf eine rechtlich tragfähige Basis gestellt werden. Kritik an den Plänen kam vom Städtetag und Sozialverband. Diese forderten aufgrund der hohen Infektionszahlen ein strengeres Vorgehen. Die Pläne von SPD, Grünen und FDP beinhalten zudem, dass die Booster-Impfungen für Ältere beschleunigt und Prämien für freigehaltene Betten auf den Intensivstationen gewährt werden sollen.


Kassenärzte: Praxen können Patienten nicht zur Booster-Impfung einladen 

Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle setzt die Politik unter anderem auf Auffrischungsimpfungen - wie diese organisiert werden sollen, ist aber strittig. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) betonte nun, die Ärzte könnten keine Einladungen verschicken. "Wer verlangt, Ärzte sollen die Patienten einladen, lebt fern der Realität", sagte KBV-Vorstandschef Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist Unsinn und ist schlicht und ergreifend nicht machbar." Das Abtelefonieren von Patientinnen und Patienten würde sämtliche Ressourcen binden und tagesfüllend sein, sagte Gassen. Zudem könnten Patienten von gleich mehreren Praxen angesprochen werden, wenn sie sich bei mehreren Ärzten in Behandlung befänden. "Kurzum: Das geht nicht und würde ein schnelles und flächendeckendes Impfen unmöglich machen." Gassen schlug vor, dass die Gesundheitsbehörden der Bundesländer oder die Krankenkassen gezielt zur Corona-Auffrischungsimpfung einladen sollten.


Braun spricht sich für Ministerpräsidentenkonferenz aus 

Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hält eine Ministerpräsidentenkonferenz für "sehr erforderlich", sieht aber noch keine Bereitschaft dafür auf allen Seiten. "Eine Ministerpräsidentenkonferenz braucht Übereinstimmung von Bund und Ländern, dass man zusammenwirken will", sagte Braun im ARD-Morgenmagazin. Laut Signalen von Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bestehe aber noch keine Bereitschaft dazu. "Neben der aktuellen Gesetzgebung, über die wir jetzt im Bundestag reden, haben wir enorme, auch organisatorische Herausforderungen", betonte Braun. Bis Weihnachten müssten noch rund 20 Millionen Auffrischimpfungen erreicht werden. "Das passiert nicht von alleine, das passiert nur, wenn wir uns auch organisatorisch gut abstimmen zwischen Bund und Ländern", sagte er.


Städte und Gemeinden für Rückkehr zu flächendeckenden Tests 

Die Städte und Gemeinden haben die Politik aufgefordert, wieder flächendeckend kostenlose Corona-Tests zu ermöglichen und die Kosten dafür zu übernehmen. "Mit Blick auf das sehr dynamische Infektionsgeschehen und die stetig steigenden Inzidenzwerte ist es wichtig, wieder ein flächendeckendes Angebot an kostenlosen Schnelltests für alle Menschen verfügbar zu machen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Rheinischen Post. Dies könne dazu beitragen, Infektionsketten zu brechen. "Wir erwarten vom Bund, dass er wie im Frühjahr die Kosten für dieses Angebot übernimmt und es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, sich mehrmals die Woche kostenlos testen zu lassen", sagte Landsberg.


Berlins Regierender Bürgermeister befürwortet 2G-Regel 

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich für die 2G-Regelung ausgesprochen, wie sie nun auch in der Hauptstadt geplant ist. "Es geht darum, rechtzeitig zu reagieren. Wir haben jetzt auch eine 200-Inzidenz, sehen aber parallel dazu, was in den Krankenhäusern wieder los ist", sagte Müller im ARD-Morgenmagazin. 2G sei einer von mehreren Bausteinen, um die Lage in den Griff zu bekommen. "Wir haben unsere Impfzentren auch am Netz gelassen, wollen darüber diese Auffrischungsimpfung, die so wichtig ist, schneller darstellen", betonte Müller. Zudem müsse in Pflege- und Altenheimen künftig mehr getestet werden.


Bundesweite Corona-Inzidenz weiter auf 213,7 gestiegen 

Nach dem bisherigen Höchststand am Montag ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen weiter gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf nunmehr 213,7 (Vorwoche: 153,7), nachdem am Vortag mit 201,1 der bisher höchste Stand seit Beginn der Pandemie in Deutschland gemeldet worden war. Binnen 24 Stunden wurden 21.832 (10.813) Coronavirus-Neuinfektionen sowie 169 (81) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/jhe

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2021 06:46 ET (11:46 GMT)