• Der neue SLT: hochkarätiger Spezialist für schwere Aufgaben

  • Das Gesamtzuggewicht des neuen SLT beträgt 250 t

  • Fahrerhaus: funktioneller Arbeitsplatz und komfortabler Wohnraum

  • Für alle Fälle: verschiebbare Sattelkupplung, zwei Schwerlast­kupplungen

  • Spitzenmotorisierung im Spitzentruck: Mercedes-Benz OM 473

  • Die einzige Schwerlastzugmaschine mit 16 Gängen

  • Turbo-Retarder-Kupplung: einzigartiges Anfahr- und Bremssystem

  • Kühlturm: geballte Schwerlast-Spezialtechnik

  • Intensive Tests auf Prüfstand, Versuchsgelände und in der Praxis

Mercedes-Benz Lkw komplettiert seine A-Mannschaft: Die neue Schwerlast-Zugmaschine SLT krönt das rundum erneuerte Programm aus Actros, Arocs, Antos und Atego zum Start der Abgasstufe Euro VI. Beim SLT handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Daimler Trucks mit einer Fülle von technischen Leckerbissen. Ob Motor, Kühlanlage, Turbo-Retarder-Kupplung oder das vollautomatisierte 16-Ganggetriebe mit speziellen Fahrprogrammen - der Hightech-Truck mit Stern kombiniert Bärenkräfte mit Fingerspitzengefühl, höchste Leistung mit zentimetergenauer Präzision. Kurz: Der neue SLT setzt wie die klassischen Straßenfahrzeuge mit Stern neue Maßstäbe in seinem Segment. Ausgelegt auf ein Gesamtzuggewicht von 250 t, gibt es den Mercedes-Benz SLT in zahlreichen Konfigurationen mit drei und vier Achsen auf der Basis von Actros und Arocs.

Schwertransport: Königsdisziplin der Transportbranche

Sie befördern gewaltige Turbinen und Transformatoren, Schiffsdiesel und Maschinen, Kessel und Windkraftanlagen: Schwertransporte gehören zu den faszinierendsten Aufgaben der Transportbranche. Die schweren Jungs fahren in einer eigenen Welt - Schwerlastzugmaschinen befördern Lasten von mehreren hundert Tonnen, mal solo bis 250 t und mal im Verbund von bis zu drei Zugmaschinen mit 750 t Gesamtzuggewicht.

So entstehen manchmal 50 oder gar 100 m lange Gespanne, die sich dank aus­gefeilter Technik trotzdem zentimetergenau rangieren lassen und mit general­stabsmäßiger Planung ihre Last über öffentliche Straßen zum Ziel befördern. Die Ansprüche an den neuen SLT sind hoch: Bereits leer wiegt die Kombi­nation aus Zugmaschine und Auflieger oder Anhänger etwa 60 bis 65 t, das 1,5-fache des in Mitteleuropa üblichen Lastzuggewichts im Straßenverkehr.

Der neue SLT: hochkarätiger Spezialist für schwere Aufgaben

Mit dem neuen SLT - ausgeschrieben Schwer-Last-Transporter - hat Mercedes-Benz einen hochkarätigen Spezialisten für dieses höchst anspruchs­volle Segment entwickelt. Die Federführung der Entwicklung lag dabei bei CTT (Custom Tailored Trucks) im Werk Molsheim/Frankreich, eng abgestimmt mit der Truck-Entwicklung in Stuttgart.

Käufer des neuen SLT profitieren von hochspezialisierten Fahrzeugen aus einer Hand mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten: Motor, Getriebe und Achsen tragen den Stern. Das Basisfahrzeug des SLT wird im Lkw-Werk Wörth produziert und in Molsheim fertig aufgebaut. Dies betrifft den markanten Kühlturm hinter dem Fahrerhaus mitsamt den darin unter­gebrachten Komponenten, die Montage der gelenkten Vorlaufachse bei den vierachsigen Sattelzugmaschinen oder die Anhängeböcke mit Schwerlast­kupplungen vorn und hinten, die verschiebbare Sattelkupplung, eine Abdrück­platte im Heck, den so genannten Catwalk hinter dem Kühlturm sowie Arbeits­scheinwerfer.

Breitgefächertes Programm - die Schwerlastzugmaschine nach Maß

Mercedes-Benz fertigt den neuen SLT in einer Vielzahl von Ausführungen. In jeder Beziehung herausragend ist der luftgefederte Actros SLT mit den ge­räumigen Fahrerhäusern GigaSpace und BigSpace mit 2500 mm Breite. Der stahlgefederte Arocs SLT auf der Basis des besonders robusten Arocs Grounder ist ebenfalls mit dem Fahrerhaus BigSpace sowie ergänzend mit dem StreamSpace-Fahrerhaus in 2300 mm Breite verfügbar. Den luftgefederten Actros SLT gibt es in folgenden Varianten:

-     Actros SLT 6x4, Radstand 3400 mm oder 4000 mm

-     Actros SLT 8x4, Radstand 4000 mm

Der stahlgefederte Arocs SLT ist in folgenden Varianten lieferbar:

-     Arocs SLT 6x4, Radstand 3300 mm oder 3900 mm

-     Arocs SLT 8x4, Radstand 3900 mm

-     Arocs SLT 8x6, Radstand 4200 mm

-     Arocs SLT 6x6, Radstand 3900 mm

-     Arocs SLT 8x8, Radstand 4850 mm

Ausführungen des SLT mit Allradantrieb als 6x6, 8x6 und 8x8 folgen im Laufe des Frühjahrs. Sie werden überwiegend in Exportmärkten eingesetzt. Als echten Welt-Truck wird es den SLT als Links- und Rechtslenker geben, auch in speziellen Ausführungen, etwa für Einsätze abseits befestigter Straßen mit der Bereifung bis zu 14.00 R 20 für Allradvarianten.

Ohnehin ist dieses Fahrzeugsegment mit seinen höchst speziellen Aufgaben und einem sehr kleinen Markt mit einer niedrigen dreistelligen Stückzahl im Jahr von höchster Individualität gekennzeichnet. So legen einzelne Unter­nehmen Wert auf eigene Elektro- und Hydraulikausführungen oder verlangen nach einer ausgefallenen Lackierung bis ins Detail.

Das Gesamtzuggewicht des neuen SLT beträgt 250 t

Im Mittelpunkt des Programms stehen die vierachsigen Ausführungen. In dieser Konfiguration beläuft sich das technisch zulässige Fahrzeuggesamt­gewicht auf 41 t, die Einzelachslasten beziffern sich dabei von vorne nach hinten auf neun Tonnen, acht Tonnen und 2 x 13 Tonnen. Für Exportmärkte sind höhere Gesamtgewichte der Zugmaschine bis zu 48 t beim Arocs 8x8 möglich. Das zulässige Gesamtzuggewicht beträgt für alle Modelle 250 t.

Der SLT ist als extrem robuste Hightech-Schwerlastzugmaschine auf höchst­mögliche Beanspruchung ausgelegt. Wer darauf verzichten kann und Gesamt­zuggewichte bis 120 t fährt sowie überwiegend auf leichter Topografie unterwegs ist, kann den SLT auch als Semi-SLT ohne Turbo-Retarder-Kupplung und ohne Zusatzkühlanlage erhalten. Im Rahmen individueller Freigaben sind dann, abhängig von Ausstattung und Einsatzgebiet, mit gewissen Beschrän­kungen auch 150 t Gesamtzuggewicht möglich.

Der Schwerpunkt des Absatzes des SLT liegt zwar in Europa, doch der SLT ist ebenfalls ein Truck für Übersee, zum Beispiel Südamerika und Afrika. Für Länder unterhalb der Abgasstufe Euro VI wird es auf absehbare Zeit weiterhin das bewährte Actros-Modell geben.

Design: Imponierender Auftritt, kraftvoll und elegant zugleich

Typisch für den imponierenden Auftritt des neuen SLT ist sein kraftvolles Design. Es basiert unverkennbar auf Actros und Arocs, jedoch besitzt der SLT als unveränderliches Kennzeichen ein eigenes Stoßfänger-Mittelteil mit einem Anbaubock für eine Schwerlastkupplung im Schubbetrieb. Für diesen Einsatz­zweck sind an dieser Stelle Hydraulik- und Bremsanschlüsse vorgesehen. Ebenso sind Trittstufen für Servicetätigkeiten integriert.

Das neue Element fügt sich harmonisch in die dynamische Linienführung des Trucks ein. Stoßfängerecken und Seitenteile übernimmt der SLT ebenso wie Scheinwerfer und Kühlergrill vom jeweiligen Basisfahrzeug. Neben optischen Vorzügen bedeutet dies aufgrund der aerodynamischen Vorteile unter anderem eine geringe Verschmutzungsneigung der Seiten sowie geringe Windgeräusche und vereinfachtes Rangieren aufgrund des uneingeschränkten Sichtfelds. Hinzu kommen Vorteile in der Bevorratung mit Ersatzteilen, da es sich um Teile der Großserie handelt.

Optionaler Chrombügel mit Rundum-Kennleuchten

Rundum-Kennleuchten gehören zum Pflichtprogramm für Schwerlast-Zugmaschinen. Für den neuen SLT gibt es sie auf Wunsch auf einem Chrom­bügel zusammen mit vier Zusatzscheinwerfern - ein optischer Höhepunkt des Trucks, praktisch und schick zugleich.

Ebenso auffällig sind die Seitenverkleidungen des Kühlturms hinter dem Fahrerhaus mit großen Kühllufteinlässen auf der rechten Seite. Diese Flaps aus glasfaserverstärktem Kunststoff nehmen die Linienführung des Fahrerhauses gekonnt auf und verlängern es optisch harmonisch. Der Kühlturm enthält neben der Kühlanlage für Motor und Turbo-Retarder-Kupplung auch Hydraulikanlage, Druckluftkessel und den Kraftstofftank.

Fahrerhaus: funktioneller Arbeitsplatz und komfortabler Wohnraum

Fahrerhäuser in Schwerlastzugmaschinen sind Arbeitsplatz und Wohnraum zugleich. In ihnen wird einerseits hochkonzentriert unter besonders anspruchsvollen Bedingungen am Steuer gearbeitet. Andererseits gilt es, auf komfortable Weise lange Standzeiten zu überbrücken, wenn zum Beispiel der Transport aufgrund seiner Abmessungen oder seiner festgelegten Strecke nur nachts in verkehrsärmeren Zeiten fahren kann und tagsüber pausieren muss. Auch beherbergen die Kabinen nicht selten eine Besatzung aus zwei Fahrern.

Die Entwickler des SLT haben deshalb aus dem breitgefächerten Fahrerhaus-Angebot von Actros und Arocs drei geräumige Fernverkehrs-Fahrerhäuser für den SLT gewählt. Mercedes-Benz liefert den luftgefederten Actros SLT mit den Fahrerhäusern GigaSpace und BigSpace in 2500 mm Breite. Vor allem das GigaSpace-Fahrerhaus überzeugt durch sein üppiges Raumangebot. Bis zu 2,13 m Stehhöhe, viel Bewegungsfreiheit und ein beeindruckendes Stau­volumen stehen auf der Habenseite. Arbeitsplatz und Wohnbereich sind beim Actros SLT klar voneinander getrennt. Die hochwertigen, freundlichen und hellen Materialien des Interieurs belegen, dass sich Wohnlichkeit und Funktio­nalität nicht ausschließen.

Besonderen Komfort und Erholungswert bei einem längeren Aufenthalt gewährleistet die Ausführung SoloStar-Concept mit Ruhesessel auf der Bei­fahrerseite. Alternativ kann der Platz als funktioneller Arbeitsraum genutzt werden.

Der stahlgefederte Arocs SLT ist ebenfalls mit dem geräumigen Fahrerhaus BigSpace mit 1,99 m Stehhöhe lieferbar. Das Interieur des Arocs ist besonders funktionell und pflegeleicht gehalten und damit bestens für Einsätze auch unter sehr rauen Bedingungen geeignet.

Cockpit: fahrerorientiert und ergonomisch perfekt

Actros SLT und Arocs SLT profitieren wie alle Lkw mit Stern der neuen Gene­ration von einem ergonomisch perfekten und fahrerorientierten Cockpit mit bestens ablesbaren Instrumenten, einem informativen Farbdisplay und Multifunktions-Lenkrad. Bedienelemente und Ablagen sind in unmittelbarer Reichweite des Fahrers angeordnet. Der Komfort-Schwingsitz des Fahrers überzeugt mit einer großen Sitzfläche und einer Lehne mit Schulteranpassung. Der Sitz verfügt über vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Auf Wunsch gibt es einen Klima-Schwingsitz mit Massagefunktion.

Die komfortablen Betten im SLT sind Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf in den Ruhezeiten. Die Liegeflächen sind 750 mm breit und bis zu 2200 mm lang. Auf Wunsch gibt es den SLT mit einem gleichwertigen zweiten Bett im Obergeschoss.

Unter dem Bett stehen große Stauräume mit bis zu 558 l Volumen zur Ver­fügung. Sie sind links und rechts durch große Stauklappen zugänglich. Zu diesem Zweck wird die Luftansaugung des Motors auf der rechten Fahrzeug­seite hinter der Kabine entlang geführt. In den geräumigen Schubladen des Mittelteils unter dem Bett wird optional ein Kühlschrank integriert. Große verschließbare Stauräume oberhalb der Frontscheibe fassen bis zu 332 l Gepäck.

Auf Wunsch gibt es Actros SLT und Arocs SLT mit einem Multifunktions­schlüssel. Er erinnert in Form und Funktion an ein Smartphone und vereint die Funktion einer Komfortschließanlage mit denen einer kompletten Abfahrts­kontrolle. Der Multifunktionsschlüssel dient außerdem als Fernbedienung für Radio, Zusatzheizung und die optionale Standklimaanlage.

Starker Rahmen: das stabile Rückgrat des SLT

Das stabile Rückgrat des neuen SLT bildet ein verstärkter Rahmen. Je nach Ausführung beträgt die Rahmenbreite 834 mm mit 8 mm Stärke der Längs­träger (Actros SLT mit Luftfederung) oder 744 mm mit 9 mm Längsträger­stärke (Arocs SLT mit Parabelfederung). Hinzu kommen speziell für den SLT entwickelte Verstärkungen. Die Längsträger sind ungeschweißt und bestehen aus kalt verformtem Feinkornstahl - Gewähr für höchste Belastbarkeit.

Seitlich am Rahmen ist Platz für den AdBlue-Tank mit 60 l (Arocs) und 75 l (Actros) Volumen sowie die Platz sparend übereinander angeordneten Batte­rien und die Abgasanlage. Der Fahrer kann den Rahmen vor der Sattel­kupplung bequem und sicher über den so genannten "Catwalk" begehen, eine Plattform hinter dem Kühlturm.

Für alle Fälle: verschiebbare Sattelkupplung, zwei Schwerlastkupplungen

Der neue SLT ist mit unterschiedlichen Sattelkupplungen verfügbar, auf Wunsch ergänzt durch eine Verschiebeeinrichtung zur Optimierung der Achs­lasten je nach Beladung. Für Schub- und Zugeinsätze - zum Beispiel als Schwerlasttransporter im Verbund - kann der neue SLT vorne und hinten mit Anhängeböcken für Schwerlastkupplungen ausgestattet werden. Verwendung findet in diesem Fall die Rockinger-Kupplung 56 E.

Ebenfalls auf Wunsch gibt es den SLT mit einer Ballastpritsche. Sie sichert die Traktion zum Beispiel beim Einsatz mit Deichselanhängern oder in einem Zug- und Schubverbund mit mehreren Schwerlastzugmaschinen.

Spitzenmotorisierung im Spitzentruck: Mercedes-Benz OM 473

Ließe sich der Begriff Heavy Duty steigern - der Reihensechszylinder Mercedes-Benz OM 473 wäre der passende Kandidat. Für die neue Schwerlast­zugmaschine Mercedes-Benz SLT kommt er gerade recht. Dank seiner Elasti­zität und Zugkraft kann der Motor ohne jede Änderung in den SLT über­nommen werden. Die individuelle Parametrierung wird stattdessen über die verfügbaren Fahrprogramme erreicht. Bereits mit seinen Daten von 15,6 l Hub­raum, maximal 460 kW (625 PS) Leistung sowie bis zu 3000 Nm Drehmoment setzt der OM 473 unmissverständliche Akzente und krönt die neue Motoren­generation von Mercedes-Benz.

Höchste Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit sind Merkmale des Triebwerks. So liegt seine Nenndrehzahl mit nur 1600 U/min außergewöhnlich niedrig. Das bedeutet enorme Leistung im Hauptfahrbereich. Bereits knapp oberhalb der Leerlaufdrehzahl stehen in allen Ausführungen rund 2500 Nm Dreh­moment an. Daraus resultiert eine ungewöhnliche Elastizität und Durchzugs­vermögen - ein großes Plus vor allem im Schwertransport. Gleiches gilt für das spontane und kraftvolle Ansprechen des Triebwerks auf Gaspedalbewegungen.

Der OM 473 steht in drei Leistungsstufen zur Verfügung:

Leistung

Maximales Drehmoment

380 kW (517 PS) bei 1600 U/min

2600 Nm bei 1100 U/min

425 kW (578 PS) bei 1600 U/min

2800 Nm bei 1100 U/min

460 kW (625 PS) bei 1600 U/min

3000 Nm bei 1100 U/min


Technischer Leckerbissen: die Turbocompound-Technik

Zu den technischen Leckerbissen des Triebwerks zählt die Turbocompound-Technik. Sie ist einer der wesentlichen Ursachen für die hohe Performance des Motors. Der Begriff Turbocompound steht für eine zweite, dem Abgasturbo­lader nachgeschaltete Turbine. Sie nutzt die weiterhin vorhandene Abgas­energie nach Durchströmen des Abgasturboladers zu einer weiteren Effizienz­steigerung. Die Kraft wird über eine Welle und eine hydrodynamische Kupp­lung auf den Rädertrieb des Motors und damit direkt auf die Kurbelwelle übertragen.

Der Fahrer spürt die Turbocompound-Technik unmittelbar durch den nochmals spontaneren Antritt des Motors bereits bei niedrigen Drehzahlen. Gleichzeitig wird unter hoher Last - typisch für den Einsatz von Schwerlastzugmaschinen - ein Verbrauchsvorteil erzielt.

Robuste und langlebige Motorkonstruktion

Mit seiner ungewöhnlichen Robustheit und Langlebigkeit passt der OM 473 perfekt zu den hohen Anforderungen im Schwertransport. Das Kurbelgehäuse aus Grauguss besteht aus einer patentierten Legierung und ist dank seiner Verrippung sehr steif. Die einteiligen Kolben bestehen aus Stahl. Nasse Zylinderlaufbuchsen gewährleisten eine optimale Kühlung des Triebwerks. Der einteilige Zylinderkopf des Motors aus Grauguss mit Vermiculargraphit (GGV) ist hochstabil und auf Zünddrücke von mehr als 200 bar ausgelegt. Der kompakte und steife Rädertrieb auf der Abtriebsseite des Motors treibt unter anderem die beiden oben liegenden, gebauten Nockenwellen an.

X-Pulse: einzigartige Einspritzung mit Druckverstärkung

Die Kraftstoff-Einspritzung übernimmt wie bei den anderen Heavy-Duty-Motoren mit Stern der neuen Generation ein flexibles Common-Rail-System mit Druckverstärkung X-Pulse. Der Druck von maximal 900 bar im gemeinsamen Rail wird in den einzelnen Injektoren auf bis zu 2100 bar verstärkt.

Das exklusiv von Mercedes-Benz verwendete Einspritzsystem X-Pulse passt die Einspritzung fortlaufend und individuell für jeden Zylinder an die aktuellen Betriebsbedingungen des Motors an. Variabel sind Einspritzzeitpunkt, Ein­spritzmenge, die Zahl der Einspritzungen sowie der Einspritzdruck. Ebenso ist eine Modulierung des Einspritzdrucks möglich.

Dies ist nicht nur Voraussetzung für hohe Laufkultur, sondern auch für einen niedrigen Kraftstoffverbrauch. Davon profitieren auch die Eigner des neuen SLT, auch wenn der Kraftstoffverbrauch in diesem Segment Dimensionen erreicht, die mit herkömmlichen Fahrzeugen nicht zu vergleichen sind.

Wartungs- und Ölwechselintervalle orientieren sich bei Schwerlastzug­maschinen an der individuellen Belastung. Sie werden bei Fälligkeit im Display des Cockpits angekündigt.

Extrem leistungsstarke Dekompressions-Motorbremse

Von herausragender Bedeutung im Schwertransport ist die sehr leistungs­fähige aufgeladene Dekompressions-Motorbremse "High Performance Engine Brake" des OM 473. Der Fahrer aktiviert sie in zwei Stufen über den rechten Lenkstockhebel, wobei sie sehr schnell anspricht. Die beeindruckende Leis­tung der Motorbremse erreicht bis zu 475 kW (646 PS). Damit kann der Fahrer des SLT auch schwere Gewichte im Gefälle sicher und verschleißfrei im Zaum halten.

Effiziente Abgasreinigung für die Abgasstufe Euro VI

Dank der nahezu vollständigen Verbrennung und einer gekühlten Abgasrück­führung hat der Motor eine niedrige Abgasrohemission. Basis der höchst effi­zienten Abgasreinigung ist die BlueTec-Technologie von Mercedes-Benz mit SCR-Technik und Einspritzung von AdBlue ins Abgas. Im nachgeschalteten SCR-Katalysator werden schädliche Stickoxide in die harmlosen Luftbestand­teile Stickstoff und Wasser umgewandelt. Hinzu kommt ein Partikelfilter.

Die einzige Schwerlastzugmaschine mit 16 Gängen

Die Kraftübertragung übernimmt das Getriebe Mercedes G 280-16 mit PowerShift-Schaltautomatik - das einzige automatisierte Getriebe mit 16 Gängen in einer Schwerlastzugmaschine. Für den Einsatz im SLT haben die Entwickler das Getriebe verstärkt, es überträgt das volle Motordrehmoment von maximal 3000 Nm. 16 eng gestufte Gänge stellen sicher, dass jederzeit die passende Schaltstufe bereitsteht. Aus Übersetzungen von 11,7 im ersten Gang und 0,69 im höchsten Gang resultiert eine große Spreizung von 16,96.

Der SLT profitiert von der neuesten Generation Mercedes PowerShift 3 mit denkbar einfacher Bedienung per Lenkstockhebel. Die Schaltautomatik schaltet ungewöhnlich schnell und präzise - die Schaltvorgänge fallen bis zu 20 Prozent kürzer aus als beim Vorgängermodell. Die Schwerlastzugmaschine SLT profitiert davon noch mehr als alle anderen Trucks mit Stern: Schnelle Schaltungen sichern speziell an Steigungen bei hohen Lasten die passenden Anschlussdrehzahlen im nächsthöheren Gang. PowerShift 3 erkennt auch Schubbetrieb im Gefälle und hält dort den eingelegten Gang zugunsten maxi­maler Bremsleistung des Motors und der Turbo-Retarder-Kupplung.

Die Kriechfunktion von PowerShift 3 mit integriertem Manövriermodus sichert einfaches Anfahren und feinfühliges Rangieren auf den Zentimeter genau. Der SLT macht es seinem Fahrer sehr leicht, er kann den Rangiermodus per Tritt auf das Gas mit Kickdown wieder verlassen.

Besonders schneller Getriebe-Fahrmodus "heavy" für den SLT

Unterschiedliche Fahrprogramme und Fahrmodi sind exakt auf den Einsatz des SLT ausgelegt. So können Käufer des SLT zwischen dem Fahrprogramm "power" oder "heavy" wählen. Innerhalb des jeweiligen Fahrprogramms stehen unterschiedliche Fahrmodi zur Verfügung.

Der Fahrmodus "Standard" steht für eine besonders wirtschaftliche Fahrweise, zum Beispiel bei Leerfahrten oder geringen Lasten. Bereits dieser Fahrmodus passt sich an die hohen Tonnagen einer Schwerlastzugmaschine an. Im Fahr­modus "manuell" kann der Fahrer die Gänge selbst auswählen. Im Fahrmodus "Power" werden die Schaltvorgänge bei einem erhöhten Drehzahlniveau aus­geführt.

Eigens für den SLT hat Mercedes-Benz den Fahrmodus "heavy" entwickelt. Hier sind die Schaltpunkte nochmals nach oben verlegt, die Schaltungen er­folgen besonders schnell entsprechend dem aktuellen Drehmomentbedarf, Gänge werden in der Regel nicht übersprungen. Damit meistert der SLT selbst schwerste Fahrsituationen souverän, etwa das Anfahren mit 250 t Gesamtzug­gewicht an Steigungen von zehn Prozent.

Um bei hügeliger und bergiger Topografie die Geschwindigkeit auch bei schweren Lasten sicher zu halten, kann der Fahrer die serienmäßige EcoRoll-Funktion des Getriebes abschalten. In den Modi "power" und "heavy" ist sie vollständig deaktiviert. Ebenso kann der Fahrer das Getriebe per Kickdown beeinflussen.

Turbo-Retarder-Kupplung: einzigartiges Anfahr- und Bremssystem

Zu den besonderen Merkmalen des Mercedes Benz Actros und Arocs SLT gehört die Turbo-Retarder-Kupplung. Sie kombiniert eine hydrodynamische Anfahrkupplung und einen Retarder in einer Komponente. Die Bauweise der Turbo-Retarder-Kupplung ist im Vergleich zu anderen Anfahrsystemen kom­pakter, sie ist leichter und gleichzeitig dient sie als höchst leistungsfähiger Retarder. Die Turbo-Retarder-Kupplung ermöglicht sowohl feinfühliges und verschleißfreies Anfahren als auch Rangieren bei niedrigsten Geschwindig­keiten - beides von herausragender Bedeutung bei einer Schwerlastzug­maschine.

In der Turbo-Retarder-Kupplung stehen sich berührungslos das Pumpen- und das Turbinenrad gegenüber. Das bewegliche Pumpenrad ist auf der Motorseite, das Turbinenrad auf der Getriebeseite angeordnet. Die Kraftübertragung zwischen den Rädern erfolgt verschleißfrei über ein ATF-Öl.

Verschleißloses Anfahren mit dem vollen Drehmoment

Anfahren mit voller Tonnage erfordert bei Schwerlastzugmaschinen Dreh­zahlen zwischen etwa 1100 und 1300 U/min. Beim Tritt aufs Gaspedal wird mit Druckluft Öl in die Turbo-Retarder-Kupplung gepumpt, dadurch erfolgt ein Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe-Eingangswelle. Vorteil dieser Kraft­übertragung ist ein schneller und gleichzeitig sanfter und verschleißloser

Kraftschluss mit hohem Schlupf bei vollem Drehmoment des Motors von bis zu 3000 Nm. Die Ölmenge ist geregelt, damit kann die Drehmomentübertragung an die individuelle Fahrsituation und die Leistungsanforderung durch den Fahrer angepasst werden.

Unmittelbar nach dem Anfahrvorgang wird die Turbo-Retarder-Kupplung über­brückt und das Öl per Fliehkraft aus dem Gehäuse gefördert - der Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe erfolgt nun konventionell und mit höchstem Wirkungsgrad über eine herkömmliche Reibkupplung. Je nach Belastung, Steigung und gewähltem Programm fährt die beladene Schwerlastzugmaschine jetzt im ersten oder zweiten Gang.

Da das Anfahren mit schleifender Kupplung entfällt, ist sie beim SLT als Ein­scheiben-Trockenkupplung ausgelegt. Beim Semi-SLT ohne Turbo-Retarder-Kupplung kommt eine Zweischeiben-Trockenkupplung zum Einsatz.

Gesteigerte Dynamik, schneller Drehmomentaufbau

Im neuen SLT kommt die zweite Generation der Turbo-Retarder-Kupplung zum Einsatz. Sie überzeugt durch eine nochmals gesteigerte Dynamik und erhöhte Standfestigkeit. So führt eine deutlich verkürzte Entleerungszeit des Öls in der Turbo-Retarder-Kupplung zu einer schnelleren Folgeschaltung und gesteigerter Beschleunigung des beladenen Zugs. Der schnelle Drehmomentaufbau ver­hindert ungewolltes Zurückrollen beim Anfahren an Steigungen.

Im Ergebnis bedeutet die Kombination aus dem kräftigen Motor OM 473 und der Turbo-Retarder-Kupplung der zweiten Generation einen sehr spontanen und dynamischen Antritt und schnelle Reaktion auf Gaspedalbefehle selbst bei hohen Gesamtzuggewichten. Gleichzeitig ist der SLT dank dieser Technik und Motorcharakteristik selbst mit voller Beladung verblüffend leicht zu fahren.

Raffinierte Regelungen für besondere Situationen

Die Turbo-Retarder-Kupplung verfügt darüber hinaus über raffinierte Rege­lungen. So wird das Gehäuse der hydrodynamischen Kupplung situationsab­hängig mit einer Öl-Vorfüllung beaufschlagt, etwa im Stand bei eingelegtem Gang in der Ebene zugunsten eines dynamischen Antritts.

An Steigungen mit eingelegtem Vorwärtsgang kann der beladene Zug dank einer Vorfüllung zum Rangieren bewusst langsam zurückrollen, die Intensität wird über das Gaspedal geregelt. Dieses sogenannte Abseilen ermöglicht ge­zieltes Zurückrollen ohne Betätigung der Bremse und damit ohne Verbrauch von Druckluft. Gleichzeitig kann der SLT wieder schnell antreten.

Die kraftvolle Bremsfunktion der Turbo-Retarder-Kupplung

Beim Bremsen wird das Turbinenrad festgesetzt und erneut Öl in das Gehäuse gepumpt - die Turbo-Retarder-Kupplung übernimmt in diesem Fall die Funk­tion eines leistungsfähigen Primärretarders.

Ohnehin ist bei Zuggewichten bis zu 250 t in vielen Fahrsituationen die Brems­leistung entscheidender als die schiere Motorleistung. Der SLT profitiert zunächst von der enormen Bremsleistung seines Motors von bis zu 475 kW (646 PS) mit der High Performance Engine Brake. Der integrierte Primär­retarder der Turbo-Retarder-Kupplung leistet maximal weitere 350 kW (476 PS).

Zur Schonung des Getriebes ist die Summe der beiden Hochleistungsbremsen des SLT auf eine Systembremsleistung von 720 kW (979 PS) begrenzt. Diese kann jedoch nicht nur bei der Nenndrehzahl, sondern über ein breites Dreh­zahlband angefordert werden - Gewähr für höchste Sicherheit und maximale Schonung der Betriebsbremsen bei Fahrten selbst mit höchster Tonnage im Gefälle.

In der Praxis kann der Fahrer fest auf die hohe Dauerbremsleistung des Fahr­zeuges vertrauen, da die installierte Kühlanlage mit Kühlturm hinter der Fahrerkabine in Verbindung mit der Standard-Kühlanlage unter dem Fahrer­haus die entstehende Wärme souverän abführt. Die Kühlung gerät selbst bei Außentemperaturen von 50 Grad Celsius bei maximaler Motorleistung und niedriger Geschwindigkeit nicht an ihre Grenzen.

Kühlturm: geballte Schwerlast-Spezialtechnik

Im elegant verkleideten Heckkühlturm hinter dem Fahrerhaus steckt geballte Schwerlast-Spezialtechnik. Die Kühlanlage kombiniert die Kühlung von Motor und Turbo-Retarder-Kupplung in einem einzigen Wasserkreislauf.

Dies erhöht die Kühlleistung und damit die Leistungsfähigkeit des SLT. Umgekehrt wird dank des gemeinsamen Kreislaufes im Bremsbetrieb der Motorkühler mitgenutzt. Die Steuerung der Kühlanlage erfolgt über ein CAN-Datenbus-System.

Bei der Kühlung zeigt sich erneut der Vorteil der Entwicklung aus einer Hand: Kühler und Lüfter sind Komponenten von den Mercedes-Benz Omnibussen, Wasserpumpe und Ausgleichsbehälter stammen aus dem Truck-Bereich. Das verringert die Zahl aufwendiger Spezialteile und vereinfacht die Ersatzteil­haltung.

Um die Kühlanlage optimal zu betreiben, ist die Kühlluftansaugung seitlich rechts in der Seitenverkleidung integriert. Somit ist sichergestellt, dass auch bei geringer Fahrgeschwindigkeit Luft in Umgebungstemperatur angesaugt wird und nicht etwa Abwärme der eigenen Aggregate.

Hydraulikanlage mit separaten Kreisen für Zugmaschine und Auflieger

Im Kühlturm ist außerdem die Hydraulikanlage untergebracht. Sie wird vom Nebenabtrieb des Motors betrieben. Die Kreisläufe des Hydrauliköls von Zug­maschine (Zusatzwasserpumpe, Lüfterantrieb) und Auflieger sind beim neuen SLT voneinander getrennt. Dies verhindert, dass nicht näher definiertes oder sogar verunreinigtes Öl eines Aufliegers in den Kreislauf der Zugmaschine gelangt. Gleichzeitig ist damit gesichert, dass beide Kreise separat voneinander voll belastet werden können. Drei Schaugläser zeigen den Flüssigkeitsstand.

Große Reichweite dank eines 900-l-Tanks

In der unteren Ebene des Kühlturms ist ein Aluminium-Kraftstofftank mit 900 l Volumen untergebracht. Er sichert eine hohe Reichweite - schließlich kann ein ausladender und gewichtiger Schwerlastzug nicht ohne weiteres eine Tankstelle anfahren. Die Vorgabe ist simpel: Das Gespann muss eine Nacht ohne Tankpause durchrollen können.

Auch die Druckluftkessel, ein Kraftstoffkühler und ein Kühler für die Hydraulik finden hier ihren Platz. Drei Arbeits-Scheinwerfer oben am Kühlturm leuchten das Heck nachts aus.

Antriebsachsen: technisch zulässige Achslast jeweils 16 t

Bei den Antriebsachsen des SLT handelt es sich um extrem robuste Außen­planetenachsen aus eigener Fertigung von Mercedes-Benz. Ihre Technik hat sich millionenfach unter schwierigsten Bedingungen bewährt.

Die Standardübersetzung beläuft sich auf i=5,333. Das ergibt bei der verwen­deten tragfähigen Reifengröße 315/80 R 22,5 für die Triebachsen eine Motor­drehzahl von 1490 U/min bei Tempo 80 km/h. Damit ist der SLT auf hohe Zug­kraft ausgelegt. Weitere Achsübersetzungen mit einer Spanne von i=4,833 bis i=6,0 ermöglichen eine präzise Anpassung des SLT an die Wünsche des jeweiligen Käufers und dessen Einsätze. Die Antriebsachsen sind auf eine technisch zulässige Achslast von bis zu 16 t ausgelegt.

Die Hinterachsen des Actros SLT sind serienmäßig luftgefedert, Kennzeichen ist die aus dem Actros bekannte Vierbalg-Luftfederung. Sie sichert in Verbin­dung mit dem breiten Rahmen eine gute Straßenlage, erleichtert das Be- und Entladen, verringert Geräusche bei unbeladenem Fahrzeug und erhöht nicht zuletzt den Fahrkomfort. Der Arocs SLT wird grundsätzlich mit Parabelfedern an allen Achsen ausgestattet. Sie sind je nach Einsatz mit unterschiedlichen Federpaketen bestückt.

Vorderachse mit drei Tonnagen und Servotwin-Lenkung

Die Vorderachse ist bei Actros SLT und Arocs SLT (6x4 und 8x4) identisch ausgeführt und durchweg mit Parabelfedern und Scheibenbremsen (mit Aus­nahme der Allrad-Variante) ausgestattet. Diese Achse wird für Actros wie Arocs wahlweise mit einer Tragfähigkeit von 7,5 t, 8,0 t oder 9,0 t geliefert.

Zu den technischen Besonderheiten des SLT 8x8 gehört seine Lenkung, die neue elektrohydraulische Lenkung Servotwin für Vierachser. Sie verfügt über eine geschwindigkeitsabhängige Lenkkraftunterstützung und einen aktiven Lenkungsrücklauf. Das bedeutet nicht nur einen bisher unerreichten Lenk­komfort und höchste Lenkpräzision, darüber hinaus ist der SLT zum perfekten Rangieren auch im Stand voll lenkbar.

Vorlaufachse: luftgefedert und gelenkt

Zu den weiteren Besonderheiten des neuen SLT gehört die elektrohydraulisch gelenkte und luftgefederte Vorlaufachse aus eigener Fertigung für die vier­achsigen Modelle. Die Achse basiert, einschließlich Aufhängung, auf einer Vorderachse aus dem Truck-Programm. Sie verfügt über eine Tragkraft von bis zu 8,0 t. Eine kurzzeitige Entlastung erhöht die Traktion.

Sowohl die Vorderachse als auch die Vorlaufachse können ab Werk mit Reifen der Größe 385/65 R 22,5 bestückt werden. Die Radstände der Drei- und Vier­achser sind zugunsten der Wendigkeit sehr knapp gehalten und allein durch die Abgasanlage für die Abgasstufe Euro VI begrenzt.

Intensive Tests auf Prüfstand, Versuchsgelände und in der Praxis

Die Entwicklung des neuen SLT begann nach der Grundsatzentscheidung für das Projekt Anfang 2010. Vor der Einführung des SLT standen umfangreiche Tests. Nicht nur in Computersimulationen sondern auch in intensiven Prüf­standsversuchen wurde zum Beispiel die Kühlanlage geprüft.

Auch im hauseigenen Versuch wurden Prototypen auf Herz und Nieren ge­prüft. Allein ein Jahr nahm die Abstimmung des Antriebsstrangs einschließlich Turbo-Retarder-Kupplung und Kühlsystem in Anspruch. Ein Beispiel für Tests: Ausgerüstet mit einem Tieflader-Anhänger wurde dem SLT auf einem abge­sperrten Straßenrundkurs schrittweise jeweils 20 t Ballast in Form von Beton­klötzen bis zur maximalen Belastung aufgebürdet.

Die Anforderungen an den SLT sind hart: So muss er in allen Konfigurationen fünf Anfahrvorgänge nacheinander bei zehn Prozent Steigung mit vollem Gesamtzuggewicht absolvieren. Dies gilt auch für individuelle Freigaben des Semi-SLT.

Auch in der Praxis hat sich der neue SLT bereits bestens bewährt: In mehr als einem Jahr haben Schwertransport-Unternehmen in Deutschland und der Schweiz den SLT in zwölf Fahrten im realen Einsatz intensiv überprüft. Bereits die erste Fahrt führte den SLT mit einer Lokomotive auf einem Tieflader im Schlepp als 220 Tonnen schweres Gespann von München nach Mannheim. Auf weiteren Touren beförderte er zum Beispiel einen überdimensionierten Rad­lader oder einen Gasbehälter.

Damit ist sichergestellt: Der neue SLT von Mercedes-Benz verfügt nicht nur über eine einzigartige Technik, er setzt auch in der Praxis neue Maßstäbe für Schwerlastzugmaschinen.

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