FRANKFURT/BERLIN (awp international) - Die Kaufzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern angesichts gestiegener Preise hat sich im ersten Halbjahr in der Summe neuer Konsumfinanzierungen niedergeschlagen. Die auf Finanzierungen von Konsum- und Investitionsgütern spezialisierten Kreditbanken in Deutschland vergaben in den sechs Monaten Konsumkredite im Gesamtwert von 26,6 Milliarden Euro an Privatkunden. Das waren nach Angaben des Bankenfachverbandes vom Donnerstag 9,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

"Das Konsumklima hat sich zwar seit Ende 2022 erholt, lag in der ersten Hälfte 2023 aber immer noch auf niedrigem Niveau", erläuterte der Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, Jens Loa. Rückläufig waren den Angaben zufolge vor allem Kredite zur freien Verwendung, die häufig im Internet abgeschlossen werden. Dagegen legten Absatzfinanzierungen - etwa zur Anschaffung eines Autos - weiter zu.

Insgesamt habe sich das Finanzierungsgeschäft der Institute im ersten Halbjahr 2023 gut entwickelt, bilanzierte Loa. Kredite im Gesamtwert von 64,1 Milliarden Euro wurden an Privatkunden und Unternehmen ausgereicht und damit 5,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum 30. Juni hatten die in dem Verband organisierten Geldhäuser 191,6 Milliarden Euro an ihre Kundschaft verliehen - ein Plus von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstand./ben/DP/ngu