Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--In der ersten Jahreshälfte 2023 haben die auf Finanzierungen von Konsum- und Investitionsgütern spezialisierten Kreditbanken Kredite im Gesamtwert von 64,1 Milliarden Euro an Privatpersonen und Unternehmen vergeben. Das sind 5,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Bankenfachverband mitteilte. "Insgesamt hat sich das Finanzierungsgeschäft der Kreditbanken im ersten Halbjahr 2023 weiter gut entwickelt", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Jens Loa. Dies zeige sich am kontinuierlichen Wachstum des Kreditbestandes, der zum 30. Juni 2023 bei 191,6 Milliarden Euro und damit 7,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres gelegen habe. Im Kreditneugeschäft habe es in den einzelnen Geschäftsfeldern unterschiedliche Entwicklungen gegeben.

Insgesamt vergaben die Kreditbanken im ersten Halbjahr laut den Angaben neue Konsumkredite im Wert von 26,6 Milliarden Euro und damit 9,6 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. "Das Konsumklima hat sich zwar seit Ende 2022 erholt, lag in der ersten Hälfte 2023 aber immer noch auf niedrigem Niveau", erklärte Loa. Rückläufig seien vor allem Kredite zur freien Verwendung gewesen, die häufig im Internet abgeschlossen würden. Dagegen hätten Absatzfinanzierungen, wie zur Anschaffung eines Autos, weiter zugelegt. Die privaten Kfz-Finanzierungen der Kreditbanken wuchsen laut den Angaben um 9,3 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro.

Ebenfalls positiv habe sich die Kreditvergabe an Unternehmen entwickelt. Die Kreditbanken steigerten ihr Neugeschäft in diesem Bereich demnach um 16,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das Volumen entfalle zu mehr als der Hälfte auf gewerbliche Kfz-Finanzierungen, die ebenfalls deutlich um 16,9 Prozent gewachsen seien. Auch in den Geschäftsfeldern Einkaufsfinanzierung für Händler und Forderungsankauf verzeichneten die Institute laut dem Verband zweistellige Zuwächse.

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September 14, 2023 08:10 ET (12:10 GMT)