Swatch lässt Europas Luxussektor schlecht aussehen
Am 15. Juli 2024 um 10:19 Uhr
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ZÜRICH/PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Einen schweren Schlag hat der schweizerische Uhrenhersteller Swatch zum Wochenauftakt der europäischen Luxusbranche versetzt. Wegen einer schwachen Nachfrage auf dem wichtigen Absatzmarkt China verfehlte Swatch im ersten Halbjahr die Erwartungen deutlich. Das straften Anleger an der Börse in Zürich mit einem Kurseinbruch von mehr als 10 Prozent ab. Im Sog geriet die gesamte Branche unter Druck.
Swatch bekam die sich abschwächende Nachfrage im chinesischen Markt deutlich zu spüren. Von Januar bis Juni erzielte die Gruppe mit bekannten Uhrenmarken wie Omega, Longines oder Tissot einen Nettoumsatz von 3,45 Milliarden Franken. Das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Folge brach der Gewinn um mehr als die Hälfte ein.
Der Swatch-Kurs sackte am Morgen auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren und zog die Papiere anderer Luxusgüterhersteller mit nach unten: In Paris fielen LVMH um 2 Prozent, Kering um 4,4 Prozent und Hermes um 1,5 Prozent.
Swatch habe den Zahlenreigen aus der Luxusbranche eröffnet und ihre Ergebnisschätzung um mehr als Hälfte verfehlt, schrieb Analystin Chiara Battistini von JPMorgan in einer ersten Reaktion. Und die liege sogar noch prozentual zweistellig unter der Konsensschätzung. Der Gegenwind komme eindeutig vom Umsatz, der im ersten Halbjahr eingebrochen sei. Das laste auf dem gesamten Sektor. Battistini erwartet bei Swatch massiv sinkende Schätzungen im hohen zweistelligen Bereich.
In London sackten Burberry sogar um 11 Prozent ab. Hier sorgte ein Dividendenausfall für zusätzlichen Kursdruck. Die Abschwächung bei den Umsätzen dauere auch im Juli an, teilte das Unternehmen mit. Der Hersteller kostspieliger Mode wechselt nun den Chef aus, dem seit fast zweieinhalb Jahren amtierenden Jonathan Akeroyd folgt Joshua Schulman, vormals Chef der Modemarke Michael Kors./bek/AWP/ag/jha/
Als globaler Luxuskonzern verwaltet Kering die Entwicklung einer Reihe von renommierten Häusern in den Bereichen Mode, Lederwaren und Schmuck: Gucci, Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga, Alexander McQueen, Brioni, Boucheron, Pomellato, Dodo, Qeelin, Ginori 1735, sowie Kering Eyewear und Kering Beauté. Indem Kering die Kreativität in den Mittelpunkt seiner Strategie stellt, ermöglicht es seinen Häusern, neue Grenzen in Bezug auf ihren kreativen Ausdruck zu setzen und gleichzeitig den Luxus von morgen auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise zu entwickeln. Diese Überzeugungen sind in der Signatur des Unternehmens festgehalten: Empowering Imagination. Im Jahr 2023 beschäftigte Kering 48.964 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 19,6 Mrd. EUR (angepasst). Ende 2023 verfügte die Gruppe über ein Netz von 1.771 Geschäften unter eigener Leitung, die sich hauptsächlich in Westeuropa (367), Nordamerika (316), Japan (238) und in Schwellenländern (698) befinden. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Westeuropa (27,6%), Japan (7,2%), Asien/Pazifik (35%), Nordamerika (23%) und Sonstige (7,2%).