Von Mauro Orru

PARIS (Dow Jones)--Der französische Luxusgüterkonzern Kering hat im dritten Quartal weniger umgesetzt als am Markt erwartet. Wie andere Modekonzerne leidet Kering unter der konjunkturellen Abkühlung in der Luxusgüterbranche, da der Postpandemie-Boom nachlässt. Der Eigentümer von Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent wies für die drei Monate bis Ende September einen Umsatz von 4,46 Milliarden Euro aus, was einem Rückgang auf berichteter Basis von 13 Prozent und auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Wechselkurseffekte um 9 Prozent entspricht. Analysten hatten laut Factset mit einem Umsatz von 4,52 Milliarden Euro gerechnet.

Nach Jahren mit guten Ergebnissen, die durch eine steigende Nachfrage nach Luxusgütern begünstigt wurden, kämpft die Branche mit einem weltweiten Umsatzrückgang, da die Kunden mit Inflation und hohen Zinsen rechnen. Die wirtschaftliche Probleme Chinas trugen zur allgemeinen Verlangsamung bei. Vor der Pandemie war das Land der größte Luxusmarkt der Welt. Die chinesische Wirtschaft leidet jedoch unter einem anhaltenden Abschwung im Immobiliensektor sowie einer schwachen Export- und Verbrauchernachfrage.

Der Umsatz von Gucci verringerte sich auf vergleichbarer Basis und Wechselkursbereinigt um 7 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro. Yves Saint Laurent verzeichnete einen Rückgang um 12 Prozent auf 768 Millionen Euro, während der Umsatz von Bottega Veneta um 7 Prozent auf 381 Millionen Euro zurückging. Die Umsätze der anderen Modelabel von Kering, darunter Balenciaga und Alexander McQueen, sanken um 15 Prozent auf 805 Millionen Euro

Die von Factset befragten Analysten hatten mit einem Umsatz von 2,22 Milliarden Euro bei Gucci, 799,5 Millionen Euro bei Yves Saint Laurent, 390 Millionen Euro bei Bottega Veneta und 822,5 Millionen Euro bei anderen Labeln gerechnet.

"Abgesehen von den herausfordernden makroökonomischen Bedingungen und dem Nachfragerückgang in der gesamten Luxusbranche spiegelt die Veränderung unserer Umsatzentwicklung im dritten Quartal die Auswirkungen unserer Entscheidungen wider, unsere Marken und deren Vertrieb weiter aufzuwerten", sagte CEO Francois-Henri Pinault.

Anfang des Jahres ernannte Gucci Sabato De Sarno zum neuen Kreativdirektor, um die italienische Marke neu zu beleben, und im Juli gab Kering das Ausscheiden von Gucci-CEO Marco Bizzarri im Rahmen einer größeren Managementumstrukturierung bekannt, wobei Jean-Francois Palusste als Interimschef einsprang. Im Laufe des Quartals stellte De Sarno seine erste Kollektion für Gucci vor. Das Label trägt weiterhin den Löwenanteil zum Konzernumsatz von Kering bei.

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October 24, 2023 12:36 ET (16:36 GMT)