Zürich (awp) - Die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär baut im Rahmen ihres im vergangenen Jahr angekündigten Kostensparprogramms weltweit weitere 280 Arbeitsplätze ab. Das Institut hatte 2020 angekündigt, die Kostenbasis bis ins Jahr 2022 durch Produktivitäts- und Effizienzmassnahmen um 200 Millionen Franken zu senken.

Im Rahmen des Kostenprogramms habe Julius Bär 2020 bisher Einsparungen über rund 130 Millionen erzielt, wie Finanzchef Dieter Enkelmann am Montag an der Bilanzmedienkonferenz erklärte. Die Massnahmen hatten bereits im vergangenen Jahr zu einem Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen geführt. Die verbleibenden Einsparungen von rund 70 Millionen Franken will Julius Bär nun im laufenden Jahr erreichen.

Geographischer Fussabdruck

Von den Kosten für das Restrukturierungsprogramm in Höhe von insgesamt 60 Millionen Franken seien mit 31 Millionen Franken rund die Hälfte im Jahr 2020 angefallen, so der Finanzchef weiter. Die verbleibenden Restrukturierungskosten von rund 29 Millionen würden nun für das laufende Jahr erwartet.

Neben den Einsparungen durch die "Straffung der Organisationen" und den Arbeitsplatzabbau realisierte die Bank auch Einsparungen durch die Überprüfung ihres geographischen "Fussabdrucks". Die Bär-Verantwortlichen verwiesen etwa auf die Schliessung ihrer Repräsentation in Kairo, der Verkauf der Operationen in den Bahamas oder die Restrukturierung des Geschäfts in Uruguay.

Ertragsbasis ausbauen

Gleichzeitig will Julius Bär ihre Ertragsbasis weiter ausbauen. Von den im Programm 2020 angepeilten Ertragsverbesserungen von rund 150 Millionen seien 2020 rund 70 Millionen erreicht worden, so der Finanzchef. Im laufenden Jahr sollen weitere 70 Millionen realisiert werden - unter anderem durch eine weitere Verringerung der Liquiditätspositionen der Kunden oder durch die Fokussierung auf sehr reiche Kunden (Ultra High Net Worth Individuals UHNW).

Geographisch will Julius Bär in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt auf den Schweizer Markt legen. Die Marke Julius Bär sei hierzulande zwar sehr bekannt, sagte Konzernchef Philipp Rickenbacher. Gleichzeitig werde die Bank fälschlicherweise oft als Bank für ausländische Kunden wahrgenommen. Weiter ausbauen will Julius Bär auch in Asien - insbesondere soll der chinesische Markt weiter ausgebaut werden.

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