In Griechenland erreichte die Euro kritische Partei Syriza unter Alexis Tsipras bei den gestrigen Wahlen fast die absolute Mehrheit. Die Linkspartei schlug die Konservativen des Antonis Samaras deutlich und wird voraussichtlich mit der ebenfalls Euro kritischen Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) eine Koalitionsregierung bilden. Beide Lager sprechen sich gegen das mit der Troika vereinbarte Spar- und Reformprogramm aus und wollen einen Schuldenschnitt mit den Gläubigern Griechenlands aushandeln. Seit rund fünf Jahren wird bei den Hellenen unter der Anleitung von EU, IWF und EU-Kommission gespart und reformiert. Insgesamt hat Griechenland rund 320 Milliarden Euro Schulden, das sind rund 180 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts. Sonderdarlehen in der Höhe von 240 Milliarden Euro wurden dem schuldengebeutelten Land gewährt, jedoch ist diese Hilfe an ein strenges Sparprogramm und Reformvorgaben gebunden. Im Jahr 2014 ist die Wirtschaft dann auch um 0,7 Prozent gewachsen, die Arbeitslosigkeit steht aber immer noch bei rund 25,5 Prozent. Bei den unter 25-jährigen ist allerdings fast jeder Zweite ohne Job, denn die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei rund 48,5 Prozent. Mehr als 200.000 junge Menschen haben ihre Heimat bereits verlassen, um im Ausland Arbeit und eine neue Lebensgrundlage zu finden. 37 Prozent der Griechen leben aktuell an der Armutsgrenze. Die neuen Machthaber haben versprochen wieder Wohlstand für die Bevölkerung zu bringen, ein Austritt aus dem Euro liegt zwar als Drohung in der Luft, ist aber nicht wirklich gewünscht. Wie die Gläubiger auf die Forderungen  nach Schuldenschnitt reagieren werden, wird die nächste Zeit zeigen. Auf jeden Fall ist für heute ein Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel angesetzt, um über die Entscheidung der griechischen Wähler zu beraten.

Aus den Vereinigten Staaten wurden Ende letzter Woche überraschend schwache Wirtschaftsdaten gemeldet. Die Wirtschaftsaktivität im Dezember hat gegenüber dem Vormonat etwas nachgelassen, allerdings schrecken so kleine Rückschläge niemanden mehr.

In Japan hat der schwache Yen die Exporte angekurbelt. Besonders die USA und China, aber auch Europa verlangen nach japanischen Produkten. Im Dezember stieg der Export Nippons gegenüber den Vormonat um 12,9 Prozent.

Der Euro notiert aktuell bei 1,1210 zum Dollar, rund 118 Yen sind für einen Dollar zu bezahlen und der Schweizer Franken wird bei 0,9860 Franken je Euro gehandelt.

An den Börsen wird für heute ein ruhiger bis fallender Markt erwartet, nachdem der Wahlausgang in Griechenland Unsicherheit für Europa bringt. Am Freitag konnte der deutsche Dax mit 10.704 Punkten aber noch ein Rekordhoch verbuchen. Bei Börsenschluss stand er dann auf 10.649,58 Zählern, der Dow Jones schloss bei 17.672,60 Punkten und der Nikkei verbuchte einen Schlusskurs von 17.468,52 Punkten.

Am Rohölmarkt hält das große Angebot auf dem Weltmarkt die Preise immer noch niedrig. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung März) kostet 48,14 Dollar, das amerikanische WTI (März) kostet 44,89 Dollar je Fass.  Gold wird bei 1293 Dollar je Feinunze gehandelt.

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