Als Spekulationen über einen negativen Einlagensatz der EZB aufkamen, schlug dies ein wie eine Bombe, EUR/USD verlor beinahe einen ganzen Cent. Nach Informationen von Bloomberg erwägt die EZB den Einlagenzins auf -0,1% zu senken (derzeit 0,0%). Einen Kommentar von Seiten der EZB gab es zu dieser Meldung nicht. EZB-Präsident Mario Draghi hatte negative Einlagesätze mehrfach als grundsätzlich möglich bezeichnet.

Dass der Devisenmarkt gestern so heftig reagierte, kann also verschiedene Ursachen, entweder Misstrauen oder Unsicherheit gegenüber der EZB, für den Euro wäre beides schlecht. Sollten die europäischen Einkaufsmanagerindizes heute enttäuschen, könnten die Spekulationen neue Nahrung bekommen und den Euro belasten.

Das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung wurde gestern Abend leicht positiv aufgenommen. Immerhin wurde klar, dass das FOMC weiterhin auf eine Erholung der US-Wirtschaft setzt und eine Reduzierung der Wertpapierkäufe damit in den nächsten Monaten möglich ist, denn der geldpolitische Ausschuss erwartet eine Verbesserung am Arbeitsmarkt, der eine Verminderung der Anleihekäufe in den kommenden Monaten rechtfertigt, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur Sitzung Ende Oktober. Aus Datensicht verdienen heute vor allem die Produzentenpreise für Oktober Aufmerksamkeit. Sollte dieser vorlaufende Preisindikator weiter fallen, wäre das auch ein negatives Signal für die Verbraucherpreise und damit für das Tapering der Fed.

Die Ölpreise haben am Donnerstag in Anbetracht des näher rückenden Kurswechsels der USNotenbank nachgegeben Die US-Währung quittierte die Aussicht auf eine geringere Dollarschwemme mit Gewinnen. Rohöl, das in Dollar gehandelt wird, tendierte in der Folge schwächer. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Öl der Sorte WTI sank um 29 Cent auf 93,56 Dollar.

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