FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel macht CEO Carsten Knobel zufolge Fortschritte beim geplanten Rückzug aus Russland, den der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern im April angekündigt hatte. "Wir haben mehr als 50 Interessenbekundungen für die Waschmittel, Kosmetik und Klebstoffe bekommen - aus verschiedenen Ländern. Zurzeit prüfen wir, wer genau hinter den Kaufinteressenten steht" sagte Knobel dem Manager Magazin in einem Interview. "Wir werden dabei alle Sanktionen einhalten und auch nicht alles verkaufen, damit wichtige Technologien nicht in die Hände der Konkurrenz fallen."

Henkel hatte Mitte April den Rückzug aus Russland wegen des Russland-Ukraine-Kriegs und internationaler Sanktionen angekündigt und die Pläne Ende April auf Belarus ausgeweitet. Von der Entscheidung sind insgesamt rund 1 Milliarde Euro Umsatz oder 5 Prozent vom Gesamtumsatz betroffen sowie mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Henkel hat in Russland 19 Standorte, davon 11 Werke. Henkel ist Knobel zufolge mit den russischen Behörden in Moskau und an den Standorten "in regelmäßigem Austausch" zu den Plänen. Den Behörden sei wichtig gewesen, "dass wir nicht einfach die Fabriken schließen und die Belegschaft entlassen".

Deshalb produziere Henkel auch während des Verkaufsprozesses weiter und zahlt die Gehälter bis Jahresende, so Knobel. Mit der neuen Sparte Consumer Brands peilt der Konzern auch Investitionen in neue Konsumkategorien an. Henkel werde sich dabei "auf Kategorien konzentrieren, die unseren Kompetenzen und Stärken nahe sind und auf unserer Position im Handel und unseren Vertriebswegen aufbauen", sagte Knobel.

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June 24, 2022 07:36 ET (11:36 GMT)