Zürich (Reuters) - Der Elektrotechnikkonzern ABB baut seine Produktionskapazität in Europa aus.

Das Schweizer Unternehmen baut im schwedischen Västeras für 280 Millionen Dollar eine neue Roboterfabrik, wie ABB am Mittwoch mitteilte. Das Werk, das seinen Betrieb Ende 2026 aufnehmen solle, ersetze eine bestehende Fabrik und werde 1300 Personen beschäftigen. "Nach bedeutenden Investitionen in China und den USA werden wir mit dem neuen Campus in Schweden unsere Kunden in Europa mit lokal gefertigten Produkten in einem wachsenden Markt besser bedienen können", erklärte ABB-Konzernchef Björn Rosengren. ABB gehört mit Fanuc und Kuka zu den weltweit größten Roboterbauern.

Mit der neuen Fertigungsstätte werde ABB die Produktionskapazitäten an dem Standort um 50 Prozent steigern. Für den europäischen Markt rechneten Experten bis 2027 mit einem jährlichen Wachstum von sieben Prozent. Zu den bisherigen Kunden von ABB-Robotern zählen unter anderem die Fahrzeugbauer Volkswagen und BWM.

Zur steigenden Nachfrage trägt bei, dass europäische Firmen ihre Produktion aus Asien nach Europa zurückverlagern. Die Hersteller reagieren damit auch auf staatliche Beihilfen. Zum Anfang des Jahres hatte die Europäische Union die Regeln gelockert, um es den einzelnen nationalen Regierungen zu ermöglichen, die gleichen Subventionen zu gewähren wie im Rahmen des 369 Milliarden Dollar schweren Inflation Reduction Act von Präsident Joe Biden in den USA. Auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen Washington und Peking haben einige Unternehmen dazu veranlasst, ihre Produktionsstandorte zu überdenken und Fabriken näher an den Heimatstandort zu verlegen.

(Bericht von John Revill und Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)