Niedrige Zinsen auf klassische Sparprodukte haben Menschen in Zentral- und Osteuropa (CEE) nicht davon abgehalten, Geld für schlechte Zeiten zur Seite zu legen. Wie das heute präsentierte Spar-Barometer 2014 der Erste Group zeigt, halten mehr als zwei Drittel Sparen für wichtig.

Österreicher und Slowaken sind bereits zum zweiten Mal in Folge Sparmeister der Region. Die österreichischen Sparer erhöhten ihre durchschnittliche monatliche Sparleistung um sieben Euro (auf EUR 188), während die Slowaken um sechs Euro mehr (EUR 96) gespart haben als im Vorjahr. Die Sparbeträge der Kroaten (EUR 60), Rumänen (EUR 41) und Ungarn (EUR 49) blieben stabil, während Tschechen (EUR 75; -EUR 6) und Serben (EUR 35; -EUR 1) dieses Jahr weniger zur Seite legten. "Angesichts des negativen Konsumklimas in Tschechien in den letzten Jahren ist ein Rückgang der Sparneigung ein gutes Zeichen dafür, dass der Konsum wieder angezogen hat", meint Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich. Obwohl die Tschechen weniger sparen, sind 43% mit ihren Ersparnissen zufrieden und liegen damit bei der Sparzufriedenheit nach den Österreichern an zweiter Stelle.

Zwar konnten die meisten Menschen in CEE ihre Ersparnisse stabil halten, dennoch ist in etwa jeder zweite Rumäne, Ungar, Slowake oder Kroate mit seinem angesparten Betrag unzufrieden. Am stärksten ist die Unzufriedenheit in Serbien, wo fast zwei Drittel mit dem von ihnen Ersparten weniger oder überhaupt nicht zufrieden sind. "Angesichts der niedrigen Sparzinsen und der Inflation ist es nicht überraschend, dass Serben nicht gerade glücklich mit ihrer Sparleistung sind, da die Inflation den Wert der Ersparnisse zu einem beträchtlichen Teil auffrisst", so Bosek.

Das Sparbuch bleibt die beliebteste Sparform

Am wichtigsten ist der großen Mehrheit der Befragten, dass sie jederzeit leichten Zugriff auf ihre Ersparnisse haben. Geringes Risiko gilt als zweitwichtigstes Kriterium, noch vor hohen Zinsen oder Renditen. "Das Sparbuch sollte eigentlich nur eine kurzfristige Liquiditätsreserve sein und ist zum langfristigen Vermögensaufbau oder zur Altersvorsorge aufgrund der niedrigen Zinsen nicht geeignet. Um höhere Erträge zu erzielen, müssten die Sparer höhere Risiken eingehen als in der Vergangenheit üblich", ergänzt Bosek. Dennoch bleiben die meisten Menschen

in CEE ihrem Sparbuch oder Sparkonto treu: Fast acht von zehn Österreichern, mehr als die Hälfte der Slowaken und nahezu jeder zweite Kroate nutzt diese Form des Sparens. Die Tschechen entscheiden sich gern für staatlich begünstigte Pensionsversicherungen (55%), Ungarn (34%) und Serben (9%) bevorzugen Lebensversicherungen, während Rumänen ihre Ersparnisse in Gold oder andere Edelmetalle investieren (26%). Mehrheitlich wird erwartet, dass sich an den niedrigen Zinsen für Spareinlagen und Kapitalanlageprodukte auch in den nächsten fünf Jahren nichts ändern wird. Ein Drittel der Kroaten und Rumänen rechnet sogar mit einem weiteren Rückgang der Zinsen.

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