Wien (Reuters) - Für Österreichs Finanzinstitute sind die Risiken im Zusammenhang mit der Schieflage der Signa-Gruppe nach Einschätzung der Finanzmarktaufsicht (FMA) verkraftbar.

Die Insolvenz der Dachgesellschaft Signa Holding bereite ihm jedenfalls keine schlaflosen Nächte, sagte FMA-Vorstand Helmut Ettl am Mittwoch. Schließlich seien keine Kleinanleger betroffen. Auch beobachte die Aufsicht den Markt für Gewerbeimmobilien schon seit Jahren. In Gesprächen mit den Banken habe man diese dann schließlich auch überzeugen können, ihre Kreditausstände deutlich zu reduzieren. "Vor fünf Jahren haben die Engagements noch ganz anders ausgesehen", sagte Ettl.

Mittlerweile liege der überwiegende Teil des Banken-Exposures nicht mehr in Österreich. "Dort wo es hohe Exposures gab in Österreich, wurden diese reduziert", so Ettl. Zudem seien die Besicherungsquoten im Gewerbeimmobilenbereich mit 60 bis 70 Prozent recht hoch. Dennoch rät die FMA den Banken angesichts der Risiken aus dem Immobilien-Bereich keine zu hohen Dividenden auszuschütten und das Eigenkapital zu stärken.

Fast alle namhaften österreichischen Institute haben Kredite an die Immobilien-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko vergeben. Zwei Drittel des Gesamtexposures von 2,2 Milliarden Euro entfallen einem Insider zufolge auf die Raiffeisen Bank International (RBI) und die UniCredit-Tochter Bank Autria. Zuvor erklärte auch bereits die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), dass sie keine Gefahr für die Finanzmarktstabilität sieht.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)