'Für das gute Ergebnis der ersten neun Monate 2015 in Höhe von EUR 764,2 Mio waren eine Reihe positiver Entwicklungen maßgeblich: Ein über den Erwartungen liegendes Kreditwachstum von 3,1%, niedrigere Risikokosten und im Vergleich zum Vorjahr begrenzte Einmaleffekte', erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group. 'Ganz besonders zufrieden sind wir mit der sich weiter verbessernden Kreditqualität und unseren Kapitalkennzahlen. So ist der Anteil der notleidenden Kredite mit 7,4% auf ein Fünfjahrestief gesunken, und unsere bereinigte harte Kernkapitalquote (CET1, Basel 3 final) stieg von 10,6% zum Jahresende 2014 auf 11,6%. Damit sind wir bereits auf dem besten Weg, die gerade erst erhöhten Kapitalanforderungen schon vorzeitig nachhaltig zu erfüllen.'

'Unsere Kernmärkte haben im laufenden Jahr mehrheitlich ein robustes Wirtschaftswachstum verzeichnet, und unsere Tochterbanken konnten ihre Ergebnisse weiter verbessern. Insbesondere Österreich, Tschechien und die Slowakei trugen wieder wesentlich zu unserer Profitabilität bei, während Rumänien stark aufholt. Allerdings entstand aus der erzwungenen Konvertierung von CHF-Krediten in Kroatien ein negativer Effekt in Höhe von EUR 144,9 Mio. Angesichts der soliden Quartalsergebnisse sind wir zuversichtlich, dass wir die Ziele, die wir uns für das Gesamtjahr gesteckt haben, erreichen werden', so Treichl weiter.

KURZÜBERBLICK
Die Erste Group erzielte in den ersten neun Monaten 2015 einen Nettogewinn von EUR 764,2 Mio, während im Vergleichszeitraum des Vorjahres ein negatives Ergebnis in Höhe von EUR -1.424,6 Mio zu verbuchen gewesen war. Dieses Gesamtergebnis resultierte aus deutlich besseren Ergebnissen in den Privatkunden- und KMU-Geschäftssegmenten und dem gegenüber dem Vorjahr massiven Rückgang außerordentlicher Effekte. Die Profitabilität verbesserte sich in allen Ländern mit Ausnahme Kroatiens, wo aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Konvertierung des gesamten auf Schweizer Franken lautenden Kreditbestands in Euro Vorsorgen gebildet werden mussten, die das Nettoergebnis erheblich belasteten.

Die Bilanzsumme erhöhte sich vor allem wegen der Belebung des Kreditgeschäfts gegenüber Ende 2014 um 2,5% auf EUR 201,2 Mrd zum 30. September 2015. Die Nettokundenkredite weiteten sich gegenüber dem Jahresende 2014 um 3,1% auf EUR 124,5 Mrd aus, wobei Kredite an Großkunden um 7,5%, an KMU um 3,7% und an Haushalte und Kleinunternehmen um 2,9% wuchsen. Die Risikokosten sanken in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber der Vergleichsperiode 2014 deutlich, um 67,6%, auf EUR 518,4 Mio. Dies war insbesondere eine Folge der verbesserten Kreditqualität sowie des Rückgangs der in Rumänien und Ungarn verbuchten Vorsorgen. Die Kundeneinlagen erhöhten sich in den ersten neun Monaten um 2,3% auf EUR 125,4 Mrd, was die Attraktivität der Erste im Einlagengeschäft bestätigt und die finanzielle Unabhängigkeit der Gruppe untermauert. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis blieb mit 99,3% stabil.

Die Kreditqualität hat sich in allen wesentlichen Geschäftssegmenten (Privatkunden, KMU und Großkunden) und in allen Ländern weiter stetig verbessert. Der Anteil der notleidenden Kredite (bezogen auf die Gesamtkundenkredite) reduzierte sich deutlich auf 7,4% zum 30. September 2015 von 8,5% zum Jahresende 2014. Die NPL-Deckungsquote stieg von 68,9% auf 69,2% und erreichte damit den höchsten Stand seit sieben Jahren.

Auch das gesamte Eigenkapital (IFRS) stieg deutlich von EUR 13,4 Mrd zum 31. Dezember 2014 auf EUR 14,4 Mrd Ende September 2015. Die Eigenmittelquote (Basel3 aktuell) kletterte von 15,7% auf 16,8%. Die bereinigteharteKernkapitalquote (CET1, Basel 3 final) verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2015 aufgrund der stark verbesserten Profitabilität von 10,6% auf 11,6%, während die risikogewichteten Aktiva nur leicht rückläufig waren (EUR 100,4 Mrd).

Die Effizienz der Gruppe wird durch eine Kosten-Ertrags-Relation von 56,0% (9M 2014: 54,5%) unterstrichen. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich aufgrund eines gestiegenen Personalstandes und höherer regulatorischer Kosten, einschließlich der Beiträge für 2015 für den EU-Einlagensicherungsfonds. Andererseits wird das Betriebsergebnis auch weiterhin durch das anhaltend niedrige Zinsniveau belastet. Der Verwaltungsaufwand stieg in den ersten neun Monaten gegenüber der Vergleichsperiode 2014 um 2,5% auf EUR 2.852,4 Mio, während die Betriebserträge geringfügig um 0,5% auf EUR 5.090,9 Mio zurückgingen. Das Betriebsergebnis lag damit im Rahmen der Erwartungen bei EUR 2.238,5 Mio (9M 2014: EUR 2.333,8 Mio).

AUSBLICK
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen.
Für die wichtigsten CEE-Märkte, ausgenommen Kroatien, wird - in erster Linie getragen durch robuste Inlandsnachfrage - ein reales BIP-Wachstum von 2-4% für 2015 erwartet. Für Österreich wird ein reales BIP-Wachstum von unter 1% prognostiziert.

Für 2015 wird eine Eigenkapitalverzinsung um immaterielle Vermögenswerte bereinigt (ROTE) von etwa 10% erwartet (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte zum Jahresende 2014: EUR 8,4 Mrd). Das Betriebsergebnis dürfte im mittleren einstelligen Prozentbereich rückläufig sein, während ein Kreditwachstum im niedrigen einstelligen Bereich erwartet wird. Die Prognose für die Risikokosten in der Höhe von EUR 750-950 Mio spiegelt die Verbuchung der Belastung der kroatischen CHF-Konvertierung von EUR 144,9 Mio im sonstigen betrieblichen Ergebnis wider. Die Bankenabgaben werden sich auf etwa EUR 320 Mio belaufen, darin inkludiert sind Parallelbeiträge zu nationalen und europäischen Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds. Gespräche mit der österreichischen Regierung hinsichtlich einer Anrechnung sind noch nicht abgeschlossen.

Für 2016 wird eine Eigenkapitalverzinsung um immaterielle Vermögenswerte bereinigt (ROTE) von 10-11% erwartet.

Risikofaktoren für die Prognose: Konsumentenschutzaktivitäten und geopolitische Risiken die sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken könnten.

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