Credit Agricole will Regionalbanken-Beteiligungen neu ordnen - Aktie steigt
Am 19. Januar 2016 um 10:15 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Die Credit Agricole prüft eine Neuordnung ihrer Beteiligungen an den Regionalbanken. Zudem soll der automatische Garantiemechanismus für diese Institute aufgelöst werden. Das börsennotierte Zentralinstitut der genossenschaftlichen Banken-Gruppe Credit Agricole will mit diesem Schritt finanziell flexibel werden. Dies teilte die Bank am Dienstag in Paris mit und reagierte damit auf seit einigen Tagen anhaltende Spekulationen. Den Aktionären winkt bei einem erfolgreichen Abschluss eine höhere reguläre Dividende sowie eine Sonderzahlung.
An der Börse kam die Nachricht daher gut an. Die Aktie legte kurz nach Bekanntgabe der Pläne zeitweise mehr als sechs Prozent zu und war damit einer der stärksten Werte im ohnehin freundlichen Bankensektor. Die Credig Agricole SA hält derzeit rund 25 Prozent an den einzelnen Regionalbanken der Gruppe, die wiederum zirka 55 Prozent an dem börsennotierten Institut halten. In Deutschland ist die Credit Agricole mit der DZ Bank vergleichbar, die hierzulande als Zentralinstitut für den Genossenschaftssektor dient. Die DZ Bank ist allerdings nicht börsennotiert./zb/stk
Crédit Agricole S.A. ist eine der führenden europäischen Bankengruppen und der wichtigste Geldgeber der französischen Wirtschaft. Das Nettobankprodukt teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (30,1%): Aktivitäten in Frankreich (Crédit Lyonnais) und im Ausland. Darüber hinaus ist die Gruppe in Frankreich über ihre 39 regionalen Filialnetze präsent (damit ist sie das größte französische Bankennetz); - Finanz-, Investment- und Market-Banking (30,1%): Standard- und Spezialfinanzierungen (Finanzierung von Akquisitionen, Projekten, Luft- und Seefahrt usw.), Aktiengeschäfte, Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Investitionskapital usw; - Vermögensverwaltung, Versicherungen und Private Banking (25,9%); - spezialisierte Finanzdienstleistungen (13,9%): Verbraucherkredite, Leasing und Factoring (Nr. 1 in Frankreich). Ende 2023 verwaltet die Crédit Agricole S.A. 835 Milliarden Euro an Giroeinlagen und 516,3 Milliarden Euro an laufenden Krediten. Die NBP ist geografisch wie folgt verteilt: Frankreich (46%), Italien (20%), Europäische Union (14,3%), Europa (7,2%), Nordamerika (6%), Japan (1,3%), Asien und Ozeanien (3,5%), Afrika und Naher Osten (1,3%), Mittel- und Südamerika (0,4%).