BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat den Iran aufgerufen, sich wieder voll an die Vereinbarungen des Atom-Abkommens zu halten. Die Ankündigung des Landes, weitere Teile des Vertrags aufzukündigen, habe man mit Sorge zur Kenntnis genommen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. "Wir rufen Iran dazu auf, die Lage nicht weiter zu verschärfen. Angesichts der laufenden Bemühungen um Deeskalation ist diese Ankündigung nicht das richtige Signal."

Man wolle die Nuklearvereinbarung bewahren, dafür müsse Teheran zur vollen Einhaltung seiner Verpflichtungen zurückkehren. Es sei nicht zu spät für den Iran, "diese schiefe Ebene", auf die er sich selbst begeben habe, zu verlassen, sagte der Sprecher. Die eingeleiteten Maßnahmen könnten jederzeit rückgängig gemacht werden.

Hintergrund ist eine Ankündigung des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif, wonach sein Land von diesem Freitag an wegen des Ausstieges der USA aus dem Deal und der Verhängung weiterer Sanktionen sämtliche Verpflichtungen in der Forschung und beim Ausbau seiner Nukleartechnologie aussetzen werde. Das hatte Sarif in einem Schreiben an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mitgeteilt./jr/DP/nas