WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-Verteidigungsministerium betrachtet das Ende eines Militärabkommens zwischen Südkorea und Japan zum Austausch geheimdienstlicher Informationen mit großer Sorge. Es sei enttäuschend, dass Südkoreas Regierung dieses wichtige Abkommen nicht verlängert habe, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Die Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit und der Verteidigung müsse trotz Spannungen in anderen Politikbereichen Bestand haben, forderte er.

Auf Grundlage des Militärpakts tauschten beide Staaten vor allem Informationen über Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm aus. Zuletzt war ein Handelskonflikt zwischen Südkorea und Japan jedoch zunehmend eskaliert. Die Regierung in Seoul kündigte am Donnerstag überraschend an, das drei Jahre alte Abkommen nicht mehr zu verlängern. Es gebe kein gegenseitiges Vertrauen mehr, hieß es aus dem Präsidialamt. Zuvor hatte Japan beschlossen, Südkorea von einer Liste bevorzugter Handelspartner zu nehmen. Beide Länder sind wichtige US-Verbündete.

Hintergrund des Handelskonflikts ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945)./dg/DP/he