"Ich denke, es gibt viele Ziele", erklärte Konzernchef Jos Dijsselhof in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Im Visier stünden unabhängige Börsen und Finanzdatenfirmen in Europa. Dazu zähle etwa die iberische Halbinsel. Auch Zukäufe in Zentraleuropa schloss er nicht aus. Die SIX selbst sei bereits von größeren Anbietern angegangen worden. Transaktionen über den Atlantik hinweg könnten wieder an Schwung gewinnen, insbesondere weil große innereuropäische Transaktionen hohe Hürden der Wettbewerbshüter überwinden müssten, sagte der Niederländer.

So scheiterte im vergangenen Jahr der geplante Zusammenschluss zwischen der Deutschen Börse und der London Stock Exchange. Dagegen glückte die 5,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme der britischen NEX Group durch die amerikanische CME Group.

Die SIX befindet sich im größten Umbau seit ihrer Gründung vor zehn Jahren. So will der Konzern das Kartenzahl-Geschäft aus dem Unternehmen herauslösen und in eine strategische Partnerschaft einbringen. Reuters berichtete am Donnerstag, dass die verbleibenden drei Interessenten bis am (heutigen) Freitag ihre Angebote einreichen können und die SIX dann Anfang Mai exklusive Verhandlungen mit einer der Parteien aufnimmt. Dijsselhof wollte sich nicht zu Einzelheiten des Verfahrens äußern, bekräftigte aber, dass sich die SIX im laufenden Quartal für einen Partner entscheiden werde.