Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen und in Sydney geht es zum Wochenstart im Handelsverlauf meist nach unten. Schlusslicht ist Hongkong, wo der HSI um 1,3 Prozent fällt, während sich Schanghai mit einem Minus von lediglich 0,4 Prozent besser hält. Stark unter Druck stehen in Hongkong Immobilienaktien, allen voran der bereits seit Monaten wankende Immobilienriese China Evergrande, dessen Kurs um rund ein Viertel einbricht.

Auslöser ist die Nachricht, dass China Evergrande wegen schlechter als erwartet verlaufener Immobilienverkäufe einen Umschuldungsplan in Höhe von 35 Milliarden Dollar verwerfen muss, der das Überleben des Unternehmens sichern sollte. Evergrande sucht nun nach einem Weg und führt bereits Gespräche über eine Neuverhandlung des Umschuldungsplans mit seinen Gläubigern. Für China Country Garden geht es um fast 7 Prozent nach unten. Das Unternehmen kämpft ebenfalls mit Liquiditätsproblemen, konnte zuletzt aber Zahlungsaufschübe erreichen. Longfor büßen 4,8 Prozent und China Vanke 2,6 Prozent und geraten ebenfalls in den Sog von Evergrande.

Auf die Stimmung an den chinesischen Börsen drückt daneben etwas, dass S&P Global Ratings seine Wachstumsprognose für 2023 auf 4,8 von 5,2 Prozent gesenkt hat und auch die Prognose für 2024. Das dürfte auch die Stimmung am Aktienmarkt in Sydney (-0,3%) belasten, weil China das wichtigstes Abnehmerland für die rohstoffdominierte Industrie Australien ist. Tendenziell stützend wirken dürfte in Schanghai derweil, dass die USA und China sich darauf geeinigt haben, getrennte Arbeitsgruppen einzurichten, um makroökonomische und finanzpolitische Fragen zu erörtern.

Positiver Ausreißer ist die Börse in Tokio. Der Nikkei-225 gewinnt 0,9 Prozent auf 32.677 Punkte. Für Rückenwind sorgt, dass die japanische Notenbank am Freitag trotz steigender Preise und wachsender Erwartungen einer strafferen Politik ihren ultraexpansiven Kurs bestätigt hat. Abgegeben werden aber Aktien von Banken, weil die Leitzinsen in Japan damit negativ bleiben. Daiichi Sankyo steigen dagegen um 2,1 Prozent. Treiber sind positive Studienergebnisse eines Medikaments gegen Brustkrebs.

In Seoul werfen laut Händlern bereits die Ernte-Dank-Feiertage ab Donnerstag ihren Schatten voraus und sorgen für ein eher lustloses Geschäft. Der Kurs des Kinobetreibers CJ CGV knickt um über 20 Prozent ein, belastet von einer gewinnverwässernden Kapitalerhöhung.

HINWEIS: Die an dieser Stelle üblicherweise angebotenen Übersichtstabellen müssen wegen Datenproblemen leider entfallen.

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September 25, 2023 00:47 ET (04:47 GMT)