Zürich (awp) - Der Industriekonzern Conzzeta hat im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Gewinnrückgang erlitten. Ohne den Erlös aus dem Verkauf von Schmid Rhyner wäre das Ergebnis noch tiefer ausgefallen. Wegen der laufenden Neuausrichtung wurde 2020 schon im Vorfeld als Übergangsjahr betitelt. Die Corona-Krise kam erschwerend noch hinzu.

Conzzeta will sich bekanntlich in Zukunft einzig auf die grösste Sparte Bystronic konzentrieren, welche Maschinen zur Blechbearbeitung herstellt. Bereits vor diesem Entschluss wurde die Sparte Glasbearbeitung verkauft, unmittelbar danach das Geschäft mit grafischen Beschichtungen unter dem Namen Schmid Rhyner. Im vergangenen November fand Conzzeta dann auch einen Käufer für die Schaumstoffsparte FoamPartner, so dass nun einzig noch die Outdoor-Sparte mit der Markt Mammut zur Disposition steht.

Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2020 von Conzzeta sind unter dem Aspekt dieser zahlreichen Veränderungen zu betrachten. Der operative Gewinn lag mit 79,7 Millionen Franken im Rahmen des Anfang Februar genannten Bereichs, aber über 50 Prozent unter dem Vorjahr. Zudem sind hier noch gut 47 Millionen aus dem Verkauf von Schmid Rhyner enthalten, effektiv erwirtschaftet wurde also mit 32,3 Millionen noch deutlich weniger. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge lag mit 2,5 Prozent um über 6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Der Jahresabschluss 2020 sei stark geprägt sowohl von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie als auch von den Devestitionen des Geschäftsbereichs Schmid Rhyner per Ende Februar 2020 sowie des Segments Glass Processing per Ende März 2019. Mit den Verkäufen fielen einerseits die Umsatz- und Ergebnisbeiträge weg, andererseits resultierten aus den Transaktionen Veräusserungsgewinne in den Jahren 2019 und 2020.

Aktionäre erhalten erneut Sonderausschüttung

Der Reingewinn ging ebenfalls um mehr als die Hälfte auf 66,9 Millionen Franken zurück. Die Dividende soll gleichzeitig auf 60 Franken je Namenaktie A von 42 Franken im Vorjahr erhöht werden. Allerdings war auch im Vorjahr bereits eine Sonderdividende wegen des Erlöses aus dem Verkauf der Glasbearbeitungssaprte von 24 Franken enthalten.

Mit der nun vorgeschlagenen Erhöhung sollen die Aktionäre im Kontext der strategischen Transformation an der bestehenden Überschussliquidität partizipieren. Je Namenaktie B werden dabei 12 Franken ausbezahlt.

Wie schon bekannt, ging der Umsatz um über 18 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken zurück. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseinflüsse ergab sich ein Minus von gut 10 Prozent. Die im dritten Quartal eingeleitete Erholung hat sich dabei im vierten Quartal noch leicht verstärkt. In der künftig verbleibenden Sparte Bystronic war das Umsatzminus mit 9,4 Prozent auf 801,4 Millionen etwas moderater.

Um die Auswirkungen des Umsatzeinbruchs aufzufangen, hatte Conzzeta bereits im April ein Kostensenkungsprogramm angekündigt, wobei die Nutzung von Kurzarbeit im Vordergrund stand und kein Personalabbau. Mit diesem Programm sollten bis Ende 2020 die Kosten um rund 40 Millionen Franken reduziert werden.

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 heisst es, dass der Abschluss der strategischen Transformation in Reichweite liege. Bystronic, so lautet auch der neue Name der Firma, solle für die Umsetzung der "Strategie 2025" liquide finanziert bleiben, um als wachstumsorientiertes Unternehmen in einem Zukunftsmarkt flexibel agieren zu können.

Für das fortgeführte Geschäft von Bystronic sei 2021 die Rückkehr in die Wachstumszone im Rahmen der am Capital Markets Day vom vergangenen November kommunizierten Ziele zu erwarten, mit einer Umsatzsteigerung um 5 bis 8 Prozent sowie einer sich noch am unteren Rand der Zielbandreite bewegenden EBIT-Marge von rund 8 Prozent.

cf/gab