Zürich (awp) - Vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten dürften sich die Finanzmärkte am Donnerstag zunächst kaum bewegen. So zeichnet sich auch für den Schweizer Aktienmarkt am Morgen eine wenig veränderte Eröffnung ab. Damit dürfte er den eher zögerlichen Vorgaben aus Übersee folgen. Die Wall Street hat zur Wochenmitte ihre Rekordjagd unterbrochen und auch in Asien bewegen sich die Börsen eher uneinheitlich.

Erst am Nachmittag werden in den USA die Daten zu den Ausgaben der Konsumenten veröffentlicht, der sogenannte PCE-Index. Er ist das bevorzugte Inflationsmass der US-Notenbank Fed. Entsprechend erhoffen sich Investoren Aufschluss darüber, wann in den USA nun die Zinswende beginnen könnte. Mittlerweile gibt es erste Stimmen, die selbst den Juni als Zeitpunkt für eine erste Senkung in Frage stellen. Vor den US-Daten stehen auch aus der Eurozone Inflationszahlen aus den grossen Ländern Deutschland, Frankreich und Spanien an. Darüber hinaus sorgt die Bank of Japan für Gesprächsstoff. Ihr Notenbankdirektor Hajime Takata gab Signale für eine Abkehr von der extrem lockeren Geldpolitik.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.20 Uhr nahezu unverändert mit -0,04 Prozent bei 11'409,89 Punkten. Von den 20 Blue Chips weisen alle bis auf Alcon (+0,5%) ein negatives Vorzeichen auf. Der auf Augenheilkunde spezialisierte Konzern dürfte damit an seine starke Reaktion auf die am Vortag präsentierten Quartalszahlen anknüpfen. Ansonsten gilt es zunächst, eine Vielzahl an Jahres- und Quartalszahlen zu verarbeiten. Diese stammen allesamt von Unternehmen aus den hinteren Reihen.

Dabei sind Adecco (+1,5%), Clariant (+1,2%) und Emmi (+3,0%) nach Zahlen gesucht. Der Personalvermittler und -dienstleister hat im vierten Quartal wie erwartet weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich resultierte aber ein etwas höherer Reingewinn.

Dem Spezialchemieunternehmen Clariant haben grosse Abschreiber im Geschäftsjahr 2023 die Gewinnzahlen verhagelt. Gleichzeitig kam im Tagesgeschäft viel Gegenwind von den schwierigen Märkten und dem starken Franken. Trotzdem gibt es gleich viel Dividende für die Aktionäre.

Emmi dagegen hat 2023 mehr verdient. Ein Abschreiber wegen des Verkaufs der deutschen Biomilch-Tochter drückte zwar das Ergebnis. Dennoch steigerte Emmi Betriebsergebnis und Reingewinn. Die Aktionäre erhalten nun eine höhere Dividende.

Es ist aber einmal mehr der Halbleiterhersteller AMS Osram (-23%), der im Fokus steht. Aufgrund einer unerwarteten Stornierung muss das Unternehmen nach einer ersten Schätzung 600 bis 900 Millionen Euro abschreiben. Auch die Mittelfristziele wurden gestutzt.

Mit Handelsstart sollten Investoren zudem Werte wie Bystronic, die VZ Holding und Meier Tobler im Blick behalten, die ebenfalls Zahlen vorgelegt haben.

hr/rw