Robuste Geschäftsentwicklung in einem schwierigen Jahr

Im ersten Halbjahr ging die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries im Zuge der Ausbreitung von COVID-19 deutlich zurück. Ab der Jahresmitte kam es zu einer Erholung, die sich gegen Ende des Berichtsjahrs verstärkte. Auftragseingang und Umsatz blieben jedoch insgesamt rückläufig. Der Konzern erwartet eine Betriebsgewinnmarge leicht über dem Halbjahreswert und ein gegenüber Vorjahr entsprechend tieferes Konzernergebnis.

Konzern

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

%2)

Auftragseingang

2'838

3'008

-5.7

-0.4

-1.2

Nettoumsatz

2'741

3'106

-11.8

-7.2

-7.8

Auftragsbestand

1'081

1'019

6.2

12.1

10.9

Personalbestand per Stichtag

12'5983)

13'107

-3.9

-5.0

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte
3)12'727 Vollzeitstellen, davon 129 in Kurzarbeit

Nach einem ordentlichen Start ins Berichtsjahr mit einer soliden Nachfrage führte die Ausbreitung von COVID-19 zu massiven Verwerfungen. Es folgten schwierige Monate mit reduzierter Kundenaktivität, Verzögerungen und Unterbrüchen in der Lieferkette sowie Standortschliessungen. Ab Mitte Jahr setzte eine Normalisierung ein und alle Standorte waren wieder operativ. Gewisse Einschränkungen, insbesondere in der internationalen Reisetätigkeit, blieben bestehen, was vor allem Verkauf und Service im Anlagengeschäft für die Getränkeindustrie erschwerte. Dank einer starken Erholung des Landtechnikmarkts lag der Auftragseingang des Konzerns währungsbereinigt auf Vorjahresniveau. Der Umsatz lag trotz Stabilisierung ab Mitte Jahr unter dem rekordhohen Vorjahr. Der Konzern setzte diverse Massnahmen zur Sicherstellung der Rentabilität und der Liquidität um und verfügt weiterhin über eine solide Finanzlage. Für 2020 erwartet der Konzern eine Betriebsgewinnmarge leicht über dem Wert des Halbjahrs sowie ein gegenüber dem Vorjahr entsprechend rückläufiges Konzernergebnis.

Stärkung der Divisionen Anfang Januar 2021 wurden zwei kleinere Akquisitionen mit einem Umsatzvolumen von insgesamt rund CHF 10 Mio. abgeschlossen. So erwarb Kuhn Group die Firma Khor Industrial Ltda., ein führender Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern wie Getreidewagen sowie von Primärbodenbearbeitungsmaschinen in Brasilien. Die Produkte von Khor sind gut auf die Bedürfnisse der brasilianischen Produzenten abgestimmt und ergänzen die bestehende Palette von Kuhn Group in Brasilien. Bucher Unipektin baute mit der Übernahme der deutschen Merk Process GmbH die führende Marktposition im Nischenbereich der Vakuum-Bandtrockner-Technologie für die Nahrungsmittelindustrie weiter aus.

Kuhn Group

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

Auftragseingang

1'290

1'141

13.1

21.8

Nettoumsatz

1'094

1'177

-7.1

-0.3

Auftragsbestand

587

411

42.8

52.6

Personalbestand per Stichtag

5'194

5'188

0.1

1) Bereinigt um Währungseffekte

Turbulentes Geschäftsjahr mit positivem Ende Der Landtechnikmarkt zeigte sich im Berichtsjahr widerstandsfähig. Nach den unsicheren Frühjahrsmonaten setzte ab Mitte Jahr eine starke Erholung ein. In Europa und Nordamerika waren die Marktbedingungen in der Milch- und Viehwirtschaft dank angemessener Produzentenpreise und staatlicher Unterstützung insgesamt zufriedenstellend. In Europa litt der Ackerbausektor unter rückläufigen Erntevolumen, präsentierte sich aber gesamthaft stabil. Das Einkommen der US-Landwirte stieg dank grosszügiger Direktzahlungen deutlich an. Zusätzlich sorgten gegen Ende der Berichtsperiode kräftig ansteigende Preise für Feldfrüchte für neuen Optimismus. In Brasilien war die Geschäftslage weiterhin sehr gut. Insgesamt nahm der Auftragseingang von Kuhn Group stark zu, was unter anderem auf tiefe Händlerbestände zum Saisonende zurückzuführen war. Nach der temporären Stilllegung der Produktion in Frankreich im Frühjahr konnte die Division ab Mitte Mai wieder mit voller Kapazität produzieren und den Umsatzrückgang im weiteren Jahresverlauf sukzessive reduzieren. Dank diverser kurzfristiger Kosteneinsparungen und insbesondere auch niedrigerer Materialpreise sollte die Betriebsgewinnmarge 2020 das Niveau des Vorjahrs erreichen.

Bucher Municipal

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

%2)

Auftragseingang

460

520

-11.5

-7.3

-11.5

Nettoumsatz

462

541

-14.6

-10.6

-14.0

Auftragsbestand

157

159

-1.1

3.4

-3.5

Personalbestand per Stichtag

2'3273)

2'370

-1.8

-7.5

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte
3) 2'334 Vollzeitstellen, davon 7 in Kurzarbeit

Gedämpfte Nachfrage trotz Erholung ab Mitte Jahr Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen schwächte sich im ersten Halbjahr 2020 deutlich ab. Ab Mitte Jahr erholte sie sich zwar wieder, blieb jedoch insgesamt unter dem hohen Vorjahreswert. Bei den Produktgruppen Müllfahrzeuge und Kanalreinigung sorgten grössere Aufträge für eine positive Entwicklung. Die Kehrfahrzeuge hingegen verzeichneten weniger Bestellungen und die Nachfrage nach Winterdienstgeräten war im Vergleich zum guten Vorjahr tief. Der Auftragseingang nahm entsprechend ab. Die Produktion von Bucher Municipal war stark beeinträchtigt durch die temporäre Schliessung von Standorten sowie Probleme in der Lieferkette. Ab Mitte Jahr waren alle Standorte wieder operativ, jedoch mit gewissen Einschränkungen und daraus resultierenden Ineffizienzen, insbesondere in Australien. In diesem schwierigen Umfeld sank der Umsatz der Division deutlich gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert. Die Betriebsgewinnmarge dürfte im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen.

Bucher Hydraulics

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

Auftragseingang

561

564

-0.5

3.5

Nettoumsatz

536

649

-17.3

-14.1

Auftragsbestand

134

113

17.9

23.1

Personalbestand per Stichtag

2'5372)

2'766

-8.3

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) 2'602 Vollzeitstellen, davon 65 in Kurzarbeit

Stabile Nachfrage dank starker Erholung in zweiter Jahreshälfte Die Nachfrage nach den Komponenten und Lösungen von Bucher Hydraulics brach im zweiten Quartal stark ein, weil Kunden ihre Produktion zeitweilig herunterfahren mussten. Ab der Jahresmitte setzte eine Erholung ein, die sich gegen Ende des Berichtsjahrs deutlich verstärkte und von den wichtigen Segmenten Landwirtschaft und Fördertechnik angeführt wurde. Die Nachfrage nach Baumaschinen kam hingegen nur sehr zögerlich und auf tiefem Niveau zurück. Auch regional zeigte sich ein heterogenes Bild: China erholte sich früh und lag per Jahresende deutlich über dem Wert von 2019. In den USA wurde gegenüber dem tiefen Vorjahr ebenfalls ein Anstieg verzeichnet. In Europa fiel die Erholung zeitverzögert und schwächer aus. Insgesamt lag der Auftragseingang von Bucher Hydraulics auf Vorjahresniveau. Der Umsatz hingegen sank aufgrund der tieferen Nachfrage und der Pandemie-bedingten Schliessung einiger Standorte vor allem im ersten Halbjahr stark. Der Rückgang verringerte sich dann ab Mitte Jahr sukzessive. Die Division passte im Berichtsjahr die Kapazitäten konsequent an die Auslastung an und initiierte Optimierungsmassnahmen. Sie rechnet mit einer im Jahresvergleich tieferen, jedoch weiterhin zweistelligen Betriebsgewinnmarge.

Bucher Emhart Glass

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

%2)

Auftragseingang

317

524

-39.5

-37.0

-37.1

Nettoumsatz

421

487

-13.5

-10.0

-9.5

Auftragsbestand

155

271

-42.6

-40.2

-40.2

Personalbestand per Stichtag

1'611

1'770

-9.0

-9.0

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte

Nachfrageeinbruch mit langsamer Verbesserung ab Mitte Jahr Nach dem ausserordentlich starken Vorjahr brach die Nachfrage nach den Anlagen der Division im ersten Halbjahr 2020 ein. Der massive Rückgang des öffentlichen Lebens in vielen Ländern führte zu einem signifikant tieferen Bedarf an Glasbehältern. Die Hersteller verschoben Projektverhandlungen und setzten Investitionsprogramme vorübergehend aus. Ersatzteile wurden hingegen stärker nachgefragt, da vermehrt in den Unterhalt bestehender Anlagen investiert wurde. Ab der Jahresmitte war eine langsame Verbesserung auf tiefem Niveau zu spüren. Insgesamt sank der Auftragseingang von Bucher Emhart Glass stark. Der Umsatz nahm gegenüber dem sehr guten Vorjahr ebenfalls ab, wobei sich der Rückgang in der zweiten Jahreshälfte abschwächte. Die Division setzte diverse Massnahmen zur Kostenreduktion um. In China führte sie die Anpassung der Kapazitäten fort. Die Betriebsgewinnmarge dürfte aus den aufgeführten Gründen im knapp zweistelligen Bereich liegen.

Bucher Specials

Veränderung in

CHF Mio.

2020

2019

%

%1)

%2)

Auftragseingang

261

324

-19.3

-17.7

-19.0

Nettoumsatz

273

316

-13.5

-11.8

-13.3

Auftragsbestand

70

82

-14.3

-12.9

-14.3

Personalbestand per Stichtag

8683)

948

-8.4

-10.2

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte
3) 925 Vollzeitstellen, davon 57 in Kurzarbeit

Sehr schwieriges Geschäftsjahr Bucher Vaslin und Bucher Unipektin waren sehr stark von der Pandemie betroffen. Die Kunden verschoben Neu- und Ersatzinvestitionen und setzten stattdessen auf Unterhalt oder Nachrüstungen von bestehenden Anlagen. Zudem erschwerten Reisebeschränkungen den Verkauf sowie die Installation und Inbetriebnahme von Anlagen. Bucher Landtechnik verzeichnete einen sehr erfreulichen Geschäftsgang in einem resilienten Schweizer Landtechnikmarkt. Jetter spürte die rückläufige Nachfrage bei Bucher Emhart Glass und anderen Kunden. Gegen Ende des Berichtsjahrs zeichnete sich insgesamt eine leichte Nachfrageerholung auf tiefem Niveau ab. In diesem schwierigen Umfeld nahmen Auftragseingang und Umsatz von Bucher Specials deutlich ab. Dank diverser Kostensparprogramme dürfte die Betriebsgewinnmarge im positiven Bereich bleiben, trotz einmaliger Restrukturierungskosten in Frankreich.

Aussichten 2021

Der Konzern erwartet, dass sich die wirtschaftliche Erholung langsam fortsetzen wird. Die Unsicherheiten dürften aber vor allem in der ersten Jahreshälfte anhalten. Den Aussichten unterliegt die Annahme, dass sämtliche Produktionsstandorte operativ bleiben. Kuhn Group rechnet mit einer positiven Entwicklung auf den wichtigsten Märkten, so insbesondere im Ackerbausektor wegen der hohen Preise für Feldfrüchte. In der Milch- und Viehwirtschaft könnten steigende Fütterungskosten zunehmend hemmend wirken. Insgesamt erwartet die Division für 2021 eine moderate Umsatzsteigerung. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich trotz steigender Materialkosten leicht erhöhen. Bucher Municial geht von einer ordentlichen Nachfrage aus. Die andauernde Pandemie und der Brexit sowie auch mögliche Sparmassnahmen aufgrund der hohen Staatsverschuldung könnten sich hemmend auswirken. In diesem Umfeld rechnet Bucher Municipal dank der ganzjährigen Konsolidierung von Spoutvac, Hersteller von Kanalreinigungsfahrzeugen in Australien, sowie der neu lancierten elektrifizierten Kehrfahrzeuge und Winterdienstgeräte mit einem moderaten Umsatzanstieg. Die Betriebsgewinnmarge sollte aufgrund der verbesserten Produktionseffizienz zunehmen. Bucher Hydraulics erwartet eine weitere Erholung der Hydraulikmärkte. Die Division wird die initiierten Optimierungsmassnahmen konsequent fortführen und weiter in Innovation investieren. Entsprechend geht die Division von einer leichten Zunahme des Umsatzes und einer Betriebsgewinnmarge auf dem guten Niveau von 2020 aus. Bucher Emhart Glass sieht sich im laufenden Jahr mit anhaltenden Herausforderungen konfrontiert. Aufgrund von Projektverschiebungen dürfte die Auslastung im ersten Halbjahr 2021 tief sein. Für das Gesamtjahr geht die Division deshalb von einer Abnahme des Umsatzes und der Betriebsgewinnmarge aus. Bucher Specials erwartet, dass die Unsicherheiten aufgrund der Pandemie anhalten und zu Zurückhaltung im zyklischen Projektgeschäft führen. Die Division geht von einem leichten Umsatzwachstum und dank der eingeleiteten Kostensparmassnahmen von einer Betriebsgewinnmarge im mittleren einstelligen Bereich aus. Der Konzern rechnet insgesamt mit einem leichten Anstieg von Umsatz und Betriebsgewinnmarge sowie einem verbesserten Konzernergebnis.

Generalversammlung

Die Generalversammlung vom 15. April 2021 wird gestützt auf Art. 27 der bundesrätlichen Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19-Verordnung 3) wie schon im Vorjahr ohne persönliche Teilnahme von Aktionärinnen und Aktionären durchgeführt. Die Ausübung der Stimmrechte kann via schriftliche oder elektronische Vollmacht an den unabhängigen Stimmrechtsvertreter delegiert werden. Weitere Informationen dazu folgen mit der Einladung.

Kontakt für Investoren und Finanzanalysten
Manuela Suter, CFO

T +41 58 750 15 50

ir@bucherindustries.com

Kontakt für Medien

Silvia Oppliger, Leiterin Konzernkommunikation

T +41 58 750 15 40

media@bucherindustries.com


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