PARIS (AFP)--Bei fünf französischen Banken hat es am Dienstag Razzien wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung im großen Stil gegeben. Die Durchsuchungen gehen auf Ende 2021 eingeleitete Ermittlungen wegen Steuerbetrugs unter anderem mit sogenannten Cum-Cum-Geschäften zurück, wie die Finanzstaatsanwaltschaft PNF mitteilte. An den Razzien waren demnach neben 16 PNF-Staatsanwälten und mehr als 150 französischen Ermittlern auch 6 deutsche Staatsanwälte aus Köln beteiligt.

Wie die Zeitung Le Monde berichtete, sind die französischen Großbanken Societe Generale und BNP Paribas, die britische HSBC, die BNP-Tochter Exane sowie die Investmentbank Natixis im Visier der Ermittler. Ein Sprecher der Societe Generale bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass der Unternehmenssitz am Dienstag durchsucht wurde. Die anderen Banken reagierten auf Anfrage zunächst nicht.

Bei den mutmaßlichen Cum-Cum-Geschäften halfen Banken ausländischen Aktienbesitzern, die Kapitalertragssteuerpflicht in Frankreich zu umgehen. Nach französischem Recht sind nur französische Staatsangehörige von der Steuer auf Dividenden von an französischen Börsen gelisteten Unternehmen befreit. Französische Banken sollen nun die Aktien von ausländischen Anlegern bei Fälligwerden der Steuer kurzzeitig übernommen haben, um sich die Kapitalertragssteuer zurückerstatten zu lassen.

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March 28, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)