Der Verkauf folgt auf den Rückzug von Share Now aus dem nordamerikanischen Carsharing-Markt im Jahr 2019 als Reaktion auf die hohen Unterhaltskosten und den, wie die Unternehmen damals sagten, "unbeständigen Zustand der globalen Mobilitätslandschaft".

Dies spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen die Automobilindustrie bei der Erschließung neuer Einnahmequellen jenseits des Autoverkaufs steht, insbesondere im sich entwickelnden Bereich der Mobilitätsdienstleistungen.

BMW-Chef Oliver Zipse heizte Ende 2020 die Spekulationen über eine Neuordnung der Allianz für Mobilitätsdienstleistungen mit Mercedes-Benz an, als er die Option ansprach, neue Partner hinzuzuziehen oder einen möglichen Teilverkauf vorzunehmen.

Das italienisch-französische Unternehmen Stellantis wiederum wird durch die Übernahme seine Mobilitätssparte Free2move aufstocken und hofft, dass der weltweite Druck zur Senkung der Emissionen auch die Nachfrage nach Carsharing ankurbeln und neue Gewinnquellen erschließen wird.

Die Übernahme wird Stellantis, das vor etwas mehr als einem Jahr aus der Fusion von Fiat Chrysler und dem Peugeot-Hersteller PSA hervorging, dabei helfen, seine Position als einer der weltweiten Marktführer im Bereich der geteilten Mobilität zu stärken.

Mit rund 11.000 Fahrzeugen ist Share Now in 16 europäischen Großstädten aktiv und hat rund 3,4 Millionen Kunden.

Durch den Verkauf der Sparte werden sich BMW und Mercedes-Benz auf die beiden verbleibenden Teile ihrer Mobilitätskooperation konzentrieren: Free Now, eine App, die die Buchung von Autos, Taxis, E-Scootern und E-Bikes ermöglicht, und die App Charge Now zur Buchung von Ladeinfrastruktur.

"Die Neuausrichtung ermöglicht es uns, unsere Aktivitäten schneller zu skalieren und so in kürzester Zeit weiteres profitables Wachstum zu erzielen", sagte Rainer Feurer, Leiter des Bereichs Corporate Investments bei BMW.