Nachdem die US-Börsen am Donnerstag zurückhaltend aus dem Handel gegangen sind, wird die Wall Street zum Ende der Handelswoche etwas fester erwartet. Der Terminkontrakt auf den Dow-Jones-Index steigt vorbörslich um 0,4 Prozent, der auf den breiteren S&P-500 legt ebenfalls um 0,4 Prozent zu.

Auch nach der enttäuschenden Meldung, dass Pfizer im laufenden Jahr aufgrund von Problemen in der Lieferkette voraussichtlich anstatt der geplanten 100 Millionen Dosen nur halb so viele Dosen ihres Corona-Impfstoffes ausliefern kann, ist die Grundstimmung weiter gut. Die Investoren setzten auf eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr. Auch gestiegene Hoffnungen, dass noch vor Weihnachten ein neues staatliches Hilfspaket für die US-Wirtschaft verabschiedet werden könnte, stützt das Sentiment. Auf dem Tisch liegt ein Kompromiss-Vorschlag in Höhe von rund 900 Milliarden Dollar.

"Wenn es zu einer Einigung kommt, lautet die Botschaft, dass die Republikaner und die Demokraten zusammenarbeiten können", so Luca Paolini, Chef-Stratege bei Pictet Asset Management. Sei erstmal eine Kommunikationslinie gefunden, dann dürfte es einfacher werden, künftig mehr zu tun.

Gleichwohl belastet die anhaltende Corona-Welle die US-Wirtschaft weiter. So wurden in den USA die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit Beginn der Pandemie vermeldet.

Die Blicke der Anleger dürften sich vor allem auf den Arbeitsmarktbericht für November richten, der gut eine Stunde vor Handelsbeginn veröffentlicht wird. Zwar hat sich der von der Pandemie schwer getroffene US-Arbeitsmarkt zuletzt etwas erholt, doch die Dynamik hatte sich abgeschwächt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen prognostizieren lediglich einen Zuwachs von 440.000 Stellen, nachdem es im Oktober und September noch Zuwächse von 638.000 beziehungsweise 672.000 gegeben hatte. Kurz nach der Startglocke werden noch Daten zu den Auftragseingängen in der Industrie für den Oktober veröffentlicht.

Pfizer und Biontec geben mit den angekündigten Lieferschwierigkeiten ihres Impfstoffes in diesem Jahr vorbörslich um 0,7 bzw. 1,9 Prozent nach. Gleichwohl rechnet Pfizer weiterhin damit im kommenden Jahr über einer Milliarde Dosen ausliefern zu können.

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DJG/DJN/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2020 06:23 ET (11:23 GMT)