FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag überraschend deutlich im Plus in den Handel gestartet. Als Kurstreiber führen Händler unbestätigte Meldungen der russischen Nachrichtenagentur Tass an, wonach südlich und westlich der Ukraine stationierte russische Truppen ihre Manöver beendet hätten und in die Kasernen zurückkehrten. In Folge setzte eine deutliche Entspannung ein, wird die Nachricht doch als positives Signal aus Moskau gewertet. In Folge notiert der DAX im frühen Handel 0,9 Prozent höher bei 15.258 Punkten, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1 Prozent auf 4.106 Zähler.

Mit der deutlichen Entspannung der geopolitischen Lage könnten die im Tagesverlauf anstehenden Daten etwas stärker in den Vordergrund rücken. Zu nennen sind in der Eurozone das BIP-Wachstum des vierten Quartals, wobei es sich allerdings um die erste Revision handelt, und die ZEW-Umfrage in Deutschland, die einen wichtigen Hinweis auf das kommende ifo-Geschäftsklima Deutschland liefert. In den USA stehen die Erzeugerpreise an. Diese werden aber nur die Inflationsproblematik untermauern und nicht zu einer Neubewertung führen. Daher richtet sich der Blick auf den Empire-State-Index, das erste Stimmungsbarometer der US-Industrie. Nach dem herben Rückschlag im Januar wird eine kräftige Erholung erwartet.


   Starke Zahlen von BHP gut für Rohstoffbranche 

Ein Blick auf die Sektoren zeigt, dass die Banken wie auch Automobilwerte, die zuletzt Abverkauft wurden, nun zu den größten Gewinnern gehören. Ungeachtet der geopolitischen Lage läuft die Berichtssaison weiter, die für die Einzelwerte die Impulse liefert. Die starken Zahlen des weltgrößten Minenbetreibers BHP werden im Handel als gute Vorlage für Rohstoffwerte gesehen. Der Sektor könnte gerade wegen der Investitionsunsicherheit durch die Ukrainekrise als quasi sicherer Hafen betrachtet werden, zumal er die Inflation auf seiner Seite habe. BHP konnte den Nettogewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppeln. Der Rohstoffzyklus sorge für kräftigen Rückenwind, heißt es dazu von Jefferies. Dazu erhöht BHP die Dividende stärker als erwartet. Druck wird weiter über die Kostenseite erwartet, vor allem durch Löhne und Energiepreise.

Der niederländische DSM-Konzern hat seinen operativen Gewinn im vierten Quartal stärker als erwartet gesteigert. Der Hersteller von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln bekräftigte den Ausblick für das laufende Jahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus dem fortgeführten Geschäft stieg auf 440 Millionen Euro von 390 Millionen im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst bereitgestellten Konsens 424 Millionen prognostiziert. Für die Aktie geht es um 2,3 Prozent nach oben.

Alles in allem werden die Zahlen des Reifenherstellers Michelin an der Börse als solide eingestuft, die Aktie notiert kaum verändert. So hat das Ergebnis wie auch der Cashflow die Erwartungen der Jefferies-Analysten auf Konzernebene erfüllt. Der Ausblick sehe nach den vorsichtigen Kommentaren des Wettbewerbers Goodyear in der Vorwoche ermutigend aus. Die Analysten rechnen mit einem moderaten Aufwärtspotenzial und stufen die Bewertung als ansprechend ein. So werde Michelin mit dem 8,8-fachen des erwarteten EV/EBIT 2022 gehandelt und damit mit einem Abschlag gegenüber der globalen Wettbewerber, die mit dem 10-fachen bewertet würden.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.112,56      +1,2%         48,11          -4,3% 
Stoxx-50                3.736,30      +1,1%         39,30          -2,2% 
DAX                    15.290,98      +1,2%        177,01          -3,7% 
MDAX                   33.144,88      +1,3%        411,37          -5,6% 
TecDAX                  3.309,73      +1,0%         33,10         -15,6% 
SDAX                   14.840,94      +1,6%        240,73          -9,6% 
FTSE                    7.593,41      +0,8%         61,82          +2,0% 
CAC                     6.937,72      +1,2%         85,52          -3,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,30                    +0,02          +0,48 
US-Zehnjahresrendite        2,03                    +0,05          +0,52 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di, 8:14 Uhr  Mo, 18:38 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1346      +0,4%        1,1322         1,1307   -0,2% 
EUR/JPY                   131,13      +0,4%        130,52         130,77   +0,2% 
EUR/CHF                   1,0483      +0,3%        1,0457         1,0469   +1,0% 
EUR/GBP                   0,8367      +0,2%        0,8364         0,8359   -0,4% 
USD/JPY                   115,58      +0,0%        115,29         115,65   +0,4% 
GBP/USD                   1,3562      +0,2%        1,3536         1,3527   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,3511      -0,1%        6,3536         6,3563   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.989,78      +3,0%     43.595,59      42.563,74   -4,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  93,42      95,46         -2,1%          -2,04  +24,8% 
Brent/ICE                  94,99      96,48         -1,5%          -1,49  +22,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.861,68   1.871,14         -0,5%          -9,47   +1,8% 
Silber (Spot)              23,57      23,82         -1,0%          -0,25   +1,1% 
Platin (Spot)           1.024,81   1.032,45         -0,7%          -7,64   +5,6% 
Kupfer-Future               4,53       4,51         +0,6%          +0,03   +1,6% 
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February 15, 2022 03:54 ET (08:54 GMT)