Düsseldorf (Reuters) - Der Corona-Lockdown in chinesischen Metropolen und Probleme der Auto-Industrie lassen Beiersdorf etwas vorsichtiger bei den Wachstumsaussichten für das Klebstoff-Geschäft werden.

Ihre Jahresprognose für den Konzern bekräftigten die Hamburger am Donnerstag indes, denn das deutlich größere Consumer-Geschäft rund um Nivea läuft rund. Die Verbraucher müssen sich aber auf weitere Preiserhöhungen für Nivea&Co einstellen. Beiersdorf-Aktien starteten zunächst mit einem Plus von knapp drei Prozent, drehten dann aber leicht ins Minus.

"Hinter uns liegt ein sehr erfolgreiches erstes Quartal, in dem wir trotz eines herausfordernden Marktumfeldes wachsen konnten", sagte Beiersdorf-Chef Vincent Warnery am Donnerstag. Der Umsatz sei organisch um 10,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro geklettert. Die Sparte Consumer mit Marken wie Niveau, Eucerin oder La Prairie steigerte dabei ihre Umätze um 11,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Beiersdorf profitierte von Preiserhöhungen, Umsatzzuwächsen in den Online-Shops und der Lockerung der Corona-Auflagen in weiten Teilen der Welt. Die Menschen gehen wieder aus - und nutzen dafür verstärkt Deodorants, Gesichtsreinigung und Lippenpflege. Der deutlich kleinere Bereich um die Klebstoffmarke Tesa wuchs von Januar bis März um 5,1 Prozent auf 426 Millionen Euro.

Für 2022 erwartet Warnery weiter ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich für den Konzern. Die operative Ebit-Umsatzrendite ohne Sondereffekte wird auf dem Vorjahresniveau von 13 Prozent gesehen. Beim Geschäft rund um Tesa machte Beiersdorf indes kleine Abstriche. Hier wird nun ein Umsatzwachstum im "unteren bis mittleren einstelligen Bereich" erwartet - zuvor war nur von einem "mittleren einstelligen Bereich" die Rede gewesen. Grund dafür sind Beiersdorf zufolge der Corona-Lockdown in Teilen Chinas und die Lieferkettenprobleme in der Auto-Industrie, die ein wichtiger Abnehmer der Klebstoffe ist. Die Sparte, die unter anderem mit den Produkten des Wettbewerbers Henkel konkurriert, stehe vor einem "herausfordernden" zweiten Quartal, sagte Finanzchefin Astrid Hermann.